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Re: Rampamuffen ?

Verfasst: Mo 10. Mär 2003, 09:42
von Wolfgang Jordan

Hallo Christof,

das mit den Hirnholzleisten habe ich nicht verstanden. Wozu sind die nötig, das Hirnholz sieht man doch sowieso nicht?

Gruß, Wolfgang


Re: Rampamuffen ?

Verfasst: Mo 10. Mär 2003, 10:14
von Christof Hartge

Da hat's mir doch die Sätze verdrieselt.

Also wenn Axel MDF verwendet muß er sich weiter keine Gedanken machen. Wenn die Längsseiten des Bettes aber aus Massivholz sein sollen muß er sie irgendwie sperren. Da die Längsseiten sehr lang und sehr schmal sind, bietet es sich an, an die Stirnseiten eine Feder anzustoßen und auf diese eine Leiste mit Nut aufzustecken. Die Rampamuffen würden dann in diese sog. Hirnholzleisten eingelassen.

Ich würde aber doch an Axels Stelle die Pfosten so stark machen, daß die Längseiten ein Stück in die Pfosten eingelassen werden können. Wenn dann ein (oder mehrere) Kinder auf dem Brett herumturnen, liegt das Gewicht nicht auf der Schraube sondern auf dem Holz.

Weitere Gedanken: Friedrich hat ja recht, die Verkeilung erweckt einen etwas krachledernen Eindruck. Aber sie ist konstruktiv die beste. Wäre es auch denkbar den Keil auf die Innenseite des Pfostens zu setzten ?

Noch eins: Kinderbetten sind leider starken Wind- und Scherkräften ausgesetzt. Ich seh das an unseren Betten. Zapfenverbindungen haben dem aber kaum etwas entgegenzusetzen. Diagonale Verbindungen wären besser. Wie wäre es, die Rückseite und die beiden Seiten mit Bügen zu versehen. Da wackelt dann nix mehr. Die brauchen auch bloß gesteckt und mit einem Holznagel gesichert zu werden.

Viele Grüße, Christof.


Re: Rampamuffen ?

Verfasst: Mo 10. Mär 2003, 11:34
von Wolfgang Jordan

Nein, an verdrieselten Sätzen lag es nicht. Ich verstehe einfach nicht, warum man die Hirnseiten von Massivholz absperren muß. Wozu ist das gut? Bei Tischplatten macht man das, um die Platte eben zu halten und auch des Aussehens wegen, aber warum bei einer Bettseite? Mir scheint, daß dadurch auch die Konstruktion geschwächt wird.

Zur den Verbindungen: Für diese Zwecke gibt es verschiedene Systeme. Bei unserem (gekauften) Stockbett stecken in den Längsbrettern an jedem Ende jeweils zwei Metallzylinder in Sacklöchern (von der Innenseite her), die in der Mitte quer ein Gewinde haben. Damit werden die Seiten durch die Pfosten hindurch verschraubt. Die Funktion ist ähnlich wie bei Rampamuffen, aber (vermutlich) haltbarer.

Die alten 'Hängeverbindungen' würde ich jedenfalls nicht nehmen. Die quietschen fürchterlich und können sich lösen, wenn von unten dagegen getreten wird.

Gruß, Wolfgang


Re: Rampamuffen ?

Verfasst: Mo 10. Mär 2003, 12:23
von Christof Hartge

Hallo Wolfgang,

Wenn die Seitenbretter schmal genung sind (unter 10 cm ?) braucht es keine weitere Sperrung, hast du recht. Ansonsten aber würden die Bohrlöcher durch werfen, quellen und schwinden nicht mehr passen.

Das Absperren von breiteren Bettseiten ist eine alte Konstruktion.

Viele Grüße, Christof.


Re: Rampamuffen ?

Verfasst: Mo 10. Mär 2003, 18:42
von Christian Aufreiter

Hallo zusammen,

wenn's zerlegbar sein soll, würd' ich auch mit Metallbeschlägen arbeiten. Rampamuffen scheinen auch mir durchaus geeignet (für Kopf- und Fußseite). Die Längseiten lassen sich sicher auch auf diese Weise gut verbinden, ich habe aber auch schon eine andere Konstruktion gesehen (bin aber nicht ganz sicher, ob es tatsächlich exakt so funktioniert):
An den Pfosten wird eine (konische) Metallschiene befestigt, in die Hirnholzseiten der Längsbretter eine Nut gefräst (aber nicht durchgehend, sonst sieht man sie von oben) und in diese Nut wird das entsprechende Gegenstück zur auf dem Pfosten befestigten Metallschiene geschraubt. Zusammenstecken und fertig.
Sollte halten.

Herzliche Grüße

Christian


Skandinavische Möbelverbinder

Verfasst: Mo 10. Mär 2003, 22:17
von Berthold Cremer

Liebe Holzwerker und Freizeittischler!

Nun möchte ich meine Erfahrungen im Bau von Kinderbetten schildern:
Zwei Kinderbetten habe ich mit Rampamuffen gebaut. Das waren allerdings kleine Betten (60x12 0cm bzw. 70x140 cm). Diese Betten waren aus Fichte. Die Bretter, die ich dafür verwandt habe, werden bei uns als Glattkantbretter bzw. als Balkonbretter gehandelt. (142mm x 19mm, bzw. 142mm x 26 mm - gehobelt mit angefasten Kanten.)
Die Kopfteile waren jeweils ein Stück, und die Längsteile wurden mit den Rampamuffen sicher zusammengehalten.






Als die Kinder größer waren, sollte jedes Kind ein Hochbett mit Kleiderschrank und Schreibtisch darunter bekommen.
Dafür habe ich dann ausschließlich Fichte Balkonbretter (142mm x 26 mm) verwandt. Die Kopfteile waren wieder jeweils ein Stück. Diese wurden dann mit "Skandinavischen Möbelverbindern" zusammengehalten. Die Stabilität bekommen die Verbindungen durch 10 mm Dübel.

Um die Löcher genau zu bohren, habe ich mir Bohrschabolnen aus Betoplan (Mulitplex mit harter Oberfläche) gebaut. Siehe Foto! Damit war es überhaupt kein Problem, die Löcher paßgenau zu bohren.






Diese Skandinavischen Möbelverbinder sind wirklich sehr stabil. Auch die Fichte hat alle Kinderstürme überstanden. Die Betten halten nun schon über 10 Jahre und ich kann diese Bauweise nur empfehlen.

Gruß
Berthold



Was sind Rampamuffen??

Verfasst: Mo 10. Mär 2003, 23:24
von Friedrich Kollenrott
[In Antwort auf #94512]
Wieso wisst Ihr alle, was Rampamuffen sind? Eindrehhülsen? Oder was sonst? Bitte, ich brauche Aufklärung!

Friedrich


Re: Was sind Rampamuffen??

Verfasst: Di 11. Mär 2003, 08:59
von Martin Eichler

Richtig vermutet,offensichtlich ein Firmenname für Einschraubhülsen aus Messing,Stahl oder Kunststoff. Eignen sich zur Aufnahme metrischer Schrauben, die sich mit einem Schneidgewinde in ein vorgebohrtes Loch einschrauben lassen.
Gruss
Martin


Re: Kinderbett

Verfasst: Di 11. Mär 2003, 10:50
von Christoph Roßdeutscher
[In Antwort auf #94511]
Zum Thema "japanische" Verbindungen bei Schlitz und Zapfen: Ich finde bei verkeilten Schlitz-Zapfenverbindungen immer die Lösbarkeit problematisch, daher gefällt mir der Vorschlag aus Fww 02/ 2003 sehr gut (dort wird es asiatisch genannt), die Zapfen der Seiten miteinander und nicht den einzelnen Zapfen selbst zu verkeilen. Da mir eine eigene URL fehlt, hier ein Versuch mit Satzzeichen:
____|...|_________
.......|...|...............|
.......\../................|
....|---\/-----------------
....|
....|----------------------
...........................|
_______________|
Ich hoffe, die Graphik ist verständlich. Mir erscheint diese Lösung deshalb sehr gut für die Eckpfosten, da die Belastung des Herumtobens verteilt wird, man sie leich lösen kann und durch die Verkeilung ein zusätzliche Stabilität erreicht wird. Die einzige Schwierigkeit ist, daß die Seitenbretter stark genung sein müssen, um miteinander verkeilt werden zu können.


Re: Was sind Rampamuffen??

Verfasst: Di 11. Mär 2003, 13:04
von Friedrich Kollenrott

Danke, Martin.
Also das, was ich vermute. Von den Dingern halte ich nicht viel- nur schwer gerade einzuschrauben und wenig belastbar, vor allem wenn in Hirnholz eingedreht. Einkleben der Muffen mit 2- Komponenten- Kleber verbessert die Belastbarkeit. Viel haltbarer ist allerdings (wenn konstruktiv möglich)der "Ikea- Dübel" (Rundstahl mit Gewindequerloch), von dem ich nun meinerseits den tatsächlichen Namen vergessen habe.

Friedrich