Moin!
Also erneut: Wenn ihr kontra Akku seid, dürft ihr es bleiben. Wenn ihr etwas nicht wollt oder braucht, müsst ihr es nicht kaufen. Wer nie vor die Türe mit seinem Werkzeug muss, braucht ja auch keinen Koffer dafür. So einfach ist das. Nur euer Gestänkere gegen meinen Wunschkauf stört mich. Nicht jeder arbeitet gleich und hat die selben Bedürfnisse. Da nützt es nichts einem ein Werkzeug madig zu reden. Daher reagiere ich auch so allergisch darauf. Kann ich mein Werkzeug nicht selbst aussuchen und einfach glücklich damit sein? Schließlich arbeite ja ich damit. Ich verstehe sowas nicht... Meine Intention war doch nur noch ein Gerätebeispiel welches ich gut finde dem Thread Ersteller zu zeigen. Schließlich sucht er nach einer Oberfräse. Vielleicht auch eine zweite. Warum denn nicht? Jeder der öfter eine Oberfräse nutzt hat früher oder später sowieso mehrere in der Werkstatt. Ich habe derer bisher 4 und hinke damit eigentlich noch meinen Wünschen für meine kleine Heimwerkstatt nach. Und ja, alle sind grundverschieden, sodass sich diese Anzahl lohnt.
Aber da ich mich scheinbar für meinen Wunsch rechtfertigen muss, tue ich es nun hiermit. Warum stehe ich auf dieses Teil? Es ist klein und handlich. Es ist ein Einhandgerät und wird nur noch handlicher, wenn keine Strippe mehr dran ist. Es ist in meinen Augen auch eine echte Oberfräse. Sie ist nur nicht Leistungsstark und eher für kleine Aufgaben gedacht. Ich arbeite viel mit Plattenwerkstoffen. Und da trimmt man halt auch viel Kantenumleimer und Holzleisten. Dafür ist das Teil ideal! Und auch um größere Möbel einfach überall anzufasen. Ich stelle es mir so vor: Zwei dieser kleinen Teile stehen neben meinen Akku Schraubern und sind stets griffbereit. Der eine um Kanten anzufasen und der andere mit einem Spiralnutfräser für kleine Fräsarbeiten. Beide bekommen eine größere Grundplatte und schon ist es fertig. Fräser werden in meinem Fall nur gewechselt, wenn diese stumpf sind.
Es muss nicht gleich an Bootsbau gedacht werden, um einen Akku sinnig zu finden. Je größer das Werkstück, desto weiter ist die Steckdose entfernt. Dinge die man sinnvoll anfasen kann sind sicherlich Küchenarbeitsplatten, Terassendielen, Schuppen, eigentlich alles was draußen ist und wo man eine entferntere Steckdose hat. Und wenn man einen Kabelschacht oder dergleichen vergessen hat, kann man damit eleganter in den Schrank klettern, um dies nachzuholen.
Was die Akku Laufzeit anbelangt, muss ich die Vorredner leider enttäuschen. Die ist nämlich wesentlich länger! Das belegen auch bereits diverse Tests von unterschiedlichen Leuten auf YouTube, die auch diesbezüglich sehr skeptisch eingestellt sind. Da könnte man sich einfach mal die Mühe machen und vorher danach googeln, ehe man seine Vorurteile spielen lässt und diese öffentlich zur Schau zeigt. Es ist ein kleiner Fräser der wesentlich weniger Leistung benötigt, als es eine Kreissäge beispielsweise tut. Zudem ist ein Brushlessmotor verbaut, der effizenter als ein Bürstenmotor arbeitet. Daher auch der höhere Preis des Gerätes.
Hier ist mal ein Beispiel eines solchen Tests:
https://www.youtube.com/watch?v=yfG3kfJkkP8Und da der Herr schon viele Leisten damit abrundet, bin ich überzeugt, dass ich damit glücklich werde.
Natürlich gebe ich zu, dass die Absaugung ein elendiges und doofes Thema solcher Geräte ist. Das ist es aber immer so bei einer handgeführten Oberfräse. Ihr dürft mich aber gerne eines besseren belehren. Saugt ihr eigentlich bei Nutzung eines Akkuschraubers auch alles ab? Ich denke nicht...
Ich sauge grundsätzlich bei Nutzung einer Bohrmaschine und einer Oberfräse nicht ab. Es funktioniert sowieso nie richtig und behindert einen enorm. Da kann man es auch gleich lassen. Es scheint da nur Sondersituationen für mich zu geben, in denen das ausreichend gut funktioniert. Und die sind mir dann doch zu selten. Ich schmeiße meinen Luftfilter an, setze eine Staubmaske auf und dann gib ihm. Hinterher wird eh die ganze Werkstatt gesaugt.
Natürlich habe ich eine Absaugung. Ich habe einen Werkstattsauger mit Zyklon und Eimer vorne dran und bin damit auch sehr glücklich. Mit der Kreissäge, diversen Schleifern und der Flachdübelfräse funktioniert die Absaugung auch tadellos.
Die Gegenargumente von Rolf sind auch ebenso valide. Aber da ist der springende Punkt: Kosten/Nutzen muss jeder für sich selbst sehen. Jeder prorisiert die Vor- und Nachteile eines Werkzeuges auch anders.
So... und nun ein paar Worte zum "Akku-Hype". Akkus sind in, nicht weil es die Werbung ausschließlich suggerieren will. Akkus sind in, weil mittlerweile ein Stand erreicht wurde, der praktikabel als Werkzeug ist. Jeder muss aber immer noch für sich selbst entscheiden, ob es ihm diese Investition wert ist. Wer viel an Autos schraubt und auch Blecharbeiten macht, wird einen Akku Winkelschleifer lieben. Damit kommt man plötzlich überall um und im Auto bequem ran. Ich brauche keinen.
Ich habe daheim einen Makita Akku Staubsauger. Seitdem ich zu saugende Treppen habe, will ich mit keinem anderen Sauger mehr in meiner Wohnung zu tun haben. Natürlich würde ich nie auf die Idee kommen damit Teppiche zu saugen, aber bei mir liegt eh fast ausschließlich Holz aus. Ich sauge damit fast die ganze Wohnung und der Akku will tatsächlich nur alle paar Wochen geladen werden. Der Sauger ist besser als der ganze Akku Vorwerkkram. Jeder in der Famlie, der bereits Makita Akkus hatte, hat sich nach mir diesen Sauger gekauft.
Dann habe ich mir den kleinen Akku Nagler von Makita gekauft. Ich habe keinen Kompressor. Mir fehlt schlicht der Platz, da ich andere Werkzeugmaschinen priorisiere und in der Wohnung versuche ich die Lautstärke so gering wie möglich zu halten. Gut, irgendwann gibt es vielleicht einen Flüsterkompressor. Aber derzeit noch nicht. Tolles Teil! Er schießt die Nadeln schnell und auch so oft ich will nacheinander. Zum Anheften von Teilen als Leimhilfe ist er ideal. Gerade kleine Arbeiten wie ein Nähkasten oder Weihnachtsschmuck ist damit schnell erledigt. Natürlich kann ich keine riesigen Nägel damit versenken. Aber dafür ist er auch einfach nicht gedacht und gebaut.
Zu guter Letzt habe ich zwei Lampen. Egal wo ich bin, bin ich froh die zu haben, da ich garantiert Licht habe. Da muss man an nichts denken, keine Verteilerdosen mitnehmen und man hat dennoch einen hellen Arbeitsplatz. LED machts möglich... Wer aber nie aus seiner Bude tritt, wird auch das wohl nie gebrauchen.
Ich bin aber auch kein fan von Akku Sägen. Irgendwie taugt das nicht. Also für mich. Geringere Leistung als am Kabel und nach 10m ist gefühlt schluss. Aber als ich neulich den Keller meiner Mutter verkleidet habe, habe ich mir dann doch eine solche gewünscht dabei zu haben. Es ist schlicht bequemer. Und ich hätte mir gewünscht dort bereits eine kleine Akkufräse zu haben. Da hätte ich mir das Ausklinken an einer Stelle mich Stechbeitel und Akkuschrauber gespart. Denn die Japansäge konnte ich nicht mehr ansetzen.
Also, nur weil ihr euch keinen Anwendungsfall eines solchen Werkzeuges für euch vorstellen könnt, heißt es noch lange nicht, dass es keinen Sinn hat. Ihr müsst es ja nicht kaufen. Ich kaufe aber das was ich für mich als sinnig erachte. Punkt. Und wer das Maß aller Dinge versucht anhand von 10V Geräten von Bosch zu finden, hat selber Schuld. In meinen Augen ist Bosch in Akku Werkzeugen absolutes Schlusslicht. Vor allem taugt alles ohne Metallfutter von Röhm an Akkuschrauber absolut nichts. Da kaufe ich lieber Ryobi. Dort wird man wenigstens nicht abgezockt. Zwar hat Bosch nette Spielereien, wie Induktionsladestationen, aber die brauche ich absolut nicht, wenn ich bedenke wie selten ich Akkus laden muss. Wer wissen will wie gut Akkuwerkzeuge mittlerweile sind, sollte mal 18V Geräte von Makita oder Flexvolt Geräte von Dewalt anschauen. Zwar gibt es auch da sicherlich für einen selbst unnötige Produkte wie Akku betriebene Tischkreissägen, aber das heißt doch auch lange nicht, dass es niemanden gibt für den diese Werkzeuge sinnvoll sind.
Vielleicht sollte man da einfach mal versuchen ein weniger offener zu sein.
In diesem Sinne...
Schicken Gruß,
Amadeus