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Re: Sägelust 2.Bild *MIT BILD*
Verfasst: Do 10. Jun 2004, 12:42
von Volker Hansen
Die Rundung in der Balkenmitte habe ich gestemmt, mit dem Putzhobel (Quer) in Form gebracht und mit dem Schleifklotz geschliffen. Bei 14 Ständern schon eine Herausforderung.
Gruß Volker

Re: Sägelust 2.Bild
Verfasst: Do 10. Jun 2004, 13:33
von Thomas Jacobi
Hallo Volker,
Sehr huebsch Dein verzierter Wikingerbalken. Ich nehme an Du nimmst die Ryoba anstatt der Laengskataba weil Du nichts anderes hast? Ryoba ist fuer diese Anwendung nicht ideal, doch wenn Du sagst die Saegelust ist am Stelldichein, wer waere ich in die Suppe spucken zu wollen? Schliesslich habe ich nur eine Billig-Ryoba, ich wollte erst mal sehen wie sich damit arbeitet bevor ich wie bei anderen Spezialistinnen tiefer ins Saeckel zu greifen bereit war.
Dein Schmuckbalken gefaellt mir gut, doch wuerde ich da offen gestanden nicht mit dem Schleifklotz drangehn. Nicht allein wegen dem Wahnsinnsaufwand, sondern weil Werkzeugspuren (Dechsel, Beitel, Axt) sehr wohl dazu gehoeren duerfen, find ich. Ich habe in Rumaenien Zimmerleuten beim Abbinden und Beschnitzen einer ueber 60m hohen Schindelgedeckten Holzkirche zugesehen, sie haben sehr viel schlicht und einfach mit der Axt abgebunden und geschnitzt. Allerdings haette man sich damit rasieren koennen.
Ich wuerde diese Rundung etwa mit einer Stossaxt, oder in Ermangelung einem moeglichst langhalsigen, schlanken und breiten Stemmeisen (etwa Friedrichs "fuers Feine")- die Amis haben da den "Slick" ein formschoenes sehr langes Werkzeug das die Bootsbauer zu eigen haben, in ziehendem Schnitt nach und nach quer abphasen (konkaver Schweifhobel, wenn sehr sehr scharf, duerfte auch helfen)und bestenfalls fuers letzte etwas mit dem Einhandhobel abrunden, wenn ueberhaupt. Vergiss nicht die Stelle ist spaeter mal in ein paar Meter Hoehe, da sieht dann keiner mehr den betriebenen Aufwand. Natuerlich ist es auch ein ehrenwerter Standpunkt jener der alten Shaker die sagten "Gott sieht alles" und selbst Schubladenboeden und Rueckenteile mit der gleichen Sorgfalt ausarbeiteten wie die Vorderfront. Wenn bei Dir die Allerliebste nie fragt "wie lange noch" dann bist Du ja ein beneidenswerter Zeitgenosse obendrein.
Sei nett und schenk uns noch paar Einblicke von Zeit zu Zeit. Die Schwelle jedenfalls sieht Klasse aus.
Gruesse,
Thomas
Re: Sägelust 2.Bild
Verfasst: Do 10. Jun 2004, 14:28
von Volker Hansen
Hallo Thomas,
über die Verwendung der Ryoba mag man streiten, wenn ich bei Längsschnitten den Schnittwinkel flach Halte kommen die oberen Zähne mit dem Holz nicht in Berührung. Aber selbst wenn, haben die Zähne eine so geringe Schränkung das man Problemlos das ganze Blatt benutzen kann. Das ist auch der Grund warum ich bisher keine Längskataba habe. Der Reiz dieser Säge ist auch beide Blätter an einer Säge zu haben, es macht das Sägen so einfach. Anders sieht es da bei tiefen Querschnitten aus, da greifen die Zähne der Längsschnittseite.
den Schleifklotz benutze ich, weil mir die Übung im Schnitzen fehlt. Ich habe lange überlegt ob ich behauene Balken benutze und mich doch eher für die glatte Variante enschieden. Ich finde Werkzeugspuren haben einen ganz besonderen Reiz, wenn Sie fachmänisch aussehen. Ich als Dilettant habe da den Anspruch es soll so perfekt wie möglich werden. Du hast den Spruch auch schon gesagt:
"Gott sieht alles!" Ich sagt Dir: meine Allerliebste noch viel mehr!"
Wegen dem Zeitaufwand da gibt es auch keine Probleme, allerdings habe ich Erklärungsnöte warum ich mir die Bandsäge gekauft habe......
herzliche Grüße Volker
Re: Erklaerungsnoete
Verfasst: Fr 11. Jun 2004, 11:24
von Thomas Jacobi
Verstehe ich, dem Reiz der Ryoba kann ich auch nur halbwegs wiederstehen und auch nur weil ich mich bereitwilig noch anderen Reizen aussetze. Das mit den Bearbeitungsspuren oder nicht, das respektiere ich freilich. Andererseits kommt die Meisterschaft nur mit der Uebung und diese lehrt glaube ich manch einen das auch Schwaechen selbstbewusst zum Ausdruck gebracht zu Staerken werden koennen. Picasso soll mal gesagt haben : "Mit Achtzehn habe ich gezeichnet wie Raffael, es hat mein ganzes Leben gedauert um es wieder zu verlernen."
Nun will ich mich weder mit dem Einen noch dem Anderen vergleichen, doch wenn ich versuche was ich tue redlich zu tun und spaeter stehen Unperfektionen hervor dann ist das nicht nur Anstoss zum Besseren sondern auch Mahnmal von Ueberheblichkeit und zu-kurz-Spucken, ich empfinde daran erinnert zu werden dass man verbesserungswuerdig ist als motivierend.
Und schliesslich zur Bandsaege : hast Du der Allerliebsten schon mal aus einem schoenen Stueck Stammholz ein Schmuckkaestchen mit Schubladen gesaegt? da ist noch reichlich Handarbeit mit Handwerkzeugen dabei, keine Sorge.
Du wirst sehen sie wird nie wieder gegen die Bandsaege wettern, hoechstens dagegen dass sie nicht genuegend Schmuck hat um ihn stilgerecht zu verstauen,, welches der beiden Dilemmen nun vorzuziehn ist bleibt dahingestellt.
Also holdrio,
Thomas
Re: Erklaerungsnoete
Verfasst: Fr 11. Jun 2004, 12:30
von Volker Hansen
Hallo Thomas, Schmuckkästchen....hoho, bloß keine schlafende Hunde wecken.
Aber Ernsthaft, meine Hobbys werden toleriert und unterstüzt, sonst wohl auch kaum möglich. Zur Sägelust kann ich nur sagen, mir machte es wirklich Spass die die herausforderung war schon groß. Auch unter der Vorstellung wie haben es die Handwerker früher ohne Maschinen gemacht. Was aber aber nicht heißen soll das ich nur zum Puristen werde...Alles hat seine Zeit und gerade habe ich Entdeckt das ich in der glücklich Lage bin, die Zeit zu haben Werkstücke per Hand bearbeiten zu dürfen. Eigenlich schon ein großer Luxus und mir wertvoller wie die neue Bandsäge. Ich habe noch 13 Balken zu bearbeiten, jeder wird ein Unikat und darauf freue ich mich ganz besonders.
Frohes Werkel wünscht Volker
Schlafende Hunde, soso
Verfasst: Fr 11. Jun 2004, 13:57
von Thomas Jacobi
Gruess Gott, Frau Hansen,
Schauen Sie vielleicht auch gelegentlich in dieses Forum herein?
Nicht? Vielleicht besser so.
Meiner Erfahrung nach und sicher sag ich auch Dir nichts neues gibt es nichts schoeneres wie "schlafende Hunde" mit einer richtig schoen heimlichen, gut vorbereiteten Ueberraschung zu begluecken. Natuerlich muss nicht alles gleichzeitig geschehen.
Ich wuensche Dir jedenfalls vollen Erfolg und weiterhin viel Freude mit Deinen Unikaten, Du hast voellig recht, den Luxus den wir uns mit unseren Handwerkzeugen erlauben sollten wir vollends geniessen, sogenannte Fachleute koennen ihn sich jedenfalls so gut wie nie erlauben und ich bin sicher es gibt einige unter ihnen die darunter leiden.
Was mich betrifft bin ich sosehr Genussmensch dass ich gern auf die "schnelle Methode" verzichte aus reiner Freude daran meine Werkzeuge zu ehren. Es muss Monate her sein dass ich einen Blick ins Maschinenforum geworfen habe und wenn meine alte Bohrmaschine und der Bandschleifer mal den Geist aufgeben werden so werden sie sicher nicht ersetzt werden.
Weiterhin frohes Gelingen
Thomas
ooooh behüte......... *NM - Ohne Text*
Verfasst: Fr 11. Jun 2004, 14:41
von Volker Hansen