[
In Antwort auf #67605]
Hallo Pedder,
hm, war wohl etwas schwer für mich, das korrekt zu benennen, aber die Hirnholzseiten habe ich gemeint (an einer darf dann ja immer der "Bürgermeister" sitzen).
Du hast recht, wenn man die Längs-Nutklötze mit ausreichend langen Federn und ausreichend tief einnutet, dürfte es keine Probleme geben.
Habe aber Nutklötze an Längsholz noch nie verarbeitet und auch noch nie gesehen (ohne jetzt der Tisch-Experte zu sein).
Mit dem Fixieren an einer Seite habe ich gemeint, daß man eine Tischlängsseite bewußt an einer Seite des Tisches anschrauben kann. Somit ist eine Seite fest und das Quellen/Schwinden geht nur auf die andere.
Ohje, das hört sich an, als ob Du irgendwann mal nur eine Seite der Platte lackiert hast... evtl. mal ein Projekt Neuer Tisch oder Neue Tischplatte?
Kleiner Einschub zum einsitgen Oberflächenbehandeln:
Dazu muß ich kurz etwas ausholen.
Ich wohne nicht allzu weit von Nürnberg entfernt. Ein berühmter Sohn der Stadt Nürnberg ist bekanntlich Albrecht Dürer.
Im Germanischen National Museum zu Nürnberg wird heuer eine Sonderaustellung zum Thema Dürer stattfinden.
Dazu ist geplant viele Werke Dürers, die sich mittlerweile überall verstreut befinden, dort wieder zusammenzufürhern und gemeinsam auszustellen.
Unter anderem auch das berühmte Selbstbildnis, welches sich seit ca. 200 Jahren in München und seit Jahren in der Alten Pinakothek befindet.
Die Münchener wollen das Bild aber nicht herausrücken, was einen etwas seltsamen Streit zwischen Altbaiern und Franken zur Folge hatte, der vermeintlich längst zugefüllte Gräben bei einigen offensichtlich wieder aufgerissen hat. Wobei noch anzumerken ist, daß die "Altbaiern" das Bild damals mehr oder weinger gestohlen hatten.
Dieser Streit ging wochenlang intensiv durch die lokalen Medien und der Medienrummel hat dazu geführt, das Selbstbildnis Dürers mal wieder genauer unter die Lupe zu nehmen, wovon ebenfalls viel veröffentlich wurde.
Jetzt zum eingentlichen Punkt:
Das Bild ist nicht auf Leinwand, sondern auf sehr dünnen verleimten Brettchen gemalt. Die Brettfläche ist nicht gesichert, aber nur einseitig bemalt. Einseitge Oberflächenbemalung ist allgemein bekannt problematisch (auch wenn es sich dabei um ein Kunstwerk handelt).
Dürer mußte ein Lösung finden, also hat er (oder einer seiner Schüler) auf der Rückseite als "Gegenzug" Werg geleimt (nach Medienangaben).
Soviel nur kurz zum beidseitgem Oberflächenbehandeln, ich hoffe, damit niemanden gelangweilt zu haben.
Gruß, Andreas
P.S.: Sowohl Germanisches Nationalmuseum (da sind u.v.a. auch viele Möbel und sogar Hobel ausgestellt) und auch die Alte Pinakothek sind immer einen Besuch wert!