Glotzentisch mit Hirnholzplatte
Verfasst: So 22. Mai 2005, 13:55
Hier ist ein nur teilweise gelungener Versuch zu sehen, einen Tisch für die Glotze zu machen, der im Stil zu der vorhandenen Sitzgruppe skandinavischer Machart der 70er, 80er Jahre passt. Die Sitzgruppe ist um einen Couchtisch mit Hirnholzplatte 120x120cm angeordnet. Material natürlich Kiefer, wie es damals Standard war. Aus einer gerade schließenden (jammerschade!) kleinen Sägerei erwarb ich noch einen Stamm 80er Bohlen aus Kiefer. Für die Tischplatte wurden Hölzer mit quadratischem Querschnitt gesägt und gehobelt und zu einer Platte von 350mm Breite verleimt. Plattenlänge war 1500mm. Diese Platte wurde zu zwei Hälften abgelängt. Nach dem Dickenhobeln und Fügen wurden beide Platten in der Breite verleimt, so dass das eine Platte von 700mm Breite ergab. Dann wurden Streifen von gut 70mm Länge quer gesägt, und um 90° gedreht wieder verleimt, so dass eine Hirnholzplatte entstand. Diese Arbeitsgänge müssen ziemlich genau ausgeführt werden, damit keine klaffenden Fugen entstehen. Auch und speziell beim endgültigen Verleimen muss man darauf achten, dass möglichst wenig Höhenversatz in den Streifen der Hirnholzplatte entsteht, denn Schleifen von Hirnholz ist selbst mit einem ordentlichen Bandschleifer zeitraubend. Das Gestell ist einfach mit Zargen, die in den Beinen mit "offenen" Langlöchern eingezapft und verleimt sind, hergestellt. Die beiden Einlegeböden sind in Nuten der Beine eingelassen. Die Tischplatte ist mit acht Schrauben mit den Zargen verbunden. Das große "Aha-Erlebnis" kommt erst Wochen später, wenn man feststellt, dass das Bild der Platte nicht so ist, wie man's gerne gehabt hätte. Das Problem ist, dass nach dem Hobeln im frischen Holz der Farbunterschied zwischen Splint und Kern so schwach ist, dass er kaum zu sehen ist, dazu kommt die Hektik beim Leimen und so bin ich ein bischen reingefallen. Wie man sieht, hätte das linke Holz um 180°zur Querachse des Bildes(Nr.2) gedreht werden. müssen. Andererseits war es mir aber auch einfach nicht möglich, ein "richtiges Bild" zu erzeugen, dazu hätte ich viel mehr Holz gebraucht. Wenn man sicher gehen will, nur Splint und nur Kern in einem Holz zu haben, dann schmeißt man viel weg. Wenn man das aber hat, so kann man sicher reizvolle Platten bauen. Worauf man auch noch achten sollte: die Randhölzer der Platte sollten möglichst mit der rechten Seite außen liegen.