Re: Schlichthobel - oder wie man zum Brett kommt
Verfasst: Do 1. Nov 2018, 16:52
[In Antwort auf #150324]
Hallo Tom,
ich hoffe, dass ich mit meiner Verwendung der Hobelbezeichnungen keine Verwirrung gestiftet habe.
Eigentlich habe ich die verschiedenen Hobel genau so verstanden, wie W. Jordan sie beschreibt.
Die Nummern von Eisenhobeln sagen mir nichts. Ich habe nur die Flachwinkelrauhbank von Veritas und den Einhandhobel von Juuma. Wenn das Verstopfen bei den eisernen Hobeln kein Problem ist, dann wundert es mich nicht, dass vorhandene eiserne Schlichthobel nicht sehr bekannt sind. Werden dann aus meiner Sicht auch nicht gebraucht, da ich glaube, dass das der große Vorteil eines Schlichthobels ist, eben nicht so schnell zu verstopfen.
Ich habe mir aber noch mal deinen verlinkten Blogbeitrag durchgelesen (hatte ich schon mal vor ein paar Jahren und ich meine sogar, daraufhin auch ein Stück Bohle als erstes mit der Rauhbank bearbeitet zu haben und woran ich dann verzweifelt bin ;-) ).
Wenn ich deine Bohle mal abschätze, dann dürfte die so 40x150 cm groß gewesen sein. Du hast also ungefähr die 5-fache Fläche gehobelt wie ich bei meinem Werkstatthocker.
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/page/1/md/read/id/77707/sbj/wie-lange-benoetigt-ihr-fuer-das-hobeln-einer-bo/
Das muss eine riesige Schufterei gewesen sein. Da ziehe ich den Hut.
Meines Erachtens hast du aber einen falschen Starthobel gewählt.
Dafür habe ich 2 Gründe, die ich zur Diskussion stellen möchte:
1.
Der Lie Nielsen Nr. 7 ½ ist sehr schwer und man muss schon alleine viel Kraft aufwenden, um ihn überhaupt zu bewegen und auch zu bremsen. Die Genauigkeit einer so langen Rauhbank ist in diesem Stadium aber noch nicht erforderlich. Ich habe bei meinem Werkstatthocker solange mit dem Schrupphobel gearbeitet, bis alle Kanäle das gleiche Höhenniveau hatten und der Buckel in der Bohle weg war. Bei meiner 2. Seite bin ich mit dem Schrupphobel ca. 1-2 mm bis zum Riss gegangen. Damit will ich sagen, dass ich versucht habe, möglichst viel mit dem zerspanensten Hobel, also den Schrupphobel, zu arbeiten.
(Du hast übrigens erst die konkave Seite gehobelt, ich die konvexe. Was richtig ist, weiß ich nicht.)
2.
Die 50° Fase macht das Hobeln nochmal deutlich kraftaufwendiger. Ich kenne das von meiner Flachwinkelrauhbank, für die ich drei Eisen mit 25, 35 und 45 Grad Fase habe. Die 45° Fase ist super, wenn man Ausrisse vermeiden will, ist aber viel anstrengender beim Hobeln als eine 25° Fase. Ausrisse sind beim Abrichten am Anfang aber noch uninteressant, die werden bei mir nach oder teilweise schon mit dem Schlichten entfernt.
Du hast ja bei der 2. Seite dann einen Schrupphobel probiert. Das war der richtige Hobel für diesen Job.
Die gesamte Kraft aus den Armen geht unmittelbar in den Schneidvorgang, da der Hobel fast nichts wiegt. Das Eisen ist wegen seiner Geometrie ruppig und aggressiv.
Anders wie bei allen anderen Hobeln ist da keine mehrere Zentimeter breite Schneide, die auch auf voller Breite durch das Holz geschoben werden will. Es ist mehr ein punktuelles Schneiden bzw. eine punktuelle und somit konzentriertere Krafteinwirkung.
Viele Grüße
Markus
Hallo Tom,
ich hoffe, dass ich mit meiner Verwendung der Hobelbezeichnungen keine Verwirrung gestiftet habe.
Eigentlich habe ich die verschiedenen Hobel genau so verstanden, wie W. Jordan sie beschreibt.
Die Nummern von Eisenhobeln sagen mir nichts. Ich habe nur die Flachwinkelrauhbank von Veritas und den Einhandhobel von Juuma. Wenn das Verstopfen bei den eisernen Hobeln kein Problem ist, dann wundert es mich nicht, dass vorhandene eiserne Schlichthobel nicht sehr bekannt sind. Werden dann aus meiner Sicht auch nicht gebraucht, da ich glaube, dass das der große Vorteil eines Schlichthobels ist, eben nicht so schnell zu verstopfen.
Ich habe mir aber noch mal deinen verlinkten Blogbeitrag durchgelesen (hatte ich schon mal vor ein paar Jahren und ich meine sogar, daraufhin auch ein Stück Bohle als erstes mit der Rauhbank bearbeitet zu haben und woran ich dann verzweifelt bin ;-) ).
Wenn ich deine Bohle mal abschätze, dann dürfte die so 40x150 cm groß gewesen sein. Du hast also ungefähr die 5-fache Fläche gehobelt wie ich bei meinem Werkstatthocker.
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/page/1/md/read/id/77707/sbj/wie-lange-benoetigt-ihr-fuer-das-hobeln-einer-bo/
Das muss eine riesige Schufterei gewesen sein. Da ziehe ich den Hut.
Meines Erachtens hast du aber einen falschen Starthobel gewählt.
Dafür habe ich 2 Gründe, die ich zur Diskussion stellen möchte:
1.
Der Lie Nielsen Nr. 7 ½ ist sehr schwer und man muss schon alleine viel Kraft aufwenden, um ihn überhaupt zu bewegen und auch zu bremsen. Die Genauigkeit einer so langen Rauhbank ist in diesem Stadium aber noch nicht erforderlich. Ich habe bei meinem Werkstatthocker solange mit dem Schrupphobel gearbeitet, bis alle Kanäle das gleiche Höhenniveau hatten und der Buckel in der Bohle weg war. Bei meiner 2. Seite bin ich mit dem Schrupphobel ca. 1-2 mm bis zum Riss gegangen. Damit will ich sagen, dass ich versucht habe, möglichst viel mit dem zerspanensten Hobel, also den Schrupphobel, zu arbeiten.
(Du hast übrigens erst die konkave Seite gehobelt, ich die konvexe. Was richtig ist, weiß ich nicht.)
2.
Die 50° Fase macht das Hobeln nochmal deutlich kraftaufwendiger. Ich kenne das von meiner Flachwinkelrauhbank, für die ich drei Eisen mit 25, 35 und 45 Grad Fase habe. Die 45° Fase ist super, wenn man Ausrisse vermeiden will, ist aber viel anstrengender beim Hobeln als eine 25° Fase. Ausrisse sind beim Abrichten am Anfang aber noch uninteressant, die werden bei mir nach oder teilweise schon mit dem Schlichten entfernt.
Du hast ja bei der 2. Seite dann einen Schrupphobel probiert. Das war der richtige Hobel für diesen Job.
Die gesamte Kraft aus den Armen geht unmittelbar in den Schneidvorgang, da der Hobel fast nichts wiegt. Das Eisen ist wegen seiner Geometrie ruppig und aggressiv.
Anders wie bei allen anderen Hobeln ist da keine mehrere Zentimeter breite Schneide, die auch auf voller Breite durch das Holz geschoben werden will. Es ist mehr ein punktuelles Schneiden bzw. eine punktuelle und somit konzentriertere Krafteinwirkung.
Viele Grüße
Markus