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In Antwort auf #20715]
Halo Walter,
dann widerspreche ich Dir eben ...
Im Winter ist es außen (AUSSEN!!) kalt (ha, ha,) und feucht. Im Sommer ist es warm und trocken." Auch DRAUSSEN
Das stimmt zwar für die relative Luftfeuchte. Aber die wird primär von der Temperatur bestimmt. Wenn Du also die Absolutfeuchte draussen (!) abschätzen willst, musst Du einen Blick nach innen werfen, wo sommers wie winters ähnliche Temperaturen herrschen (20°). Und da die relative Luftfeuchte im Winter, wo Du mit 30% rel. Luftfeuchte zu den besonnenen Heizern gehörst, bei ca. der Hälfte der rel. Luftfeuchte im Sommer (54%) liegt, bedeutet das, dass im Sommer doppelt soviel Wasser in der Luft ist wie im Winter.
Im Sommer stellt sich wegen fehlender kalter Flächen das Taupunktproblem nicht so dringend, aber wenn Du z.B. eine Kellerwand in feuchtem Lehmboden nicht ordentlich gedämmt hast, ist die in Bodennähe auch im Sommer bei ca. 10° und schwitzt, wenn Du lüftest.
Der Sinn des Winterlüftens besteht darin, die Feuchtigkeit, die sich in der (moderat) aufgeheizten Luft der Werkstatt befindet (durch Atmung und schwitzende Holzwerker), aus dem Raum zu bekommen. Wenn sie nämlich drinbleibt, steigt die rel. Luftfeuchte durch die Abkühlung der Luft und das kann dann zu Tauwasser führen.
Kurze Modellrechnung Winter:
aussen 0°, 80% rel. Feuchte, 4g Wasser/m³ Luft
innen 20°, 30% rel. Feuchte, 5g Wasser/m³ Luft (geheizt)
Garage10°, 60% rel. Feuchte, 4g Wasser/m³ Luft
körperliche Tätigkeit, 200g Wasser/Std, Heizung auf 15°, 3 Std. Arbeit, Raumvolumen 75m³
nach der Arbeit:
Garage 15°, 80% rel. Feuchte, 12g(!) Wasser/m³ Luft
Diese Luft erreicht bei 12°C ihre Sättigungsfeuchte, 100% rel. Luftfeuchte, was beim Ausschalten der Heizung in wenigen Stunden der Fall ist. Luft mit 10°C (unsere angenommene Garagentemperatur im Gleichgewicht) kann nur 11g Wasser/m³ Luft aufnehmen. Auf den kalten Flächen (Aussenwand, Fenster) sind die Temperaturen noch geringer, Kondenswasser entsteht.
Lüftet man dagegen direkt nach dem Arbeiten, wird die Luft im Idealfall komplett ersetzt durch Luft von aussen, die sich an den noch angewärmten Speichermassen (Boden, warme Maschinen etc.) wieder ein wenig erwärmt.
Diese Luft hat 4g Wasser/m³, ich lüfte also 600g Wasser aus dem Fenster oder Garagentor. Erwärmt sich diese Luft auf die angenommene Garagentemperatur von 10°C, erreiche ich so anstelle rechnerischer 110% rel. Luftfeuchte wieder die 60% rel. Luftfeuchte vom Anfang der Modellrechnung.
Also: Lüften, und zwar vor allem im Winter ...
Gruss
Karsten