Hallo Michael,
ich möchte noch kurz hierauf eingehen:
Die klassische Theorie der westlichen Zahnung ist auch teilweise nicht nachvollziehbar, bzw. widerlegt:
- zum einen durch das aktuelle Angebot von Handsägen, wo die japanische Zahnung vorherrscht
- zum anderen durch die Aussage von Tage Frid, dass die Längsbezahnung allgemein die beste wäre (für seine Gestellsägen), auch für Querschnitte
- und die Absetzsägeblätter von Ulmia (also für Querschnitte) haben einen Schliff für Längsschnitte - wo ist da die Logik?
Was ist Deiner Meinung nach diese "klasische Theorie"?
Das was Friedrich in seiner Schärfanleitung schreibt?
Das was in Kontinantaleuropa oder im Angloamerikanischen Kulturkreis praktiziert wurde? Das sind zwei unterschiedliche Theorien.
Tage Frid ist dänischer Schreiner gewesen und hat sein Wissen und seine Tradition mit nach Amerika genommen.
Er feilt in kontinentaleuropäischer Tradition ohne Fleam, aber sehr wohl unterschiedliche für Längs und Quer.
Nämlich letzteres mit mehr Rake. Das erklärt auch die Absatzbezahnung der Ulmia.
Diese ist ebenfalls mit mehr Rake aber ohne Fleam ausgeführt.
(Ich feile so, wenn mich jemand bittet, 20 tpi crosscut in einem 0,3mm Blatt herzustellen.
Da kann ich nicht mehr gut genug sehen, um mit Fleam zu feilen.)
Du merkst: Du hast Dir Vertreter der kontinentaleuropäischen "Theorie" ausgesucht, um die anglo-amerikanische "Theorie" zu widerlegen.
Warum ohne Fleam gefeilt wurde, weiß ich nicht. Bei Fällsägen gab es das nämlich. Ich vermute, dass die Sägen schneller stumpf wurden, weil der Stahl weicher war.
Liebe Grüße
Pedder