Schöne alte Werkzeuge
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Schöne alte Werkzeuge
Ich war mit der besten Ehefrau von allen heute in Wiedensahl (das ist der Geburtsort von Wilhelm Busch, den ich sehr schätze, und es ist nicht weit von unserem Wohnort entfernt).
Im dortigen Heimatmuseum gab es auch eine kleine Ausstellung von Tischler- und Stellmacherwerkzeug. Wenn man erst mal auf diese Sachen geeicht ist: Erstaunlich, wie vielfältige Werkzeuge es da so gab- diverse Hobel mit schräggestellten Eisen (Plattbank aber auch andere), dann Lochbeitel, die ihre Verwandschaft mit dem Pigsticker kaum verbergen können. Recht große Hefte, nicht wahr, Pedder? Interessante Sägen zum Bäumefällen gabs auch, die waren aber in so erbarmungswürdigem Zustand was den Zustand der Bezahnung angeht, ich hab kein Bild gemacht.
Ich häng einfach mal drei Bilder an.
Friedrich
Was machst Du
mit meiner Ehefrau in Wiedensahl, Friedrich? :o)
Ja, der linke Beitel scheint ein großes Heft zu haben. Aber das ist kein Lochbeitel, sondern Stemmeisen, um Türen zu stemmen und nicht Löcher. Steht doch auf dem Schild!
Der "Lochbeitel" hat ein ganz normales Heft, das könnte mir gefallen
Für mich noch schöner: DIE GRATSÄGE! Wenn ich wirklich viele Nuten sägen würde, stände das als nächstes auf der Liste. Tolle Säge, fast ohne jede Metallarbeit.
Friedrich vielen Dank für die Bilder, die haben meinen Abend gerettet!
Liebe Grüße
Pedder
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Re: Schöne alte Werkzeuge
Hallo Friedrich,
danke für die Bilder ! Als bekennender Holzhobelfreund finde ich die Vielzahl der Hobel, die es einmal in den diversen Berufszweigen gab, sehr beeindruckend. Eine kleine Übersicht was es früher mal hergestellt wurde, gibt Wolfgang in einem Katalog, den er auf seiner Seite zeigt :
http://www.holzwerken.de/museum/hersteller/kataloge/ott2.phtml
Du wirst doch nicht die Hobelfraktion wechseln ? ;-)
Vieleicht hat es die gezeigte Säge mit der schlimmen Bezahnung auch schon zu Wilhelm Buschs Zeiten gegeben und er ließ sich von ihr zur Illustration der Säge in Max´ und Moritz´ drittem Streich (wo sie die Brücke ansägen und der Schneider Böck dann jämmerlich ins Wasser fallen muß) inspirieren ? ;-)
Zum Lochbeitelgriff : den finde ich angemessen dimensioniert. Kleiner sollte er m.E. nicht sein, sonst zeigt er wohl zu schnell Auflösungserscheinungen. Persönlich mag ich die Standardgriffe mit der abgeflachten Seite sehr.
Gruß, Andreas
Gratsäge
Hallo Andreas,
ich glaube nicht, dass Friedrich mit der schlimmen Bezahnung die Gratsäge meinte. Es ging wohl um nicht gezeigte Baumfällsägen.
Die Bezahnung der gezeigten Gratsäge ist vielleicht nicht ganz scharf, aber ansonsten in Ordnung. Weil eine Gratsäge nur selten aus dem Werkstück hervortritt und vorher eine lange Kerbe gesägt hat, müssen die Zwischenräume und damit auch die Zähne viel größer sein, als bei einer vergleichbaren Rückensäge. Ansonsten würde die Säge auf den erzeugten Spänen aufschwimmen und könnte nicht mehr sägen.
Gruß Pedder
Mit welchem Hammer bearbeiten Zimmermänner eigentlich die Hefte, dass diese schneller kaputt gehen als das der Hammer?
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Re: Gratsäge
Hallo Pedder,
Ich nehme an, es ist viel verbreitete Gewohnheit, wenn auch eine schlechte, den Hammer zu nehmen, der grad in Reichweite ist. Das wird meistens ein Metallhammer sein. Ich will damit aber keinem Zimmermann zu nahe rücken, schließlich bin auch ich froh über mein gedecktes Gebälk und mir vollends bewusst, dass ich Handwerkzeug zweckentfremde, wenn's denn die Hetze oder so will. Außerdem wird ein Zimmermann mit etwas mehr Schwung an die Sache gehen wie ein Sesselpupser oder Tafelschieber...
Gruß,
Marc
Re: Gratsäge
Hallo Pedder,
es wird auch gerne mal die Rückseite der Axt genommen.
Außerdem habe ich auch schon gehört, Zimmerleute seien Grobmotoriker, aber das kann ich fast beinah nicht glauben;-)).
Es grüßt Johannes
der immernoch japanische Sägen benutzt
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Re: Schöne alte Werkzeuge
[In Antwort auf #116685]
Hallo Pedder,
unerklärlicherweise habe ich in meinem Beitrag von heute früh "die gezeigte Säge" geschrieben, meinte aber natürlich die von Friedrich "erwähnte Säge" mit der schlimmen Bezahnung. Wollte niemanden verwirren.
Die Zimmerleute nehmen zum Stemmen alles was schwer und griffbereit ist, den Fäustel -aber nur den mit 1kg ;-), nicht den großen- hab´ ich schon öfters im Einsatz gesehen. Das Heft (schon die kräftige Ausführung) war oben platt "gedroschen", aber nicht gesplittert. Tödlich dürfte viel mehr die geriffelte Bahn eines Latthammers sein ...
Auf der Baustelle bleibt einem oft nichts anderes übrig, als den Metallhammer zu nehmen, trotzdem : lang lebe der Klüpfel !
Nehmen die Japaner nicht diese sündhaft teuren Eisnehammer zum Stemmen ?
Gruß, Andreas
Hallo Pedder,
unerklärlicherweise habe ich in meinem Beitrag von heute früh "die gezeigte Säge" geschrieben, meinte aber natürlich die von Friedrich "erwähnte Säge" mit der schlimmen Bezahnung. Wollte niemanden verwirren.
Die Zimmerleute nehmen zum Stemmen alles was schwer und griffbereit ist, den Fäustel -aber nur den mit 1kg ;-), nicht den großen- hab´ ich schon öfters im Einsatz gesehen. Das Heft (schon die kräftige Ausführung) war oben platt "gedroschen", aber nicht gesplittert. Tödlich dürfte viel mehr die geriffelte Bahn eines Latthammers sein ...
Auf der Baustelle bleibt einem oft nichts anderes übrig, als den Metallhammer zu nehmen, trotzdem : lang lebe der Klüpfel !
Nehmen die Japaner nicht diese sündhaft teuren Eisnehammer zum Stemmen ?
Gruß, Andreas
Re: Gratsäge
[In Antwort auf #116690]
Hallo Pedder,
Du scheinst ja mit Zimmermännern zu hadern. Mein Vorschlag als Zimmermann: Kauf Dir doch einen Satz Nagelfeilen, wenn Deine Hände ein anständiges Stemmeisen nicht greifen können. Da sind zierliche Hefte dran und wenn man lange genug an einem Stückchen Holz rumpopelt, geht auch was weg.
Mit Gunst und Verlaub
Jochen
Hallo Pedder,
Du scheinst ja mit Zimmermännern zu hadern. Mein Vorschlag als Zimmermann: Kauf Dir doch einen Satz Nagelfeilen, wenn Deine Hände ein anständiges Stemmeisen nicht greifen können. Da sind zierliche Hefte dran und wenn man lange genug an einem Stückchen Holz rumpopelt, geht auch was weg.
Mit Gunst und Verlaub
Jochen
Re: Gratsäge
Hallo Jochen,
ich sehe wir verstehen uns.
Also gut Holz Johannes
Re: Gratsäge
Hallo Johannes,
und das als feiner Schreiner! Vielleicht liegt es daran, daß mein Papa auch Schreiner ist und wir uns in beinahe 25 Jahren gemeinsamen Arbeitens ganz gut zusammengerauft haben.
Gruß
Jochen