Abweichung bei Winkeln/Meßwerkzeugen

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
joh. t.
Beiträge: 739
Registriert: Sa 25. Nov 2017, 13:35

Re: Genauigkeit von Tischlerwinkeln

Beitrag von joh. t. »


hallo , früher hatten die guten schreinerwinkel oben 2 schräubchen um bei ungenauigkeiten die sachen zu korrigieren. vor 15 jahren hat ein guter winkel 50,. dm gekostet. die dinger kosten heute noch das gleiche . wie geht das ? gruß joh.

Daniel Probst
Beiträge: 19
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Es ist der Stanley Tischlerwinkel

Beitrag von Daniel Probst »

[In Antwort auf #12915]
Hatte genau dasselbe Problem mit verhältnissmässig teueren Winkeln vom Baumarkt (Profi-Qualität): 1mm auf 25cm.

Hab nun beim Hausherren 2 ECE (15cm und 40cm) gekauft.

Wunderbar!!!!

Gruss daniel

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Es ist der Stanley Tischlerwinkel

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #12916]
Hallo Gerhard,

ich kann Deinen Ärger gut verstehen, aber so etwas ist wohl jedem schon passiert:-(

Ich pflege so einen Winkel mit roher Gewalt zu zerstören, danach vergisst man ihn schnell:-)

ECE ist eine gute Wahl, ich prüfe meinen ECE und meinen Ulmia Tischlerwinkel regelmäßig, auf der GG-Maschinentischplatte der TF, stelle sie mit den Zungen gegeneinander, das Ganze bei ausgeschalteter Beleuchtung im Prüfraum, in das helle Licht im Nebenraum blickend, bisher gibt es keinen Spalt!

Zum Einstellen der Frässpindel auf 90° zum Maschinentisch verwende ich einen Preisser Prüfwinkel des Hausherrn, ein wunderbares Prüfwerkzeug.

Gruß Dietrich



thomas ost

Re: Es ist der Stanley Tischlerwinkel

Beitrag von thomas ost »


Hallo Gerhard/Dietrich
nicht mit roher Gewalt,ein paar Striche mit der Feile
oder ein paar Schlaege auf den Hinterkopf damit kann man
einen Winkel schon Richten nicht Hinrichten.

Gruss Thomas der sich bald fuer 3Wochen aus dem Forum verabschiedet.
Ab in die Sonne Thailand ruft.

email 1x-minus

Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Es ist der Stanley Tischlerwinkel

Beitrag von Gerhard »


Hallo,

ich habe mich nach dem Beitrag von Dieter Schmid zusätzlich zum Kauf eines Kontrollwinkels entschlossen. Damit müßte sich ja auch der Stanleywinkel genau kontrollieren lassen.

Frage an Thomas (wenn Du noch nicht im Flieger sitzt): Der Winkel ist vernietet, die Zunge ist aus Edelstahl, der Anschlag aus Alu. Wie würdest Du den richten? Mit der Feile wüßte ich nicht, was ich da tun sollte. Schließlich liegt die Abweichung im Millimeterbereich. Mit dem Hammer schon eher. Falls aus dem Herrichten ein Hinrichten wird ist ja eh nicht viel verloren.
Aber die entscheidende Frage: Wo muß ich draufschlagen?

Viele Grüße,
Gerhard

thomas ost

Re: Es ist der Stanley Tischlerwinkel

Beitrag von thomas ost »


Hallo Gerhard

Leider sitz ich noch nicht im Flieger.

Einen Tischlerwinkel mit Metallzunge und
Messingbeschlag hab ich mal selbst gerichtet
indem ich ihn auf eine Stahlplatte(kleine Richtplatte) hochkant
(wie zum messen des Winkels der kante) gehalten habe
und ihm ein oder zwei leichte Schlaege mit dem Holzhammer
von hinten auf das Messing gegeben hab.Der Winkel war
allerdings nur um ca 1,5mm bei 25cm Schenkellaenge aus
dem 90°Bereich.Danach hat er dann gepasst.

Bei deinem Winkel mit Edelstahlzunge, wie weit ist er aus dem Lot?
Mit Feilen das hab ich irgendwo mal gelesen kann mir aber vorstellen
das es mit Edelstahl nicht so funktioniert.

email 1x- minus

Gruss Thomas

Robert Hickman
Beiträge: 687
Registriert: Mo 2. Jan 2017, 16:40

Re: Abweichung bei Winkeln/Meßwerkzeugen

Beitrag von Robert Hickman »

[In Antwort auf #12904]
Hallo zusammen,

ich hatte mir zum Einstellen der Maschinen einen kleineren Schlosserwinkel aus Stahl gekauft, Preis im Werkzeugfachmarkt etwa 16 Euro. Erste Messungen damit ergaben, dass meine Maschinen ungenau eingestellt waren. Also Korrektur, dann Brettchen nehmen, fünfmal rumdrehen und sägen, nachmessen und- ein wunderschönes Parallelogramm war entstanden. Ratlos bis frustriert hab ich mein altes großes Geodreieck an den Winkel gehalten und wär fast umgekippt. Auf eine Länge von 12cm eine Abweichung des Winkels von 2mm (!). Das Geodreieck scheint gemau, das kamm man ja auf einem Blatt Papier nachprüfen. Also alles zurück, neu einstellen, sägen, messen, nachstellen, sägen, messen und ärgern. Das wird mir nicht wieder passieren. Zum Glück ist mein Tischlerwinkel in Ordnung. Vom Rumklopfen auf einem Messgerät mit dem Hammer halte ich nicht viel. Dann hätte ich mir den Winkel ja auch gleich selbst bauen können. Ich erwarte aber, dass ein Winkel wenigstens genau ist. Hier müsste es einfach auch eine Atrt Zertifikat geben. Wenn das Zeug anschließend präzise ist und dann meinetwegen auch 50EUR kostet, dann würde ich das auch bezahlen. Das ist allemal billiger und besser, als sich rumärgern. Es ist ziemlich mühsam, wenn man langsam wirklich alles fünfmal rumdrehen und nachprüfen muss, bis man das Richtige hat.

Grüße

Robert Hickman

Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Abweichung bei Winkeln/Meßwerkzeugen

Beitrag von Gerhard »


Hallo,

ich habe mich selbst auch gefragt - und wurde gefragt - warum ich den Winkel nicht vorher kontrolliert habe.
Das hat sicher zwei Gründe: Als ich ihn gekauft habe, dachte ich "Es ist ein Stanley und es war der teuerste, den sie hatten. Der muß gut sein". Zu der Zeit habe ich einen Winkel für 20 Euro für sehr teures Luxuswerkzeug gehalten.

Zweitens: Was ist so schwer an einem rechten Winkel??? Mal ehrlich, das sollte doch heute kein Problem sein, etwas rechtwinkliges herzustellen.

Noch ein anderer Gedanke: Die normale Verpackung, auch für den letzten Schrott besteht aus Platiktüte, Styropor/Formpappe und Karton drumherum. Warum werden ausgerechnet Meßwerkzeuge lose transportiert und ins Regal gehängt?

Viele Grüße,
Gerhard

Robert Hickman
Beiträge: 687
Registriert: Mo 2. Jan 2017, 16:40

Re: Abweichung bei Winkeln/Meßwerkzeugen

Beitrag von Robert Hickman »


Hallo,

wahrscheinlich ist es nicht das primäre Ziel, Geld mit guten Produkten zu machen, sondern nur Geld mit Produkten verdienen. Und je besser das Produkt, desto mehr muss man vom möglichen Gewinn abgeben, wenn man seinen Krempel zu einem realistischen Preis verkaufen. Wer würde einen Winkel für 100 EUR kaufen? (Ich, wenn ich was getrunken hätte...) Das würde er aber kosten, wenn er hergestellt, überprüft, korrigiert, überprüft, verpackt und in die Regale kommen sollte. Also sparen wir uns das Prüfen und Korrigieren und hängen das Ding ohne Verpackung ins Regal. Dann aber für 25 EUR, wobei uns der Winkel dann noch 60 ct bis 1 EUR, je nach Stahlpreis vielleicht auch 1,50 EUR kostet. Und ob der dann genau ist oder nicht spielt keine Rolle, weil wir keinerlei Gewährleistungsansprüche erwarten müssen, da man sich unter Hinweis auf Runterwerfen immer rechtfertigen können. Pervers, oder? Ich werde im nächsten Leben Hersteller von Winkeln :-)).
Ich bin jetzt noch auf Drehzahl, wenn ich an den buchstäblich -sorry- versauten Sonntagnachmittag denke, den mir der Schrott beschert hat. Aber wie gesagt, ohne Geodreieck geh ich keine Winkel mehr kaufen.

Grüße

Robert Hickman


Andreas N.
Beiträge: 652
Registriert: Do 20. Feb 2014, 19:13

Re: Abweichung bei Winkeln/Meßwerkzeugen

Beitrag von Andreas N. »


Also Die erwähnten Winkel für 100 EUROs sinnt nicht schwer zu bekommen, würd sie aber (nach Euren Erfahrungen) trotzdem im Geschäft überprüfen . Die Winkel und Lineale sind aber doch immer mit Garantien der Hersteller Ausgestattet??! Die Stahlwinkel in den Schlossereien werden übrigens nach jedem Schlag oder Sturz überprüft und gerichtet, wie das geht lernt man schon zu Anfang. Die Kanten werden von "sparsamen" Leuten auchnoch nachgeschliffen bzw. gefeilt.
Andreas N.

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