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Verbrennungen beim Fräsen

Verfasst: Di 28. Jun 2005, 13:25
von Patrik

Hallo!
Ich möchte mit einem Hohlkehlfräser das Muster einer Krone in mein Kinderbett fräsen. Hierbei ergaben sich 2 Probleme: Das Erste, und Wichtigste ist, dass ich mit meinem HM-Hohlkehlfräser (fast neu) ständig starke Verbrennungen im Bucheholz erzeuge. Beim Probestück in Kiefer war das nicht so. Was hilft? Drehzahl? Frästiefe? Anderer (NOCH BESSERER)Fräser? Ich bin verzweifelt da ich jedesmal eine 60 x 200 cm Buche Leimholzplatte versemmele wenn es schief geht.

Wie bekommt man die schwarzen Flecken aus der runden Nut wieder weg ohne das die Nut hinterher weg oder eckig ist? Dremel???

Zweites Problem ist das der Kronenform. Die Krone hat 3 Zacken. Die kopiere ich mit einer 30er Kopierhülse. An der Spitze der Zacken hält beim Führen der Fräser an, und ich führe ihn nach unten entlang der nächsten Flanke weiter. Das Ergebnis ist ein spitzer Zacken. In den Tälern der Zacken ist die Schablone naturgemäß anersrum, d.h. ich führe den Fräser um den Zachen herum. Dann ist aber auf der Originalplatte der Grund nicht spitz sondern rund, was nicht zu den oberen (eckigen) Zacken passt. Muss ich mit zwei Schablonen abwechselnd arbeiten oder gibt´s einen Trick?

Patrik




Re: Verbrennungen beim Fräsen

Verfasst: Di 28. Jun 2005, 15:20
von LarsAC

Brandflecken an der Fräskante hab ich meist, wenn man die Fräse zu langsam schiebt oder sogar irgendwo anhält. Dann erzeugt der Fräser auf dieser Stelle zuviel Reibung und damit Wärme die halt zu den schwarzen Flecken führt. Rausschleifen ist dann leider mühsam.

Lars



Re: Verbrennungen beim Fräsen

Verfasst: Di 28. Jun 2005, 18:00
von Edi Kottmair

Hallo Patrik,

zum Verbrennen: Buche neigt dazu, leicht schwarz zu werden. Zunächst würde ich ein Abfallstück aus Buche und nicht aus Kiefer so lange zerfräsen, bis es nicht mehr schwarz wird. Die Fräsergeschwindigkeit nicht auf Maximum stellen, sondern weniger probieren (Stufe 4 statt 6), aber die Vorschubgeschwindigkeit sollte ziemlich hoch sein. Ferner würde ich nicht die Endtiefe des Fräsers einstellen, sondern ca. 2/10 mm weniger und zum Schluss die Form nochmal mit max. Frästiefe abfahren. Dann kannst Du ganz schnell fräsen (es verbrennt nichts) und Du hast nicht viel Material zum Entfernen. Problematisch sind immer die Ecken. Dort verbrennt das Holz am stärksten.
Enfernen der schwarzen Flecken: Entweder von Hand weg schleifen oder nochmal fräsen wie oben beschrieben (1-2/10 mm tiefer).
Das Zackenproblem: Du musst mit 2 Schablonen arbeiten, eine Außen- und eine Innenschablone.

Alle Deine Fragen und viele andere werden übrigens ausführlichst in dem wirklich guten Buch "Woodworking with the Router" beantwortet. Siehe hier: http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/read/16446

Viele Grüße von
Edi


Re: Verbrennungen beim Fräsen

Verfasst: Di 28. Jun 2005, 19:15
von Uwe Behle
[In Antwort auf #15428]
Hallo Patrik,

für das Verbrennen gibt es zwei Ursachen:

1) ein stumpfer Fräser (es gibt gewaltige Qualitätsunterschiede)

2) zu lange ein einer Stelle innegehalten/zu langsam gefräst

Ich hatte das Problem mal mit Ahorn (hauptsächlich beim Fräsen quer zur Faser). Der Trick war, immer kurze Abschnitte schnell durchzufräsen und dann wieder abzusetzen.
Zum Schluß noch einmal komplett an der Schablone entlang fräsen, aber zügig.

Was evtl. helfen könnte: Mach diesen letzten Fräsgang mit einem scharfen HSS-Fräser. Der hält die Schärfe allerdings leider nicht sehr lange.

Edi hat vorgeschlagen das letzte 1/10 stehenzulassen und dann in einem Gang abzunehmen. Das ist bei einer Schablone natürlich schwierig. Du kannst das aber durch den Anpressdruck mehr oder weniger erreichen.

Das Thema mit der Außen- und Innenschablone hat Edi ja auch schon angesprochen.

Gruß,

Uwe Behle


Re: Verbrennungen beim Fräsen

Verfasst: Mi 29. Jun 2005, 09:59
von Patrik

Danke für die Tipps. Hab ich z. Teil schon probiert. Werde nen Festool Fräser kaufen und hoffen das es besser wird.

Wie schleift du die schwarzen Flecken aus den Ecken? Per Hand werden die Kanten ziemlich rund.

Das Buch hba ich schon bestellt. Müsste die Tage kommen.

Patrik


Re: Verbrennungen beim Fräsen

Verfasst: Mi 29. Jun 2005, 12:50
von Rene Holzwurm
[In Antwort auf #15435]
Warum Fräser zum brennen neigen wurde schon besprochen.
Zwei Tipps:
- Fräser mit Silikonspray einsprühen
- Mehrere Fräsgänge, wobei beim letzten Fräsgang nur noch sehr wenig Material weggenommen wir


Re: Verbrennungen beim Fräsen

Verfasst: Mi 29. Jun 2005, 17:13
von Edi Kottmair

Hallo Patrik,

Festool stellt die Fräser nicht selber her. Wenn Du einen Markenfräser benützt wie z. B. Guhdo, KWO, Leitz, Dimar, CMT, Holzher, Festool usw., dann ist das ok. ich würde halt keine noname Ware von sonstwo verwenden.
Statt schleifen gibt es auch noch die Möglichkeit, mit passenden Schnitzeisen (falls vorhanden) die gefrästen Stellen nachzuarbeiten. Dann werden die Kanten nicht rund (habe ich auch schon probiert).

Viele Grüße von
Edi


Re: Verbrennungen beim Fräsen

Verfasst: Do 30. Jun 2005, 18:21
von Franz Kessler

Hallo Patrik
Einige haben es ja schon erwähnt, du darfst nicht anhalten, den Vorschub nicht unterbrechen, das ist allerdings schwerer wie gesagt, am besten du übst an Abfallholz.
Sind dann immer noch Brandflecke, dann gehe ich entweder mit Schnitzeisen nach oder ich ich versuche es mit dem Dremel.
Vor einiger Zeit fragte ich einen in der Nachbarschaft wohnenden Zahnarzrt ob er mir nicht gebrauchte Zahnfräser überlassen könnte, er gab mir gleich einige Dutzent, verschiedene Formen, verschiedene Größen, kann ich nur empfehlen, mit diesen Fräsern könnte man auch deine Brandflecken entfernen.
Gruß Franz