Re: Neuzugang mit einer Frage an die Drechsler
Verfasst: Di 14. Aug 2007, 09:14
[In Antwort auf #35806]
hallo Marc,
schau mal, ob Du das Buch "The practical woodturner" von Frank Pain erhalten kannst. Pain war sein Leben lang Drechsler in den Möbelwerkstätten von Highcombe Valley und hat im Ruhestand Kurse im Drechseln gegeben. Das Buch enthält alle wichtigen Arbeitsschritte des Drechslers, einschliesslich der Aufspannvorrichtungen und des Werkzeugschärfens. Technisch gesehen, ist es auf dem Stand um 1960, das heisst, es ist solides handwerkliches Drechseln ohne den ganzen neumodischen Schnickschnack.
Für den Hobbydrechsler ist es die absolute Fundgrube. Es gibt eine Taschenbuchausgabe von Penguine Books. Wenn Du es nicht kaufen kannst, versuch es mal über die Fernleihe in der Bibliothek.
Übrigens beschreibt Pain auch, wie man mit Hilfe der Planscheibe gut funktionierende Schraubenfutter selbst herstellen kann. Ist nicht schwer.
Ein weiteres gutes Einsteigerbuch ist Richard Raffan : Turning wood; auch auf deutsch : Holzdrechseln. Das Buch ist moderner, so um 1980, aber solide gemacht. Die anderen Raffan-Bücher sind eher für Fortgeschrittene.
Zum Bohren auf der Drehbank :
Lange tiefe Bohrungen (z.B. für Musikinstrumente) werden so gemacht, dass das Werkstück sich dreht und der Bohrer im Reitstock stillsteht.
Kurze Bohrungen, so bis max 7 cm, so wie bei Werkzeuggriffen, gehen genau umgekehrt: Der Bohrer dreht sich und das Werkstück steht still, von der linken Hand gehalten. Diese Methode solltst Du anwenden und Du brauchst dafür kein besonderes Futter. Das Bohrfutter (drill chuck, jacobs chuck) im Spindelstock (headstock) reicht aus.
Der Cornishman in dem von Dir genannten Beitrag bohrt meines Erachtens verkehrt herum. Aber jeder wie er mag, auch diese Methode funktioniert. Wenn Du so bohren willst, kannst Du das mit Deiner Planscheibe auch machen.
Schraube ein rundes Holzbrett (Querholz) mit ca 4 - 5 cm Dicke auf die Scheibe und steche in der Mitte eine Höhlung aus, die im Durchmesser Deinem rundgedrechselten Rohling für den Handgriff entspricht. Das ist dann so eine Art Einschlagfutter. In diese Öffnung schlägst Du den Rohling und kannst dann wie der Cornishman weiterarbeiten.
Es gibt keine Drechselprobleme - es gibt nur Einspannprobleme !
viele Grüsse
reinhold
hallo Marc,
schau mal, ob Du das Buch "The practical woodturner" von Frank Pain erhalten kannst. Pain war sein Leben lang Drechsler in den Möbelwerkstätten von Highcombe Valley und hat im Ruhestand Kurse im Drechseln gegeben. Das Buch enthält alle wichtigen Arbeitsschritte des Drechslers, einschliesslich der Aufspannvorrichtungen und des Werkzeugschärfens. Technisch gesehen, ist es auf dem Stand um 1960, das heisst, es ist solides handwerkliches Drechseln ohne den ganzen neumodischen Schnickschnack.
Für den Hobbydrechsler ist es die absolute Fundgrube. Es gibt eine Taschenbuchausgabe von Penguine Books. Wenn Du es nicht kaufen kannst, versuch es mal über die Fernleihe in der Bibliothek.
Übrigens beschreibt Pain auch, wie man mit Hilfe der Planscheibe gut funktionierende Schraubenfutter selbst herstellen kann. Ist nicht schwer.
Ein weiteres gutes Einsteigerbuch ist Richard Raffan : Turning wood; auch auf deutsch : Holzdrechseln. Das Buch ist moderner, so um 1980, aber solide gemacht. Die anderen Raffan-Bücher sind eher für Fortgeschrittene.
Zum Bohren auf der Drehbank :
Lange tiefe Bohrungen (z.B. für Musikinstrumente) werden so gemacht, dass das Werkstück sich dreht und der Bohrer im Reitstock stillsteht.
Kurze Bohrungen, so bis max 7 cm, so wie bei Werkzeuggriffen, gehen genau umgekehrt: Der Bohrer dreht sich und das Werkstück steht still, von der linken Hand gehalten. Diese Methode solltst Du anwenden und Du brauchst dafür kein besonderes Futter. Das Bohrfutter (drill chuck, jacobs chuck) im Spindelstock (headstock) reicht aus.
Der Cornishman in dem von Dir genannten Beitrag bohrt meines Erachtens verkehrt herum. Aber jeder wie er mag, auch diese Methode funktioniert. Wenn Du so bohren willst, kannst Du das mit Deiner Planscheibe auch machen.
Schraube ein rundes Holzbrett (Querholz) mit ca 4 - 5 cm Dicke auf die Scheibe und steche in der Mitte eine Höhlung aus, die im Durchmesser Deinem rundgedrechselten Rohling für den Handgriff entspricht. Das ist dann so eine Art Einschlagfutter. In diese Öffnung schlägst Du den Rohling und kannst dann wie der Cornishman weiterarbeiten.
Es gibt keine Drechselprobleme - es gibt nur Einspannprobleme !
viele Grüsse
reinhold