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und.ohne Grat an der Klinge?

Verfasst: Do 4. Sep 2014, 14:18
von Friedrich Kollenrott

Hallo Reinhold,
Gerd hatte geschrieben, du hättest die Klinge ohne Grat benutzt, nur mir 45 Grad- Fase. Ist das so?

Friedrich


Re: und.ohne Grat an der Klinge?

Verfasst: Do 4. Sep 2014, 15:04
von Gerd Fritsche

Hallo Friedrich,
wenn du meinen Beitrag weiter oben anschaust,die Klinge hat keinen Grat sondern nur einen 45° Winkel. Sie ist auf 61 HRC gehärtet und da kann man keinen Grat anziehen. Sie ist ca 2,2 mm stark.
Viele Grüsse
Gerd.


Re: und.ohne Grat an der Klinge?

Verfasst: Do 4. Sep 2014, 15:12
von Pedder

Sie ist auf 61 HRC gehärtet und da kann man keinen Grat anziehen.


Hallo Gerd,

da ich schon an einige Stech- und Hobeleisen Grate angezogen habe, bin ich da nicht so sicher.
Letztlich muss doch nur der Gratzieher härter sein als das Eisen und das Eisen nicht zu spröde.
Das sollte aber gerade beim D2 nicht das Problem sein.

Liebe Grüße
Pedder


Re: Stärke von Gerd`s Klinge

Verfasst: Do 4. Sep 2014, 15:39
von reinhold
[In Antwort auf #138898]
hallo Axel,

Eine (2) Nachfrage(n) hätte ich - wie stark
ist die Klinge von Gerd? Kann man sie bzw.
hast du sie auch per Hand gebraucht?


zur ersten Frage hat Gerd schon geantwortet. Ich hätte gesagt, so ca 2 mm....... aber meine Messmethoden sind nicht so gut.

Zur Zweiten: die Klinge ist so steif, sie kann nicht von Hand durchgebogen werden, und damit ist auch ein Einsatz freihand nicht möglich.

gruss !
reinhold


Hallo Gerd und Reinhold,

Verfasst: Do 4. Sep 2014, 20:48
von Friedrich Kollenrott
[In Antwort auf #138900]
Hallo Gerd,

doch, man kann auch an Hobeleisen und Stecheisen üblicher Härte einen Grat anziehen, ich hab das auch schon gemacht, mit meinem Ziehklingenstahl aus Hartmetall. Möglicherweise ist allerdings Dein D2 zu spröde dafür (ich probier es lieber nicht). Ich wundere mich allerdings, wie man ein Eisen ohne angezogenen Grat in einem 80er benutzen kann- ich habs probiert, allerdings auf Nadelholz, und es funktionierte übrhaupt nicht gut, das schabt nur und schneidet keinen Span, die Oberfläche ist besch.... Deshalb möchte ich gern von Reinhold die Bestätigung, dass seine positiven Erfahrungen wirklich ohne Grat gemacht wurden, das hat er nämlich nicht geschrieben. Dann würde ich mir die Mühe machen und es auch mal auf Hartholz ausprobieren.

Oder... Hallo Reinhold: Du hast doch das Fritschesche Eisen nicht etwa andersherum eingebaut, also mit der 45°- Fase in Schnittrichtung hinten (Schnittwinkel kleiner als 90°) ??

Grüße

Friedrich




Re: Hallo Gerd und Reinhold,

Verfasst: Do 4. Sep 2014, 23:12
von Pedder

Hallo Friedrich,

Lie-Nielsen beschreibt das Schaben ohne Grat (und nur das ist ja eigentliches Schaben) schon seit
Jahren in seinen Anweisungen zB für den #112. Es scheint also zu laufen.

Liebe Grüße
Pedder


Ziehklinge vs Schabhobel

Verfasst: Fr 5. Sep 2014, 07:20
von Tom B.

Schönen guten Morgen zusammen,

ein höchst interessante Diskussion :-)

Pedder hat den LN Schabhobel Nr. 112 mit eingebracht. Bisher gehe ich davon aus, dass eine Ziehklinge mit dem Grat schneidet (Schnittwinkel sehr steil) und bei einem Schabhobel der "Schneidevorgang" über eine Fase und einem (sehr steilen) Winkel von statten geht; ohne Grat. Bei letzterem würde - ich - mir eine längere Standzeit erwarten, da eine Fase nicht so filigran ist, wie ein Grat.

Garrett Hack hat mir mal in einem persönlichem Gespräch gesagt, dass er sehr viel mit Ziehklingen arbeitet (auch beim Finish) und den Nr. 112 für einen "überflüssigen" Hobel erachtet (wenn nicht sogar "den" überflüssigsten). Ich habe das damals nicht weiter vertieft mit ihm; das kam sehr überzeugt rüber. Dieser Hobel lag damals in der Werkstatt sogar rum; ihn hat er jedoch nicht eines Blickes gewürdigt - ganz im Gegensatz zu allen anderen Hobeln. Selbst mit einem Kunz (Schiffshobel) hat er ein paar Hobelzüge unternommen.

Jetzt würde es mich in diesem Zusammenhang aber doch mal interessieren:
Hat jemand mal die gleiche Oberfläche mit einer Ziehklinge und einem Nr. 112 bearbeitet und kann einen Vergleich anstellen?

Persönlich "bemühe" ich mich, alles mit Hobeln zu finishen. Wenn's aber gar nicht geht, greife ich dann doch zum (sehr feinen) Schleifpapier.

Herzliche Grüße

Tom


Nutzen einer perfekten Oberfläche

Verfasst: Fr 5. Sep 2014, 09:29
von Friedrich Kollenrott
[In Antwort auf #138891]
Hallo Philipp,

Neben dieser sehr werkzeugorientierten Fragestellung halte ich es für wichtig zu klären, welchen Wert eine besonders hochwertige Oberfläche nach Oberflächenbehandlung und dem Wirken der Zeit überhaupt noch hat. Ein perfektes Hobelergebnis vermittelt im Moment zwar ein ganz besonders befriedigendes Gefühl, aber ist der Unterschied zum etwas weniger guten Ergebnis nach Ölen, Wachsen usw. und Benutzung des Möbels noch von Relevanz? Da habe ich so meine Zweifel.


Da stimme ich Dir ohne Einschränkung zu. Ich erhebe auch gar nicht den Anspruch, immer eine perfekte Oberfläche zu produzieren. Wir haben beispielsweise einen Eßtisch mit Kiefernholzplatte, der ist mit der Ziehklinge abgezogen, keineswegs perfekt aber an der Stelle völlig ausreichend.

Mir geht es bei meinem Thema um die erreichbare Qualität. Man könnte doch fragen: Wenn es mit der Ziehklinge und dem Ziehklingenhobel so gut funktioniert, wieso kann ich dann nicht ganz auf den Putzhobel verzichten? Und meine Antwort wäre bisher: Man könnte, aber dann ist eine perfekte Oberfläche in vielen Fällen nicht möglich; will man die herstellen können (wofür auch immer, ein befriedigendes Gefühl ist doch auch was Schönes) braucht man den Putzhobel.

Grüße

Friedrich

neb Mir geht es bei meiner ragestellung



Re: Oberflächenqualität Hobel, Ziehklinge und..

Verfasst: Fr 5. Sep 2014, 11:02
von Ulrich Leimer
[In Antwort auf #138895]
Hallo,

will mal einen Aspekt in die Diskussion mit einbringen. Mein alter Polierer, der eigentlich keine Holzarbeiten gemacht hat und keine Hobel besaß, verwendete zum Entfernen von altem
Lack z.B. auf Stuhlbeinen einfach in Quadrate geschnittenes Glas. Die scharfe Kante hatte in etwa den Effekt einer Ziehklinge, wurde nicht geschärft sondern entsorgt, wenn nicht mehr
ganz scharf. Mit Sicherheit hatte diese Schnittkante keinen angezogenen Grat. Muss also auch irgendwie ohne gehen. Wie die Oberflächenbearbeitung nun damit aussieht, kann ich
nicht sagen. Vielleicht wird der Lack durch die scharfe Kante gestaucht, abgekratzt.... Wurde aber meist auf Hartholz wie Buche eingesetzt.

Gruß Uli


Re: Oberflächenqualität Hobel, Ziehklinge und..

Verfasst: Fr 5. Sep 2014, 20:44
von reinhold

hallo Uli,

während der Lehre musste ich auch ein paar mal mit einer Glasscherbe Holz "abbeizen".

Das war kein Vergnügen und auch das Ergebnis war nicht sehenswert. Eine Glasscherbe bricht nämlich nie ganz glatt, sondern hat immer "Scharten" und Zacken. Dadurch wird das Holz ziemlich verkratzt. Man kann mit Glasscherben grobe Verschmutzungen abmachen, muss aber anschliessend noch recht lange Schleifen, um wieder eine gute Oberfläche herzustellen.

Ich empfehle diese Methode nicht.

viele Grüsse
reinhold