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Re: Stemmeisen

Verfasst: Mi 28. Jan 2004, 18:53
von Bernd Volkmann

Hallo,
ich habe sehr gute Erfahrung mit den Footprint Eisen gemacht. Sie bedürfen zwar einer gründlichen Erstbehandlung sind dann aber m.E. den Kirschen u.ä. überlegen, vom Preis/Leistungsverhältnis ganz zu schweigen.

Bernd




Wir brauchen einen Test !

Verfasst: Mi 28. Jan 2004, 20:32
von Christof Hartge

Hallo Bernd, ich habe ein 6 mm Footprint Eisen und meine gerade umgekehrte Erfahrungen zu machen. Es börtelt bei Hirnholz deutlich schneller um. Nun ist das mein 'Eindruck' und mehr nicht. Hier müßte mal ein Test unter objektiveren Bedingungen her, Hätte nicht jemand Lust so etwas zu machen?

PS: Ich fand Kirschen im Vergleich zu Japan-eisen oder Sorby immer recht preiswrt.


Re: Einhandhobel

Verfasst: Mi 28. Jan 2004, 23:10
von Jörg Ed. Hartge
[In Antwort auf #98055]
ECE macht wunderschöne, gute und sehr ergonomische Holzhobel. Ob der Einhandhobel (ich besitze einen - wobei dies mehr meiner Neigung zum Werkzeugfetischismus als tasächlicher Notwendigkeit zuzuschreiben ist - allerdings das beste von ECE ist, ist fraglich. Möglicherweise hat Christof mit seiner Empfehlung recht, wobei ich aber auch keine eigene Erfahrung dazu habe.

Generell möchte Christofs Einschätzung zustimmen, dass ein Einhandhobel weder ein gutes Einsteigergerät ist noch ist er ein Universalgerät. Ein klassischer Doppelhobel ist hier sicher die bessere Wahl.

Gruß
Jörg


Ich seh das nicht so

Verfasst: Mi 28. Jan 2004, 23:17
von Friedrich Kollenrott

ich meine, ihr konzentriert Euch viel zu sehr auf den technischen Aspekt der Schärfe und der Schnitthaltigkeit. Das ist sicher das wichtigste, solange es sich um ansonsten vergleichbare Werkzeuge handelt. (Bei Hobeleisen zum Beispiel).
Aber deutsche(europäische) und japanische Stecheisen sind eben nicht so ganz vergleichbar. Ein Stecheisen ist ein Werkzeug, das (meistens) von Hand geführt wird, und da ist nach meinem ganz persönlichen Empfindem ein Eisen wie ein Kirschen den typischen japanischen ergonomisch weit überlegen. Es fasst sich (nachdem man im Falle Kirschen den ekligen dicken Lack beseitigt hat) viel besser an, und es lässt sich genauer führen. Ja, meine Iyoroi- Esen halten die Schärfe länger, den Eindruck habe ich auch, ohne das systematisch getestet zu haben. Aber so unvergleichlich viel besser als Kirschen- Eisen finde ich sie nicht. Und ein Kirschen schärfe ich in höchstens der halben Zeit. Höchstens!
Zusammenfassend, auch unter Einbeziehung der Preise: Ich würde einem Anfänger gute Stecheisen des europäischen Typs empfehlen, zum Beispiel von Kirschen. Und ein japanisches Eisen sollte man auch mal ausprobieren, das könnte dann eine schöne Ergänzung sein.

Friedrich




Re: Ich seh das nicht so

Verfasst: Do 29. Jan 2004, 00:13
von Boris Ritscher

Hallo Friedrich,
erst mal find ich es gut, daß du die Sache so objektiv siehst und dann decken sich deine Erfahrungen mit meinen absolut.
Ich war auf die Japaneisen sowas von scharf, bis ein Bekannter von mir kam und mir seine zum schärfen brachte. Bei aller Liebe für guten Stahl, das Werzeug soll einem auch gut in der Hand liegen und das war bei diesen Eisen nun wirklich nicht der Fall. An einem waren Ausbrüche dran, daß es eine Schinderei war es wieder hin zu bekommen. Ich benutze Stanley- und Kirscheneisen und hatte an denen noch keine solchen Ausbrüche. Am meisten stört mich, daß die Japaner die Dinger so kurz machen. Um es deutlich zu sagen ich war nicht froh, daß ich mit meinen zufriedener war, sondern enttäuscht, daß ich mit den Japaneisen nichts anfangen konnte denn ich hatte die Teile schon fest im Visier.
Hat jemand zweischichtige Japaneisen in einem Hobel im Einsatz und wie ist es da mit Ausbrüchen?

Gruß Boris




Laminierte Hobeleisen hab ich auch!

Verfasst: Do 29. Jan 2004, 01:12
von Friedrich Kollenrott

Hallo Boris,
ich habe meine eisernen Hobel teilweise mit japanischen (laminierten) Eisen bestückt. Das erste war ein Eisen (Marke Samurai) für einen Record- Flachwinkelhobel Nr. 60. Ein schönes Eisen an dem ich zuerst viel Freude hatte. Dann habe ich mir für meine Stanley-Putzhobel auch zwei Samurai- Eisen bestellt (nicht bei Dieter). Ich erhielt zwei Eisen Marke "smoothcut". Als ich das erste abzog, stellte ich fest, dass auf der Spiegelseite immer wieder exakt zeilenförmig angeordnete braune Poren erschienen- offenbar hatte die harte Schicht Risse. Nach jedem Schleifen schienen sie verschwunden zu sein- nach dem Abziehen waren sie wieder da. Die Eisen wurden zurückgenommen. Als ich dann die Spiegelseite an meinem Samurai- Eisen für den 60er Flachwinkelhobel mal besser abgezogen habe, stellte ich fest: Da war es genauso.
Ich habe mir später, als Dieter seine letzten Samurai- Eisen zu Sonderpreisen verramschte, eins für meinen #4- Putzhobel gekauft. Sah genauso aus und war exakt verpackt wie die Smoothcut- Eisen (vielleicht gleiche Fertigung unter verschiedenen Handelsnamen). Die Risse auf der Spiegelseite gab es auch (allerdings nur vereinzelt). Dieses Eisen ist sicher brauchbar, aber Vertrauen habe ich dazu nicht mehr.
Resumee: ich bin von diesen Eisen etwas bedient. Meine Lieblingseisen (wenn es nicht um sehr schwieriges Holz geht, da sind dickere Eisen wie die von Hock eindeutig besser) sind alte laminierte Stanley- Eisen, die sind schnell zu schärfen, halten die Schärfe sehr gut und sind völlig frei von Fehlern wie oben beschrieben. Ich habe zwei, die habe ich für je 5 Dollar gekauft (in Originallänge). Toll!

Friedrich.



Ausbrüche an jap. Hobeleisen

Verfasst: Do 29. Jan 2004, 01:17
von Friedrich Kollenrott

Tschuldigung, ich hatte die eigentliche Frage von Boris völlig vergessen- Ich habe nicht festgestellt, dass die zweischichtigen japanischen Hobeleisen zu Ausbrüchen neigen, nein. Allerdings ziehe ich aucz meistens ziemlich feine Späne.

Friedrich


Re: Stemmeisen

Verfasst: Do 29. Jan 2004, 10:33
von Bernhard Dirr
[In Antwort auf #98055]
Hallo,

beim Thema Einhandhobel will ich mich meinen Vorrednern anschließen: Der ECE sieht nett aus, aber richtig gut ist er nach meiner Meinung nicht. Mein klarer Favorit ist auch der von Lee Nielsen, den ich bisher allerdings nur in der Low Angle-Variante besitze (traumhaft!).

Allerdings würde ich auch vollkommen davon abraten, mit einem Einhandhobel den Einstieg ins Hobeln zu wagen! Lieber mit einem Doppel- oder Putzhobel beginnen. Vor allem: die richtige Hand-/Arm-/Körper-/Hobelbewegung läßt sich mit einem Einhandhobel überhaupt nicht ausführen.

Gruß,
Bernhard


Re: Stemmeisen

Verfasst: Do 29. Jan 2004, 11:05
von Ulrich Bergmann
[In Antwort auf #98057]
Hallo Leute, ein oder zwei Footprint Eisen hab' ich auch und die sind recht gut. Zuerst fand ich die Schneide nicht schnitthaltig und zu spröde, doch das war wohl ein falscher Eindruck, mittterweile benutze ich sie lieber als Kirschen. Kirschen-Stahl ist etwas zäher, läst sich aber meiner Erfahrung nach nicht so leicht (oder gut) schärfen.
Meine Lochbeitel sind von ECE und die nimmt man gern zur Hand, auch wenn der Arm etwas ermuedet bei engagierter Anwendung. Der Stahl ist einwandfrei, wenn auch eher zufällig angeschliffen. So gab es eine 35 Grad Phase (etwas zu träge) bis runter nach 25 (bricht naturlich aus, wenn man in Hartholz 'rumhebelt). Mit den Heften bin ich weniger zufrieden, sie sind teilweise schief aufgeschlagen und ein Griff ist nach der ersten oder zweiten Anwendung eingerissen. Im Winter fallen ausserdem die Zwingen ab, aber das tun sie bei allen meinen Holzgriffen (hoch lebe das Ulmer-Heft oder wie das fachgerecht genannt wird und Plastik hat auch was fur sich) und das wird wohl daran liegen, dass es etwas zu trocken wird in meiner Werkstatt.

Gruss Uli



Re: Einhandhobel - Ersthobel

Verfasst: Do 29. Jan 2004, 11:42
von Christoph Roßdeutscher
[In Antwort auf #98055]
Ich bin auch noch blutiger Anfänger was das Hobeln betrifft und habe mir drei Hobel angeschafft, die alle drei regelmäßig benutzt werden. Als Universalhobel für die Fläche einen #5 von Clifton, einen Flachwinkel-Einhandhobel für die Kanten- und Gehrungsbearbeitung von Lee Valley und einen Dreivariantenhobel von Clifton, ehrlich gesagt, weil er einfach viel versprach, ohne ihn aber zunächst für wirklich wichtig zu halten.
Zum Clifton: Super Hobel, aber ein Putzhobel für feinste Spanabnahme wird bald fällig werden.
zum Lee Valley: Super Hobel für alles, was Kanten und ähnliches betrifft, gerade wenn´s um Hirnholz geht.
zum 3-Variantenhobel: Hätte nie gedacht, dass er so häufig gebraucht würde: z.B. Türrahmen mit Falz, Schubläden, schlicht alles was kleine Ecken hat wird von mir mit ihm "behobelt".
Zur Frage, welcher der ideale Einstiegshobel ist:
Wenn´s um die Fläche geht der #5 Eisenhobel (ob´s gleich ein Clifton oder höheres sein muß bleibt dahin gestellt)
Wenn´s hauptsächlich um feine Korrekturen an Seiten geht: Der Lee-Valley als idealer Kompromiß zwischen Billgware wie Stanley etc. und Teurerware wie Lie Nielsen.
Wenn´s um Abrichtarbeiten an kleinen Flächen geht: der Dreivariantenhobel.
Hoffe ausreichend geholfen zu haben. Christoph