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Re: Esche Vollholz biegen- leider ausgefasert

Verfasst: Fr 14. Jul 2006, 16:36
von steffen Kiesner-Barth

Hallo Phillip

Es ist ganz schon schwierig jemanden zu finden, der Erfahrung hat mit dem Vollholz-Spantenbiegen, als auch mit den Formverleimen zu Spanten.

Das Formverleimen ist natürlich einfacher, als das dampfbiegen. das ist mir klar. Aber ich hatte vor, Spanten zum GESA Drau aus Vollholz zu biegen, so wie sie Original sind. Der ist ja nur 48 cm breit. 6 Spanten sind dampfgebogen und 3 klassisch geschlitzt. von den dampfgegogenen haben haben drei einen engen Radius. Das Problem ist nur das Ausfasern/ Einreisen und das quetschen im engen Biegebereich, wenn du willst kann ich mal ein paar Fotos mailen, wo das zu sehen ist.

Deshalb werde ich doch erst mal zum einfachen und preiswerten Birkemultiplexholz greifen. Mein Tischler würde mir zwar dünne Esche-Leistchen auf 3mm zurechtsägen, aber eine Leiste von 3mm Stärke und 16mm Breite mal 1m Länge kostet dann ca. 3 Euro und ich bräuchte 7 pro Spant, macht 21 Euro für einen Spant, das ist mir zu teuer, bei 6 Dampfspanten. Und deshalb wollte ich unbedingt das Vollholzbiegen probieren.
Nach dem Sommerurlaub starte ich noch mal einen Versuch mehr Infos zu erhalten.
Mal sehen ob der Paul aus Bern weiterhelfen kann.

TS2:
Nee, dieser Heise-bezogene Klepper lag einmal vor Jahren in der ABC- Sattlerei, wiel der Eigner eine Spritzdecke von ABC haben wollte. Da habe ich die Haut gleich fotographiert. Sie saß sehr gut, aber mit ein paar Detail war nicht zufrieden, bei der Preiskategorie. Selbst habe ich keinen TS 2 und nichts sonst mit Heise zu tun, ich nähe meine Häute selber. Die Qualität ist eher bescheiden.

Ein schönes WE wünscht,
Steffen




Re: Esche Vollholz biegen- leider ausgefasert

Verfasst: Mo 17. Jul 2006, 09:01
von Philipp

Hallo Steffen,

das ist nun eine interforumdisziplinäre Diskusssion, die da angeregt wurde. Richtig spannend!

Gesa Drau...baust Du den komplett selber nach Plan nach? Da läuft mir ja das Wasser im Mund zusammen, obwohl ich mich in seine Originalsitzluke sicherlich nicht reintrauen würde. Käm ja nicht mehr lebend raus. Bitte laß das andere Forum an Deinem Prokejt teilhaben, denn wer hat schon mal 'nen Drau in natura gesehen? Sabber, lechz...

Ich will Dich ja nicht nerven mit dem Formverleimen, aber vielleicht rufts du entweder bei ein paar Furnierhändlern mal an und fragst mal nach Starkfurnier. Das kann dir teuer zugesägte Escheleistchen ersetzen. Auch Ibäi kann weiterhelfen. Hier habe ich selber kürzlich ein Paket Eschestarkfurnier mit 2mm Dicke für'n Appel und'n Ei gekauft, und daraus auch scho kleinere (Faltboot!)Teile gebaut. Das mit diesem Furnier erstellte Sperrholz war äußerst stark - hat mich beeindruckt.
Macoree-Starkfurnier in 1,5 mm könnte ich Dir was geben. Hiervon habe ich einige Blätter ca. 2 m auf 50 cm, die ich sicherlich nicht alle brauchen werde. Macore hat den Vorteil, daß es deutlich feuchtigkeitsresistenter als Esche ist (für meine Begriffe wurde/wird bei Faltbooten sowieso zuviel schnell gammelnde Esche verbaut). Bei Interesse mail mich einfach mal an.

Danke für die TS2-Info. Dein Kommentar war der erste, den ich bislang hörte, der einen kleinen Vorbehalt gegenüber H. trug. Interessant!

Viele Grüße und viel Erfolg mit dem Drau!

Philipp



Re: Esche Vollholz biegen- leider ausgefasert

Verfasst: Di 18. Jul 2006, 15:06
von steffen Kiesner-Barth

Hallo Philip

Ja, spannend ist das Thema, sogar forumsübergreifend, aber leider bekam ich noch keine endgültige fachliche Antwort auf meine Frage des Esche- Vollholzbiegens.

Ich habe gegenwärtig ein Draugerüst leihweise. Ich möchte nach dem Gerüst bauen und nicht nach einem Rissplan. Ich suchte über 3 Jahre nach einem Drau, hatte sogar drei Kaufangebote, aber das günstigste mit fertiger Haut war 1100 Euro. So will ich den Drau selber bauen. Das ist billiger und besser. Zuerst dachte ich wenn ich nach einem Originalboot baue, geht alles einfacher, aber auch in diesem Fall tauchen zahlreiche Fragen auf.
Bisher bin ich den Drau zweimal gefahren, gut etwas Paddeltechnik sollte man beherrschen und die Rolle können. Dann ist es auch einfacher in die "Todeslucke" einzusteigen.

Vielen Dank für dein Angebot mit den Funiern. Da ich Ende September das Gerüst wieder abgegeben muss, habe ich angefangen die Spanten aus Birke- Multiplex zu bauen. Der hintere Hauptspant ist schon fast fertig.

Wie definierst du "Starkfunier" bis zur welcher Stärke. Für mich waren das bisher einfach dünne Leistchen. Gibt es eine Obergrenze, ab wann man nicht mehr von Funieren spricht ?

Mich verwundert dein schlechtes Urteil über Esche. Ich habe Gerüste aus eschenholz, die schon über 40 jahre alt sind und das Holz noch super erhalten und überhaupt nicht gammlig ist. Aber klar, eine gute Pflege des Holzgerüstes ist dabei eine wichtige Voraussetzung. Mein ehemaliger alter Klepper von 1927 machte für sein Alter auch noch einen guten Eindruck. Ich bin eigendlich mit der Esche ganz zufrieden, wenn sie den Qualitätsmerkmalen entspricht.

Was für Holz ist "Macoree-Starkfurnier"? Kenne ich nicht.

Mittlerweile kenne ich drei Personen die nicht so 100% von H- Häuten überzeugt waren. Eine eher schlechte habe ich auch schon gesehen. Also H. kocht auch nur mit Wasser und er ist kein Zauberer, so dass auch mal nicht ganz so 100%zige Häute fertiggestellt werden. Man sollte wirklich auf die Detailqualität achten und nicht zu eher auf den Namen. Aber dass, sollten wir noch von Klamoten, PC`s etc. her kennen.

Schönen Gruß,
Steffen




Re: Esche Vollholz biegen- leider ausgefasert

Verfasst: Di 15. Aug 2006, 13:17
von reinhold

hallo,

vielleicht ein Hinweis ?
Bei Lee Valley gibt es kostenlos zum Herunterladen ausfürhliche Informationen zum Thema Holzbiegen : http://www.leevalley.com/wood/page.aspx?c=2&p=31161&cat=1,45866,45867

Gruss
reinhold