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Re: Probleme beim Abrichthobeln
Verfasst: Do 16. Mär 2006, 10:42
von Gerhard
Entschuldigt bitte, daß ich darauf herumreite, aber wie heißen denn die beiden Tische jetzt richtig? Franz hat jetzt noch den "Abnahmetisch" ins Spiel gebracht, meint damit aber anscheinend den Tisch, der in Arbeitsrichtung hinter der Messerwelle liegt.
Viele Grüße,
Gerhard
Re: Probleme beim Abrichthobeln
Verfasst: Do 16. Mär 2006, 10:54
von Dirk Boehmer
Hallo Gerhard,
> Franz hat jetzt noch den "Abnahmetisch" ins Spiel gebracht, meint damit
> aber anscheinend den Tisch, der in Arbeitsrichtung hinter der Messerwelle liegt.
Richtig. Steht man also vor dem Hobel, so ist der linke Tisch der Abnahmetisch
(engl.: outfeed table), dieser liegt etwa auf der Hoehe der Hobelmesser,
genau genommen minimal unterhalb der Messer. Das ist eigentlich die
Referenzflaeche, der Druck auf das Werkstueck wird dort ausgeuebt. Nach dem
Hobeln wird das Werkstueck hier entnommen.
Der Zufuehrtisch (engl.: infeed table) ist der rechte Tisch. Dort wird das
Werkstueck aufgelegt und in Richtugn Hobelmesser geschoben. Dieser Tisch
laesst sich in der Hoehe verstellen. Liegt er auf Hoehe der Hobelmesser,
so ist die Spanabnahme gleich 0. Stellt man ihn tiefer ein, so ergibt
sich natuerlich eine Spanabnahme, je nach Einstellung.
--
Dirk
Re: Probleme beim Abrichthobeln
Verfasst: Do 16. Mär 2006, 11:24
von Gerhard
Hallo Dirk,
Du wirst lachen, im Englischen ist das absolut klar und eindeutig.
Ich kenne die beiden Tische als Aufgabe und Abgabetisch. So hat sie Dietrich auch bezeichnet. Allerdings hat er den "Infeed Table" als Abgabetisch bezeichnet, weil er das Holz an die Messerwelle abgibt. Auch keine unlogische Erklärung. Den Begriff "Zuführtisch" habe ich noch nicht gehört, auch wenn er eindeutig ist und vieleicht besser passen würde.
Viele Grüße,
Gerhard
Re: Probleme beim Abrichthobeln
Verfasst: Do 16. Mär 2006, 16:51
von Dietrich
Hallo Gerhard,
die Hobelmaschine muss als Einheit betrachtet werden, nur so können die Tische benannt werden.
Der Tisch vor der Hobelwelle (in Vorschubrichtung) gibt das Holz ab, deshalb Abgabetisch!
Der Tisch hinter der Hobelwelle kann das Holz nur aufnehmen, deshalb Aufnahmetisch!
Gruß Dietrich
Re: Probleme beim Abrichthobeln
Verfasst: Do 16. Mär 2006, 17:34
von Walter Heil
Hallo Dietrich,
hier kann ich Dich insoweit schlauer als mich machen, weil ich ein Buch habe, herausgegeben von der Bundesanstalt für Berufsbildung in Berlin, mit Namen: "Arbeiten mit Maschinen I". Erschienen im Beuth Verlag Berlin 1989, ISBN 3-410-40003-6.
Auf Seite 57 wird die Abrichthobelmaschine vorgestellt und da heißt der Tisch VOR der Messerwelle "Aufgabetisch", der NACH der Messerwelle "Abnahmetisch".
Gruß,Walter
Re: Probleme beim Abrichthobeln
Verfasst: Do 16. Mär 2006, 17:52
von Heiko Rech
Hallo,
so habe ich das auch mal gelernt. Spaßhalber habe ich mal ein altes Technologie Buch herausgekramt. Auch dort ist es so beschrieben, wie es Walter gefunden hat.
Gruß
Heiko
Re: Probleme beim Abrichthobeln
Verfasst: Do 16. Mär 2006, 18:56
von Franz Kessler
Hallo
Es ist ja auch gar nicht so wichtig, wie man zu dem einen oder anderen Tisch sagt, allerdings eine Verwechselung könnte unangenehme Folgen haben,(also doch wichtig!!!) ich hätte noch nicht einmal mehr eine Lektüre, wo ich nachschauen könnte. Viel hab ich gelernt, aus einem Buch von der Firma INKA, hab ich mal vor Jahren von der Hannovermesse mitgebracht, seit ich dieses Buch habe, ist es unterwegs, alle die die Nase in dieses Buch steckten, waren voll des Lobes, aber im Moment kann ich nicht sagen wo es ist, kann ich wohl abschreiben.
Dirk, was Du beschreibst, das ist doch eine gute Sache und gefährlich ist es auch kaum, man muss aufpassen, das man nicht zu knapp auflegt und dann die Gefahr besteht, dass bei großer Anstellung, das Brett einen Schlag bekommt.
Gruß Franz
Re: Probleme beim Abrichthobeln
Verfasst: Do 16. Mär 2006, 21:40
von Olli Trappe
[
In Antwort auf #21228]
Hallo Franz!
Du hast völlig recht. So ganz ohne Nachdenken das Brett einfach über die Maschine schieben geht nicht. Somit kann man doch aber auch das Arbeiten mit einer Maschine als Handwerk bezeichnen, das erlernt werden will und dann auch stolz auf das Ergebnis sein. Also danke für Deine Ratschläge.
Heute Abend habe ich die erste Buchenbohle erfolgreich auf der TKU aufgetrennt, die erste Diele erfolgreich plan gehobelt und schlußendlich die Seiten gefügt. Da hab ich mir was angefangen mit diesem Hobby. Das ist wirklich ein Virus. Wie auch immer; es macht einen heidenspaß.
Viele Grüße
OLLI
Re: Probleme beim Abrichthobeln
Verfasst: Do 16. Mär 2006, 21:49
von Olli Trappe
[
In Antwort auf #21217]
Hallo Dietrich!
Auf Dich ist immer Verlaß. Aber ich denke ich krieg das nun schon irgendwie hin. Zur Not muss ich Dich um eine Privatunterrichtsstunde bitten. Was hast Du für einen Stundensatz? :-)))
Mit dem Fügeanschlag hast Du leider recht. Das Teil läßt sich nicht gut einstellen. Mußt ständig nen Winkel zur Kontrolle verwenden. Ich habe schon überlegt, ein Aluprofile quasi aufzudoppeln.
Was meinst Du nun konkret mit "wirklich langen Werkstücken"? Und was sind abgeschriebene Kanthölzer? Diesen Begriff kenne ich (noch) nicht.
Viele Grüße
OLLI
Re: Probleme beim Abrichthobeln
Verfasst: Do 16. Mär 2006, 22:17
von Dietrich
Hallo Olli,
vielen Dank für die Blumen!
Ich habe keinen festen Stundensatz, jedoch gilt als aufmerksam, wer zu einem Werkstatt-Samstag einige Kaffeestückchen mitbringt, fair gehandelten Kaffee stellt das Haus in ausreichender Menge, wie auch in skandinavischen Haushalten üblich.
Mit "abgeschriebenen Kanthölzern" meine ich die Dielenstreifen die man wegen Wurf und Welligkeit zum Brennholz gibt. Der Vorschub beim Abrichten wirkt (fast) Wunder!
Gruß Dietrich