Naniwa Schruppstein

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Wolfgang L.
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Naniwa Schruppstein

Beitrag von Wolfgang L. »


Hallo,
ich möchte mir einen neuen Schruppstein Körnerung 400 zulegen. Preislich gefällt mir der Naniwa grün #400 sehr gut.

Nun habe ich aber vor kurzer Zeit einen fast gänzlich unbenutzten Naniwa Schruppstein #220 (dunkelrosa) von einem Bekannten geschenkt bekommen, der mich leider sehr enttäuscht hat.

Der Stein war auf beiden Seiten stark konvex, schleift (gemessen an seiner groben Körnung) auch nicht sehr schnell, produziert aber viel Schlamm, verliert schnell an Biss weil er sich mit Schlamm zuschmiert (sowohl bei Kohlenstoff- als auch Chrom-Vanadium-Eisen), das wird auch durch Abrichten kaum besser, zudem lässt er sich auch nur schwer abrichten. Zu allem Übel enthält er scheinbar auch irgendeinen Bestandteil, der sehr aggressiv auf Stahl reagiert und die Eisen sehr schnell rosten lässt. Teilweise so schnell, dass die Eisen schon während dem Schleifen erste Rostpünktchen zeigen.
All diese Probleme kannte ich von meinem Cerax-Kombistein nicht!

Es stellte sich heraus, dass der Stein aus der Serie "Traditional Stone" ist, die eher im unteren Preissegment angesiedelt ist. Dieter hat diese Serie auch gar nicht im Programm (wohl aus gutem Grund), sondern nur die Serien "Sharpening Stone" und "Professional Stone".

Nun bin ich etwas verunsichert ob ich beim neuen Schruppstein zu Naniwa greifen soll. Einerseits habe ich bisher (hier) über Naniwa nur gutes gelesen, andererseits sollte meiner Meinung nach ein guter Hersteller auch in einer Billiglinie nicht einen so schlechten Stein verkaufen.

Hat hier jemand einen Naniwa Schruppstein 220 oder 400 und kann mir zur Qualität etwas sagen?

LG Wolfgang

Daniel Baum / DaBa
Beiträge: 230
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Re: Naniwa Schruppstein

Beitrag von Daniel Baum / DaBa »


Hallo Wolfgang,

Ich hatte einen grünen 400 er – der war ziemlich genau so wie Du es beschreibst – sehr schnell hohl, sehr viel Schlamm und wenig Abtrag.
Habe ihn einem Koch zum Messerschärfen überlassen ... Für Hobelmesser finde ich den ungeeignet.

Gruß Daniel

Pedder
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Re: Naniwa Schruppstein

Beitrag von Pedder »


Hallo Zusammen, ich dachte das machen alle Schruppsteine so. Meine habe ich abgeschafft und schruppe jetzt laut.

Liebe Grüße
Pedder

Rolf Richard
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Re: Naniwa Schruppstein

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #144410]
Hallo Wolfgang,

den speziellen Stein kenne ich nicht, würde aber zum Schruppen auf jeden Fall etwas Gröberes verwenden. Ich selbst habe einem 120er Shapton, der die beschriebenen Symptome nicht zeigt. Ein 300er King war allerdings ähnlich.
Verwendet werden beide kaum noch. Das dauert einfach zu lange.

Gruss
Rolf

Carsten Rödiger
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Re: Naniwa Schruppstein

Beitrag von Carsten Rödiger »

[In Antwort auf #144410]
Hallo Wolfgang,

früher habe ich einen 80er Suehiro (antrhazit) (wie schreibt man das jetzt richtig ??) benutzt.
Der rupft ganz gut, aber sobald Du legierte Stähle hast, wird der auch langsam.
Der Stein ist ziemlich hart und macht fast keinen Schlamm. Ich fand ihn eigentlich ganz gut...

...bis ich meinen Schleifbock mit weißem Edelkorund bestückt habe.
Seitdem schruppe ich nicht mehr von Hand...

Gruß,

Carsten

Malte T.
Beiträge: 35
Registriert: Sa 7. Jul 2018, 13:15

Re: Naniwa Schruppstein

Beitrag von Malte T. »


Moin Wolfgang,

also ich habe diesen grünen Naniwa Stein. Hab mir den sogar noch mal gekauft. Bei dem Preis ist das ja machbar. Außerdem kann man die dann gegeneinander abrichten. Früher hatte ich eine deutlich feinere Körnung. Weiss grad nicht genau welche. Die war mir jedenfalls zu fein. Gefühlt hat der Stein gar nix abgenommen. Jetzt benutze ich den grünen zum Schleifen. Damit fahre ich ganz gut. Bisher gab es da bei keinen Eisen Probleme. Weder bei Chrom-Vanadium noch bei reinem Kohlenstoffstahl oder Veritas A2.

Nur von der Bezeichnung her ist das ja eigentlich ein Schruppstein. Ich weiß auch nicht so recht, was ich da an Schleifgeschwindigkeit erwarten kann. Nen Schleifbock habe ich auch, aber da trau ich mich mit den guten Eisen nicht ran. Höchstens auf ner Baustelle mit irgendwelchen gefundenen Stecheisen.

Also ich bin mit Naniwa sehr zufrieden. Ob es technisch in Ordnung ist auf einem Schruppstein zu Schleifen weiß ich nicht. Ist mir auch egal. Ich mache auch keine Zwischenschritte. Erst der Stein und dann mit 8000 abziehen. Die Schärfe ist absolut super. Rasiertest und so...Wüsste nicht was Zwischenschritte da sollen. Manche empfehlen das ja.

Und wenn ein Eisen mal ne ernste Macke hat, ist die auch fix wieder raus. Mit dem Abrichten hab ich auch so meine Probleme. Die Steine werden schon schnell hohl. Aber nach allem was man so hört ist das ja normal. Den einen Stein hab ich jedenfalls fast aufgebraucht. Denke aber, dass ist bei dem Preis nicht so dramatisch. Die groben Steine sind ja nicht so teuer. Hab auch mal überlegt mit Diamantplatten anzufangen...Aber für den Preis bekommt man ja schon 3-4 Schruppsteine. Gut, dafür fällt das Abrichten weg.

Letztendlich hängt das alles von deiner Arbeitsweise ab. Man kann sich mit allem arrangieren. Chris Schwarz hat schon recht. Man sollte einfach bei seiner Methode bleiben. Nachteile haben sie alle. Ich komme mit Naniwa zurecht. Wenn du willst, würde ich dir meinen grünen Reststein gegen Versandkosten überlassen. Zum ausprobieren reicht der noch locker. Vielleichtbist du dann schlauer.

Beste Grüße

Malte

Wolfgang L.
Beiträge: 111
Registriert: Mi 14. Mär 2018, 16:15

Re: Naniwa Schruppstein

Beitrag von Wolfgang L. »

[In Antwort auf #144410]
Hallo,

ich danke euch für eure Erfahrungsberichte.

Dass Schruppen auf Wassersteinen langsam ist, ist mir klar. Wenn wirklich viel Material abgetragen werden muss (Geometrie komplett ändern usw.) verwende ich auch schon mal den Schleifbock. Für leichte Ausbrüche in der Schneide, sehr stumpfe Eisen oder das grobe Planen von Spiegelseiten usw. möchte ich aber weiterhin händisch am Bankstein schleifen, mir gefällt diese Schärfmethode grundsätzlich sehr gut. Zumal so ein Wasserstein sich für mich auch für viele andere Schleifaufgaben in der Werkstatt bewährt hat und die Küchenmesser sind jetzt auch immer scharf ;-)

LG Wolfgang

Wolfgang L.
Beiträge: 111
Registriert: Mi 14. Mär 2018, 16:15

Re: Naniwa Schruppstein

Beitrag von Wolfgang L. »


Hallo Malte,

vielen Dank für dein Angebot mir deinen Stein zu schicken, das hilft mir für die Entscheidung sehr viel.
Für alles weitere werde ich dir ein e-Mail schicken.

LG Wolfgang

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