woodworking.de

[In Antwort auf #16814]
Hallo zusammen!

Neben der Tersa-Messerwelle gibt es noch weitere Hobelköpfe mit Fliehkraftspannung:

Centrofix (von der Fa. Leitz)
Centrolock
Rekoplan
Terminus

Für alle Messerwellen gibt es Messer in HS und HW. Bei der Tersa Welle gibt es sogar 4 Qualitäten:
Chromtsahl: für Weichholz
HS-Stahl und HS-M42: für Weich und Hartholz
HW: für Hart- und verleimte Hölzer

Ich selbst besitze eine Panhans 510er Dickenhobelmaschine mit Centrofix-Messerwelle und bin damit sehr zufrieden. Der Wechsel der vier Messer dauert ca. 3 Minuten und ist sehr präzise. Für einen gewerblichen Anwender ein absolutes Muss. Vor allen Dingen freut man sich schon fast auf den Messerwechsel, wenn nicht der hohe Preis der Messer wäre.

Ich habe noch eine 510er Martin Abrichthobel mit Wendemessern und bin froh, dass die nur über zwei Messer verfügt. Es dauert hier schon 20 -30 Minuten bis beide Messer annähernd gleich eingestellt sind. Bei vier Messern würde es noch länger dauern und es wäre sehr schwer alle vier Messer gleich einzustellen. Dafür kosten die Wendemesser aber auch nur die Hälfte der Centrofix-Messer!

Je mehr Messer eine Hobelwelle hat, um so wichtiger wird ein schneller und sehr präziser Messerwechsel, damit auch alle Messer die gleiche Arbeit leisten.

Gruß Guido

Guido,

da Du ja gewissermaßen ideal vergleichen kannst:
Könntest Du was zur Verbesserung des Hobelbildes
von der 2- zur 4-Messerwelle sagen?

Auch die Verschleißsituation würde mich interessieren.
Ich bin in meiner beschränkten Sichtweise davon
ausgegangen, daß die Messerschärfe länger von einer
4-Messerwelle gehalten wird, die Profis haben mir aber
gesagt, da gebe es praktisch keinen Unterschied.

Ich meine nicht das Ergebnis wenn man einen Nagel hobelt,
daß dann alle Messer im Eimer sind ist mir klar. Aber
bei normaler Hobelarbeit könnte doch theoretisch eine
Schonung der Einzelmesser durch geringere Belastung
denkbar sein?

Viele Grüße

Heinz

[In Antwort auf #16818]
Hallo Walter,
bei den Riesen-Eumeln in Deiner Werkstatt hast Du natürlich recht. Und für meinen schubladentauglichen Minihobel mit 160er Breite gibts vermutlich keine Tersawelle ;-).

Was mich aber interessieren würde: Was hast du für Standzeiten bei deinen Hobelmessern?

Rolf
-mal wieder neugierig

[In Antwort auf #16833]
Hallo Guido,

"Ich habe noch eine 510er Martin Abrichthobel mit Wendemessern und bin froh, dass die nur über zwei Messer verfügt. Es dauert hier schon 20 -30 Minuten bis beide Messer annähernd gleich eingestellt sind. Bei vier Messern würde es noch länger dauern und es wäre sehr schwer alle vier Messer gleich einzustellen. Dafür kosten die Wendemesser aber auch nur die Hälfte der Centrofix-Messer!"

Das verstehe ich nicht ganz. Sind das Einweg-Wendemesser, die auf einem Messerträger montiert werden? Dann sollte keine Einstellarbeit beim Messerwechsel notwendig sein. Oder meinst Du Streifenhobelmesser? Dann wäre es verständlich mit der Einstellarbeit, aber mit dem Preis kommt das dann nicht hin.

Gruß, Walter

Hallo Rolf,

frag' mich was Leichteres! Ich hab das noch nie aufgeschrieben oder gar gemessen. Zudem: es gibt leider relativ oft das Problem, dass durch kleine Sand- oder-was-weiß-ich-für-Körnchen ebenso kleine Riefen in die Schneiden kommen und ich ein- bis zweimal die Messer gegeneinander verschiebe, dass die Macken im Hobelbild verschwinden. Bei diesem Effekt habe ich den Eindruck, dass die Messer mit 18% Wolfram empfindlicher sind als die aus "Dauerstahl". Wenn dann wieder Macken auftreten, wird geschliffen. Beim Hobeln von Bauholz bin ich etwas großzügiger als bei Möbeln. Wenn kein vorzeitiger Mackenverschleiß auftritt, dann wechsle ich die Messer etwa dreimal im Jahr. Wieviel Holz da durchgegangen ist, hab ich, wie gesagt, leider nie gemessen. Rein subjektiv bin ich mit der Standzeit (besser: Standweg) zufrieden. Außerdem spielt die Holzart eine erhebliche Rolle, da meine ich, dass z. B. Nussbaum deutlich abrasiver ist als etwa Kirsche oder Birne. Würde mich auch interessieren, ob Andere ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Gruß, Walter

[In Antwort auf #16834]
Hallo Heinz
Die Standzeiten der Messer einer 4Messer-Welle sind sie gleichen wie bei zwei Messern, da die Vorschubgeschwindigkeit meistens gleich ist. Aber die Späne sind andere.
Wie oben geschrieben habe ich seit Frühjahr eine Maschine mit 4 Messer(vorher zwei). Der Sack der Absauganlage wiegt jetzt einige Kilos weniger, da es sich bei den Spänen um Flaumartige Stücke handelt. Vorher waren die Hobelspäne viel dicker und schwerer.
Die Hobeloberfläche ist sehr glatt. Auffallend ist, dass ganz wenige Ausrisse bei gegenläufigem Holz vorkommen.

Gruss Herbert

[In Antwort auf #16836]
Hallo Walter,

das ist richtig, es sind Wendemesser auf einem Messerträger montiert, da die Welle aber keine Gewindestifte hat, gegen die der Messerträger anstößt (ist ein älteres Martin-Modell), muss ich mit einer Einstelllehre von oben die Messer nach unten drücken, bis die Einstelllehre auf der Welle aufliegt. Das läuft ähnlich wie bei Streifenhobelmessern.

Danach teste ich den gleichmäßigen Messerüberstand, indem ich eine gerade Leiste auf den Abnahmetisch lege, dann eine Markierung bis zur Tischlippe mache und anschließend schaue, wie weit die Leiste beim Drehen der Welle von Hand mitgenommen wird. Dort mache ich dann wieder eine Markierung. Das Ganze wiederhole ich an beiden Außenseiten der beiden Messern - also viermal - und wenn die Leiste immer gleich mitgezogen wird, ist der Messerüberstand auch gleich.

All das braucht nun mal seine Zeit und wenn ich Glück habe klappt es in 15 -20 Minuten und wenn ich Pech habe dauert es eben was länger.

Gruß Guido

[In Antwort auf #16834]
Hallo Heinz,

ich kann mich da Herberts Ausführungen voll und ganz anschließen, das Hobelbild ist bei einer 4 Messerwelle und gleicher Vorschubgeschwindigkeit natürlich besser. Reduziert man die Vorschubgeschwindigkeit kann man aber auch mit einer 2 Messerwelle ganz anständig hobeln und das lässt sich ja bei einem Abrichthobel leicht bewerkstelligen. Beim Dickenhobel ist ja eine feste mech. Vorschubgeschwindigkeit eingestellt, so dass hier eine 4 Messerwelle eindeutig bessere Ergebnisse liefert.

Gruß Guido

[In Antwort auf #16833]
Hallo Guido,

"Ich selbst besitze eine Panhans 510er Dickenhobelmaschine mit Centrofix-Messerwelle und bin damit sehr zufrieden"
(dieser Satz hat mir gefallen, alles andere wäre auch ein Wunder:-)))

Nun im Ernst:
bisher beobachtete ich schon oft das die Maschinen mit 2er Messerwelle eine wesentlich höhere Drehzahl haben als die Maschinen mit 3 oder gar 4 Messer in der Hobelwelle.
Die Spandicke müsste demnach bei gleicher Vorschubgeschwindigkeit doch gleich sein?

Noch eine Beobachtung: vergleiche ich die Oberflächengüte beim Abrichten mit aufgesetztem TF-Vorschub, der mit 4m/min schiebt, ist die besser als beim Dickenhobeln mit 5m/min durch den eingebauten DH-Vorschub, bei gleicher Spanstärke und auf der gleichen Maschine!

Gruß Dietrich

Hallo Dietrich
Ich meine, dass meine neue Felder-ADH die gleiche Drehzahl wie zuvor meine 2-Messer-Maschine hat.
Auch die Oberfläche bei der 2-Messer-Maschine war einwandfrei, da ich immer auf scharfe Messer achte. Bei der 4-Messer-Maschine sind die Ausrisse bei gegenläufigem Holz, welches sich nicht immer ganz vermeiden läßt, jedoch deutlich geringer.
Bei dem Vorschub beim Abrichten ist die Geschwindigkeit um 20 % geringer als bei dem Vorschub beim Dichenhobeln.

Gruß Herbert