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Aufbewahrung Handmaschinen

Verfasst: So 19. Jun 2005, 03:09
von Ingrid

Hallo,
ich hab mich gerade durch die Artikel zu Festool/Systainer durchgearbeitet und auch die Homepage besucht, werd aber nicht schlau daraus. Mein Problem besteht darin, daß sich allmählich meine Styroporeinlagen in den Pappkartons zersetzten. Wie bewahrt ihr Eure Maschinen (Tellerschleifer, Stichsäge, etc.) auf? Sie an die Wand zu hängen widerstrebt mir, ich muß sie auch transportieren konnen. (Ich ärgere mich immer über eine Bohrmaschine, die in einem Blechkoffer hin und her schlackert.) Könnt ihr mir einen Tipp geben? Gibt es eventuell universal Schaumstoffeinlagen? Mein Meister hatte sich Holzkästen gebaut, jedoch auch keine Einlage verwendet, so daß das Problem einer hin- und herrutschenden Maschine bleibt.
Grüße,
Ingrid


Re: Aufbewahrung Handmaschinen

Verfasst: So 19. Jun 2005, 06:34
von Edi Kottmair

Hallo Ingrid,

da ich fast nur Festool Maschinen habe, sind sie auch optimal in den Systainern mit den passenden Einlagen gelagert. Ein paar andere Maschinen und Werkzeuge bewahre ich ebenfalls in Systainern auf. Als Polster habe ich teilweise spezielle Schaumgummieinlagen mit vorgestanzten Würfeln zum Ausbrechen verwendet. Die gibt es bei Festool und bei Tanos (siehe bei www.tanos.de bei Zubehör), sind aber leider nicht billig. Durch Herausbrechen der Würfel kann man beliebige Muster für die verschiedenen Maschinen erzeugen. Alternativ kann man auch Schaumstoff im Baumarkt oder in speziellen Schaumstoffläden besorgen und zurecht schneiden. Zum Schneiden gibt es Messer ohne Zähne für die Stichsäge und auch Bandsägeblätter ohne Zähne nur zum Schneiden von Schaumstoff und Styropor. Natürlich kann man auch mit einem Küchenmesser schneiden. Früher hat es manchmal Polstermaterial aus Schaumstoff für Verpackungen gegeben. Die habe ich dann gesammelt, wenn sie groß genug waren, um sie dann wieder als Polster für Werkzeuge zu verwenden.
In Holzkästen kann man leicht Holzstege einbauen, damit die Maschinen nicht herum rutschen.

Viele Grüße von
Edi


Re: Aufbewahrung Handmaschinen

Verfasst: So 19. Jun 2005, 07:49
von Berthold Cremer

Hallo Ingrid!

Es gibt eine Methode mit der Koffer für Musikinstrumente gepolstert werden, sie lässt sich natürlich auch auf Werkzeugkoffer übertragen, ist allerdings vielleicht ein wenig overdressed.

Den Koffer – Holz, Blech oder Kunststoff – mit Bauschaum füllen, dann ein Tuch oder eine Folie darüber legen und dann das Werkzeug und Zubehör eindrücken. So erhältst du einen passgenauen Schaumstoffe Einsatz. Aber Vorsicht, Bauschaum quillt sehr stark. Nimm nicht zu viel, sonst kannst du dich nicht mehr gegen den Schaum wehren.

Gruß
Berthold



Re: Aufbewahrung Handmaschinen

Verfasst: So 19. Jun 2005, 11:50
von Timo
[In Antwort auf #15193]
Man könnte doch auch in Holzkästen (oder Metallkoffer) einlagen aus Holz einsetzen. Die Maschinen müssen ja nur an einigen punkten anliegen, um ein verrutschen zu verhindern.
Da ich meine Maschinen nicht transportiere stehen sie einfach auf einem Regal in der Werkstatt, so sind sie griffbereit. Mich würde es nerven wenn ich immer alles aus einem koffer auspacken und wieder einpacken müsste.
Ich hab überlegt, einen Schrank mit Schubläden zu bauen wo jede Maschine ihre Lade hat.

Gruß
Timo


Re: Aufbewahrung Handmaschinen

Verfasst: So 19. Jun 2005, 12:01
von Thomas Heller

Hallo Ingrid,

viel kann ich den Anregungen von Edi und Berthold zwar nicht mehr hinzufügen,
möchte aber gerne noch folgendes sagen:

Die Systainer sind, meiner Meinung nach, das beste und durchdachteste Transport und Verpackungssystem auf dem gesamten Markt.
Die Tatsache, das man sie koppeln kann, sowie das geringe Eigengewicht bei gleichzeitiger Stabilität machen sie sehr interessant!

Da ich sie aber nicht unbedingt für einen Augenschmaus halte, habe ich mir sehr lange und wirklich sehr ausführlich Gedanken über Alternativen gemacht und Unmengen von Fotos, Bücher und Tips dabei miteinbezogen.
Es gibt keine!!!

Die von Edi benannten Schaumstoffeinsätze machen die Systainer auch für Fremd-Maschinen und Zubehör interessant und das, ohne Klappergeräusche!
Bertholds Idee ist aber auch nicht schlecht!!!

Ich hoffe nun, das sich meine Wortmeldung nicht zu sehr nach einer Werbemaßnahme anhört, denn das war nicht meine Absicht!
Ich bin mir aber ziehmlich sicher, das diese "Kisten" Dein Problem am besten lösen!

Viele Grüße, Thomas


Re: Aufbewahrung Handmaschinen

Verfasst: So 19. Jun 2005, 12:50
von Dietrich

Hallo Ingrid,

für mich ist der ideale Platz für Handmaschinen in Schubladen unter der Hobelbank!
Daran arbeite ich noch:-)

Für den Montageeinsatz, so er notwendig ist, gibt es nichts schöneres als fingergezinkte Buchesperrholzkästen mit den entsprechenden Einlagen aus Holz!
Mit ein wenig Überlegung bekäme man sogar einige Boxen miteinander verbunden....
Viele von uns hier im Forum sind Freizeittischler, die mit ihrem Hobby bzw. mit ihrer Leidenschaft dem Kunstoffzeitalter und Spanplattenzeitalter wenigstens in ihren 4 Wänden entfliehen.

Nein, so t......grün können die Boxen nicht sein, das sie mir gefallen:-)

Gruß Dietrich


Re: Aufbewahrung Handmaschinen

Verfasst: So 19. Jun 2005, 13:46
von Christian Aufreiter
[In Antwort auf #15193]
Hallo, Ingrid,

wenn du die Werkzeuge - auch einzeln - transportieren möchtest, führt meiner Ansicht nach kein Weg an den Systainern vorbei. Mittlerweile gibt es zwar, soweit ich informiert bin, auch von AEG/Milwaukee und Kress ein spezielles Kofferprogramm, aber meine Wahl würde eindeutig auf die Systainer fallen, da das System in sich ausgesprochen vielseitig und variabel ist und außerdem mehr und mehr Hersteller ihre Werkzeuge wenigstens optional im Systainer anbieten.
Wie man den Innenraum von Systainern für unterschiedliche Werkzeug adaptieren kann, hat Edi schon ausführlich beschrieben. Ich würde es in Erwägung ziehen, auch Holzeinlagen zu bauen.

Selbstgebaute Holzkoffer sind optisch sicher ansprechend, die Inneneinteilung ließe sich auch nach belieben gestalten. Allerdings bezweifle ich sehr stark, dass sie so flexibel, vielseitig und robust wären wie Systainer.

Wenn du in der Regel mehrere Maschinen (z. B. Bohrmaschine, Schrauber, Stichsäge, Hobel, Flachdübelfräse) gleichzeitig transportieren möchtest, bleibt noch die Möglichkeit, eine Maschinenkiste aus Holz zu bauen. Ideen findest du z. B. bei Häfele oder in älteren Ulmia Katalogen (die Ulmia Lösung ist wohl nicht mehr im Programm).
Vorteil: Man hat die wichtigsten Werkzeuge sauber und griffbereit (auch in der Werkstatt) in einer Kiste. Wenn man sich am Häfele Beispiel orientiert, kann man das Ganze zu einem Werkzeugwagen (mit allerhand netter Details: Halterung für Führungsschiene an der Außenseite, Steckdose und Platz für Akkulader in der Kiste, abklappbares Tischchen für kleine Arbeiten etc.) ausbauen.
Nachteil: Allein kann man die Kiste SICHER NICHT transportieren.

Mein letzter Vorschlag:
In Anlehnung an die gerade beschriebene Maschinenkiste baust du dir einen Schrank, in dem praktisch all deine E-Werkzeuge Platz finden. Den Schrank würde ich mit leicht zugänglichen Halterungen für die Werkzeuge und ausreichend Fächern für Einsatzwerkzeuge bzw. Verbrauchsmaterialien versehen.
Damit bist du für die Werkstatt gut gerüstet. Für den Montageeinsatz würde ich dann zusätzlich eine ziemlich überdimensionierte klassische Tischlerwerkzeugkiste fertigen. Wenn du in der Werkstatt arbeitest, kannst du die Kiste irgendwo in einer Ecke verwahren, sodass sie möglichst nicht stört. Wenn du dich für die Montage rüstest, nimmst du einfach deine Werkzeuge aus dem Schrank und packst sie in die Kiste. Halterungen lassen sich relativ unkompliziert realisieren: Ein Brett mit ein paar Löchern, in das man Bohrmaschinen und Schrauber steckt, ein weiteres Brett mit einem Loch für die Stichsäge etc. Ggf. kann es Sinn machen, zwei solcher Kisten zu bauen, damit sie noch einigermaßen transportabel bleiben.

Viel Vergnügen beim Tüfteln!

Christian



Re: Aufbewahrung Handmaschinen

Verfasst: So 19. Jun 2005, 14:06
von Dietrich

Hallo Christian,

vordergründig scheinst Du mit Deiner Behauptung recht zu haben, das die Systainer vielseitig, flexibler und robuster als Holzkoffer sind.
Vielseitig im Innenraum ist nicht notwendig, wenn man eine Holzbox einmal innen gut und praxisnah ausgestattet hat, ist sie perfekt auf die zu transportierende Maschine samt Zubehör abgestimmt.
Flexibel, es ist durchaus machbar auch Holzkoffer mit einer Aufnahme zum stapeln auszustatten.
Robust, mit ein wenig suchen bekommt man extl. sogar Multiplex in Stärken um 10mm in Buche, selbst hatte ich mal 6,5mm MP, allerdings filmbeschichtet, was nicht so schön war. Fein geschliffen und 2-3 mal mit Bootslack behandelt dürften die Holzboxen Jahrzehnte im Baustelleneinsatz überleben. Denken wir nur an 1000Jahre alte Stabkirchen in Norwegen, wo wirklich kein günstiges Klima herrscht, oder an Kunstoffartikel die den Weichmacher, Farbe und Festigkeit wegen UV-Einstrahlung verlieren.

Ganz abgesehen von der Tatsache, das die Holzboxen schöner sind, auf Maß gefertigt werden können, und Unikate sind, die man auf jedem Bau unter den vielen Kunststoffsystainern immer wieder findet:-)

Gruß Dietrich


Re: Aufbewahrung Handmaschinen

Verfasst: So 19. Jun 2005, 14:45
von Christian Aufreiter

Hallo, Dietrich,

wenn du von der Baustelle, also vermutlich über professionelle Handwerker sprichst, dann sollten wir eine Unterscheidung zwischen Profi und Heimwerker vornehmen.

Ich bin zwar mit den Kosten und der Kalkulation eines professionellen Handwerkers nicht vertraut, aber ich gehe davon aus, dass es finanziell ein weitaus größerer Aufwand ist, für jedes neue Gerät eine Kiste (die noch dazu zu den bestehenden passt) zu schreinern, als gleich ein paar Euro (die Festool TS 55 EBQ-Plus-FS kostet EUR 23,2 mehr als die TS 55 EBQ-FS) mehr für das Werkzeug im Systainer auszugeben. Insofern wird sich die Frage, Kiste selbst bauen oder Werkzeug im Systainer kaufen (und ggf. den einen oder andern Systainer zusätzlich erwerben) nur selten stellen.

Das mag für den Freizeittischler kein ausschlaggebendes Argument sein, aber:
Nichts gegen Tüftler, bloß wenn es so einfach wäre, ein derart umfangreiches, variables und gleichzeitig kompatibles (stapelbar, transportabel etc.) System aus Holz zu realisieren, würde es das vielleicht schon geben.
Festool (das Angebot von Tanos habe ich jetzt nicht im Kopf) bietet 5 verschiedene klassische Systainer-Größen, zwei verschiedene Maxi-Systainer und unterschiedliche Sortainer. Alle genannten "Boxen" sind untereinander koppelbar - und nicht nur das, auch etliche Absaugmobile (nicht nur von Festool) haben eine "Andockstation" für Systainer. Darüber hinaus wird weiteres abgestimmtes Zubehör - vom Rollbrett, über Ersatzteile bis zu den Systainer Ports angeboten. Der Systemgedanke geht sogar so weit, dass Prebena einen Kompressor im Systainer-Format im Programm hat. Dann sollte man nicht vergessen, dass der Systainer die Zulassung der deutschen Post (oder wie immer sich dieses Unternehmen mittlerweile nennt) aufweisen kann, was sich speziell im Reparaturfall positiv auswirken wird.
Schließlich überzeugt der Systainer einfach an sich, beispielsweise weil er so konstruiert ist, dass nichts hervorragt, ohne dass dadurch Nachteile für den Benutzer entstünden. Wirft man dann noch einen Blick auf die Sortainer, die über beidseitig auszieh- und entnehmbare, flexibel einzuteilende Schubladen mit Ausziehsperre verfügen, wird man feststellen, dass der Bau von Holzkisten, so schön sie sein mögen, sicher nicht die Patentlösung ist.

Die Herstellung von Holzboxen mag im Individualfall sicher eine Alternative sein, aber warum meine Behauptung, Systainer seien flexibler, vielseitiger und robuster, nicht nur vorder-, sondern auch „hintergründig“ zutrifft, ist wohl für jeden ersichtlich und nachvollziehbar.

Herzliche Grüße

Christian



Re: Aufbewahrung Handmaschinen

Verfasst: So 19. Jun 2005, 14:47
von Thomas Heller

Hallo Dietrich,

mit der Behauptung, eine Holzkiste sei schöner und außerdem was fürs Auge,
hast Du auf jeden Fall Recht! Aus diesem Grunde wollte ich mir unbedingt eine bauen.
Nachdem eine Musterkiste in verzinkter Qualität und in der Ausführung die ich mir wünschte mit meinem Werkzeugsatz bestückt war, konnte ich sie kaum noch tragen.

So bin ich resignierend wieder von einer Holzkiste abgekommen. Nutze zunächst nur noch die Systainer und denke, in Erinnerung an Urs Worte, nun über einen Werkzeugschrank nach.
Eine Alternative zu den Plastikkisten, zumindest für Montageeinsätze, kann ich nicht erkennen!

Gruß, Thomas