Hallo, zusammen!
@ Bernhard:
In meiner gegenwärtigen Situation wäre der Kauf einer TBM sowieso nicht sonderlich vernünftig.
1) Ist der Platz ziemlich begrenzt, sodass eine permanente Aufstellung nicht möglich wäre. Lediglich die Montage einer TBM auf einen Rollcontainer ließe sich realisieren, hierbei könnte man aber kein großzügig bemessenes Anschlagsystem verwenden.
2) Der Bohrständer, den ich momentan benutze, ist vielen Tischbohrmaschinen klar unterlegen, mit ein wenig Geduld und Sinn für Improvisationen konnte ich aber noch alle zu erledigenden Aufgaben meistern. Angesichts dessen, dass meine Werkzeug-Wunschliste noch sehr, sehr lang ist, halte ich es für wesentlich sinnvoller, vor der TBM in andere Gerätschaften zu investieren, die mir weitaus mehr Möglichkeiten eröffnen.
3) Kenne ich meinen zukünftigen Bedarf noch nicht (genau). In meinem Kopf spukt der Gedanke, vielleicht eines Tages einen Landy (ggf. auch ein anderes geländegängiges Fahrzeug) und einen alten Traktor zu erwerben. Denen müsste sicher viel Zuwendung zu Teil werden. Insofern könnten Bohrungen in Metall öfter auf der Tagesordnung stehen.
Aber selbst das Einsatzgebiet einer TBM in der Holzbearbeitung ist nicht eindeutig absehbar. Eine TBM mit höhenverstellbarem Bohrkopf und großem Arbeitstisch wäre möglicherweise von hohem Nutzen, doch beim Gedanken, Scharnierlochbohrungen in 2,20 x 70 cm Schranktüren durchzuführen, hält sich meine Begeisterung in Grenzen. Ich könnte mir gut vorstellen, solche Arbeiten lieber mit anderen Werkzeugen (z. B. OF) zu erledigen. Dass beim Bohren größerer Kanthölzer die Verwendung einer Bohrstation (z. B. von
Mafell eine Alternative sein kann, habe ich bereits erwähnt. Somit könnte sich das primäre Verwendungsgebiet einer TBM im Wesentlichen auf kleinere Teile beschränken, weshalb man über die Alzmetall (die ja nicht nur ein interessantes Drehzahlband für die Metallbearbeitung, sondern unter anderem auch einen massiven 400 V Motor bietet) vielleicht dann doch nachdenken sollte.
Aber wie gesagt, das sind Spekulationen.
Zu den Bauchentscheidungen:
Bedeutet die Aussage der Verkaufstrainer, dass ca. 70 bis 80% der Kaufentscheidungen mit dem Bauch (aber nicht ausschließlich damit) oder
nur mit dem Bauch getätigt werden?
Dietrich hat schon die Rolle der Werbung angesprochen.
Es wäre interessant zu wissen, ob und wie stark Bauchentscheidungen abnehmen würden, gäbe es keine Einflussnahme durch Werbung.
Einen weiteren Aspekt sollte man bei dieser Angelegenheit nicht außer Acht lassen: die Routine. Nicht selten treten an die Stelle von Entschlüssen, die auf Kosten-Nutzenüberlegungen basieren, Routineentscheidungen. Beim Kauf von Gütern des täglichen Bedarfs wird das vielen einleuchten, aber selbst bei deutlich kostspieligeren Produkten (z. B. Autos) ist dieses Handlungsweise beobachtbar: Man kauft sich einfach das Nachfolgemodell seines Wagens. Diese Entscheidungen sind wohl nicht völlig irrational, da die Routine einen nicht unerheblichen Vorteil bringt, indem sie Zeit (die bekanntermaßen kostbar ist) und Aufwand spart.
Selbstverständlich treffen wird Routineentscheidungen nicht allein beim Einkaufen, sondern auch in anderen Lebensbereichen.
@ Dietrich:
Ich finde die Komponente der Emotionalität auch nicht verwerflich, im Gegenteil, ich halte sie für legitim. Allerdings versuche ich andere und so gut es geht auch mich dahingehend zu sensibilisieren, dass man sich ihr bewusst wird. D. h., wenn man sich etwas kauft, das man in dieser Form vielleicht nicht unbedingt braucht, das einem aber sehr viel Freude bereitet, dann ist es doch schön, wenn man auch zu dieser Entscheidung steht.
Die Finanzen sind, wie du schon angesprochen hast, der limitierende Faktor, sonst hätten wir alle unsere Traummaschinen. Ich persönliche vertrete die Ansicht, dass man als der typische Hobbyholzbearbeiter, wie er in diesem Forum anzutreffen ist, vielleicht eher bereit sein kann, bei einer TBM Kompromisse einzugehen, dafür hätte man ein üppigeres Budget für z. B. TKS und BS zur Verfügung.
Herzliche Grüße
Christian