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Re: Volle Zustimmung, erst rechnen, dann weitermac

Verfasst: Mi 26. Sep 2007, 21:22
von Sten

Hallo,

am besten mal Fotos von der Situation und genaue Konstruktion des Bodenaufbaus mit Balkendimension und so. Könnte dann evtl. mal kurz überschlagen.



Re: Volle Zustimmung, erst rechnen, dann weitermac

Verfasst: Do 27. Sep 2007, 18:57
von Heinz Kremers

Hallo Charles,

die Balken haben dann wohl Dimensionen, mit denen erst mal keiner gerechnet hat. Bilder und ein paar Maße wären aber für sinnvolle Ratschläge sehr hilfreich.

Wenn Du den Boden isolieren willst geht das ja nur von oben. Um auch gleichzeitig die Tragfähigkeit bzw. Stabilität der Bodenplatte zu erhöhen, würde ich in relativ geringen Abständen Querbalken hochkant legen. Dabei würde ich Abstand und Höhe vom Maß der Isolierung abhängig machen, jedoch nicht unter 12 cm Balkenhöhe gehen. Hierauf einen fugenfreien Boden verlegt, damit die Isolierung nicht im Laufe der Jahre ihr Wirkung durch Dreck und Staub verliert.

Wie und ob überhaupt eine Dampfsperre vorzusehen ist kann ich Dir leider nicht sagen. Gefühlsmäßig würd ich keine einbauen, da die Konstruktion ja beidseitig belüftet ist.

Wenn Du die Maschinen auf einer solide Holzplatte festschraubst, so daß keine punktuellen Belastungen auftreten, muß der neue Boden nicht besonders dick sein, da ja dann die Belastung immer auf 1 - 2 (neuverlegten) Balken wäre, und nicht nur auf der Bodenfläche zwischen den Balken (je nach Standort). Kanthölzer, wie bei der vorhandenen alten Maschine, ginge zwar, aber die sind beim Arbeiten öfter im Weg.

Frohes planen

Heinz




Re: Volle Zustimmung, erst rechnen, dann weitermac

Verfasst: Fr 28. Sep 2007, 13:55
von Marcus Nohr

Hallo,

zu den ausführungen von Heinz ist zu sagen, dass warm-feuchte Luft gerne in der isolierung auskondensiert und sie durchnässt. Was dann mit deinem Holz passiert ist ja auch klar. Ich bin zwar kein Fachmann aber von dem was ich weis müsste der Oberboden die Isolierung luftdicht aber Dampfdurchlässig abschließen. Eine Dampfsperre währe wahrscheinlich kontraproduktiv, da evtl. Feuchtigkeit vom Erdboden eingeschlossen wird.

Also mein Tipp: Fachmann fragen (vieleicht auch 2 oder 3), da Du Dir sonst mit einigem Aufwand eine Holzvernichtung aufbaust.

Viele Grüße

Marcus



Re: Dampfsperre

Verfasst: Fr 28. Sep 2007, 16:54
von Walter Heil

Hallo Marcus,

Eine Dampfsperre währe wahrscheinlich kontraproduktiv, da evtl. Feuchtigkeit vom Erdboden eingeschlossen wird.

Ich nehme an, dass der Erdboden so gut wie immer kälter als die Raumtemperatur sein wird. Da die Dampfdiffusion immer vom Warmen ins Kalte geht, sollte die Dampfsperre vorhanden und oberhalb der Wärmeisolierung sein.

Gruß, Walter



Re: Dampfsperre

Verfasst: Fr 28. Sep 2007, 18:03
von Heinz Kremers

Hallo Walter und Marcus,

ich erinnere daran, daß lt. Charles die vorhandene Balkenlage 30 - 50 cm über der Erde liegt, darunter also Luft ist. Deshalb bin ich mir nicht sicher, was in dem Fall richtig ist. In eine Hauswand bringe ich ja auch keine Dampfsperre ein, allenfalls in einen Viehstall mit Aussen-Isolierung und Dampfdruck "satt". Vielleicht sagen unsere Architekten was dazu.

Gruß

Heinz




Re: Dampfsperre

Verfasst: Mo 1. Okt 2007, 10:37
von Charles

An alle

Besten Dank für die Ratschläge. Diese zeigen, dass ich meine ursprüngliche Frage nicht richtig formuliert habe. Ich bin davon ausgegangen, das die tragenden Elemente, also die Unterkonstruktion, ausreichend dimensioniert ist, weil schon schwere Maschinen stehen. Mir geht es darum, die Punktlasten der Maschinenfüsse möglichst weit zu verteilen.

Ich habe über das Wochenende gemessen und geschaut: die Betonsockel sind nicht regelmässig verteilt, wohl abgestimmt auf die ursprünglichen Aufgaben. Die tragenden Balken sind 20 x 20 cm, in Abständen von 1 m bzw. 1.30 m. Ich habe den Standort der Fräse jetzt so gewählt, dass sie über einem Sockel zu stehen kommt.

Zur Isolation: Ich bin unschlüssig, ob ich ganz darauf verzichten soll. Ich brauche nicht durchgehend 18°C. Ich möchte möglichst wenig zusätzliche Höhe einbauen, weil ich die Maschinen dort ohne maschinelle Hilfe hinaufstellen muss. Da sind mir 12 cm plus Stärke des neuen Bodens dann schon etwas viel. Ich muss mir das überlegen.

Wenn ich als Minimallösung einfach eine zusätzliche Bretterlage wähle: müsste ich diese parallel oder quer zur bestehenden legen?

Charles




Re: Dampfsperre

Verfasst: Mo 1. Okt 2007, 11:21
von Heinz Roesch

Hallo Charles,

ich denke Du kommst der Sache näher! :-)
Bei 5cm Brettstärke kannst Du mit ein paar
cm Glaswolle eh nicht viel bewirken (außer
der Holzzerstörung natürlich). Das Problem
sind nur die wahrscheinlich vorhandenen groben
Ritzen, durch die der Wind pfeift. Insofern
wäre eine quer angebrachte, schwimmende Brett-
lage mit Nut- und Feder sicher ziemlich ideal.

Ob das praktisch geht und welche Nachteile es
hat? Leider keine Ahnung, aber vielleicht gibt
es ja noch ein paar Praktiker des klassischen
Holzbaus im Forum.

Viele Grüße

Heinz




Re: Dampfsperre

Verfasst: Mo 1. Okt 2007, 20:05
von Andreas Meisel

Hallo zusammen!

Etwas verspätet gebe ich nun auch noch meinen Senf dazu . . .
Ich bin auch Bauingenieur (nur zur allg. Info: Architekten
liebe Leute, können euch bei statischen Fragestellungen
gewöhnlich nicht weiterhelfen!!) und als solcher der Meinung,
dass ein Holzboden prinzipiell sehr wohl in der Lage ist,
sehr schwere Maschinen zu tragen. Zumal sich die
Balkenabmessungen und Abstände als doch nicht so unmöglich
herausgestellt haben. Vorausgesetzt die Spannweiten sind
nicht allzu groß oder die Balken angefault . . .

Aber wie ich lese wird die Maschine sowieso im Bereich
eines Balkenauflagers (Betonsockel) aufgestellt, also
von da her kein Problem.

Zusätzliche Wärmedämmung würde ich nur anordnen, wenn
du auch beabsichtigst die Wände und insbesonere die
Decke/Dach zu dämmen . . . ansonsten wird das praktisch
nichts bringen. Von den Fenstern gar nicht zu reden.
Deine Entscheidung hängt also letztlich ganz von deinem
Geldbeutel, Zeit und Komfortwünschen ab. Sind die eher
gering, würde ich nur versuchen möglichst alles mit
sogenanntem Windpapier luftdicht hin zu bekommen (Fugen
verkleben!!). Beim Boden würde ich dir wie Heinz zu einem
N+F- Boden raten. Hinsichtlich Verlegerichtung gibt es
leider wie so oft auch zwei Wahrheiten: in Richtung der
bestehenden Bretter verlegt, nimmt den alten Brettern
einen Teil der Last unmittelbar ab. Quer zu den bestehenden
Brettern verlegt werden Punktlasten auf mehrere der alten
Bretter verteilt und diese somit auch entlastet. Ist der
Zustand der alten Bretter gut, würde ich letztere Variante
bevorzugen, weil es damit auch viel leichter fällt, 'eben'
(Unebenheiten des alten Bodens weitgehend ausgeglichen) zu
bleiben. Um ein ordentliche Wirkung zu erzielen würde ich mind.
28 mm Bretter verwenden . . .
Von einer schwimmenden Verlegung würde ich aus Gründen
von Vibrationen dringend abraten!

Dann viel Spaß mit deiner riesigen Werkstatt und schöne Grüße an alle,

ANDI




Re: Dampfsperre

Verfasst: Mi 3. Okt 2007, 09:03
von Charles

Besten Dank Andi

Genau so will ich es jetzt machen, quer zu den bestehenden Brettern, weil die noch in gutem Zustand sind.

Vielen Dank auch an Heinz. Ich werde auf eine Isalation des Bodens verzichten, dafür so gut wie möglich die Löcher verstopfen, damit es nicht durchzieht.

Charles



Re: Dampfsperre

Verfasst: Mi 3. Okt 2007, 10:33
von Heinz Kremers

Hallo Charles,

wie wär es denn mit einer Dachunterspannbahn zwischen alter und neuer Bretterlage? Die sind diffunsionsoffen (z.B. Braas Divoroll Pro) aber winddicht. Wär schnell verlegt und kostet nicht die Welt.

Gruß

Heinz