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Re: Veritas Hobel
Verfasst: Sa 30. Okt 2004, 14:59
von Joachim
Veritas ist nichts anderes als eine Marke, die aber im Gegensatz zu Record oder Stanley, Hobel fertigen die von hoher Qualität sind und preislich wesentlich günstiger als Clifton oder Lie Nielson liegen. Hobeln tun sie alle, manche sehr gut ander wiederum nur nach mühsamer Modifikationsarbeit um zu einem vergleichbarem Ergebnis zu kommen.
Re: Veritas Hobel
Verfasst: Sa 30. Okt 2004, 15:32
von Klausbärbel
Hallo Joachim !
Das ist nett von Dir, daß Du mir das erklärt hast. Jetzt bin ich wieder etwas schlauer. Was Klaus meinte als er sagte, daß er sich demnächst auch so eine schöne scharfe Japanerin anschaffen möchte bekomme ich auch noch heraus. Um eine Frau kann es sich dabei nicht handeln. Erstens kenne ich Klaus schon so lange das ist ein ganz Lieber und Zweitens was sollte er damit in seiner Holzwerkstatt.
Es grüßt die Bärbel von dem Klaus
Re: Veritas Hobel
Verfasst: Sa 30. Okt 2004, 16:40
von Edi Kottmair
Hallo Bärbel,
im Sommer gab es in der Zeitschrift Fine WoodWorking einen Vergleichstest mit Simshobeln. Dabei hat der Veritas Medium Shoulder Plane als bester abgeschnitten. Seitdem ist er vergriffen und die Leute kaufen wie verrückt. Er hätte mich auch interessiert, aber er ist derzeit einfach nicht lieferbar. Siehe
http://www.leevalley.com/wood/page.asp?page=48430&category=1,41182,48945&ccurrency=2&SID=
Die Veritas Produkte findest Du bei
http://www.leevalley.com/wood/index.asp?SID=&ccurrency=2Viele Grüße von
Edi
Re: Veritas Hobel
Verfasst: Sa 30. Okt 2004, 20:40
von Joachim
[
In Antwort auf #102950]
Ich habe mir jetzt den Schabhobel doch bei Lee Valley direkt bestellt. Der Import lohnt sich trotz Europäischem Anbieter. Abgesehen von den Lieferzeiten. Vielleicht ist er ja Weihnachten da
Re: Veritas Hobel
Verfasst: So 31. Okt 2004, 11:38
von Gerhard
Korrigiert mich, wenn ich mit meiner Einschätzung falsch liege: So wie es aussieht ist Veritas im Moment der einzige Hersteller (unter den gerade noch bezahlbaren), der über das bloße Kopieren von Stanley-Modellen hinausgeht und tatsächlich Weiterentwiclungen versucht.
Wobei sich mir irgendiwe nicht erschließt, warum die aktuellen Stanleys nicht mehr mit ihren "Vorfahren" mithalten können. Wieso ist es eigentlich so schwierig, mit modernen Werkzeugmaschinen ordentliche Handwerkzeuge herzustellen? Liegt das daran, daß der Markt so klein geworden ist, und sich moderne Produktion nicht lohnt?
Gruß,
Gerhard
Re: Veritas Hobel
Verfasst: Mo 1. Nov 2004, 03:30
von Friedrich Kollenrott
Gerhard,
Mit zumindestens einigen der aktuellen billigen Stanley- Kopien ist es so, dass sie qualitativ an einem Punkt angekommen sind, an dem man nicht mehr mit ihnen arbeiten mag. Plastikgriffe, krumm und schief, unbearbeitete Flächen wo früher mal gefräst wurde, Blech statt Guss- irgendwann will das keiner mehr haben und so sind dann Hersteller solcher Produkte auch verschwunden oder werden es tun. Und es ist wirklich so, dass ein mit wenig Arbeit wieder hergerichteter 70 oder 80 Jahre alter Stanley einfach besser und auch noch schöner ist.
Im Grunde gibt es drei wichtige Hersteller hochwertiger Metallhobel. Clifton liegt wohl noch am dichtesten am Original (den Bedrock- Modellen von Stanley, verwendet auch das gleiche Material, nämlich Grauguss). Ich kann über Clifton nicht viel sagen, ich habe keinen.
Lie- Nielsen ist etwas innovativer, aber nur etwas. Schwerpunkt: Super- Qualität für die Ewigkeit, Weiterentwicklung im Detail, beispielsweise durch noch dickere Eisen, Sphäroguss für den Hobelkörper. Auch fragwürdige konstruktive Details sind beibehalten, beispielsweise die Eisenverstellung der Flachwinkelhobel (z. B. 62, 7 1/2, auch 73). Fertigung selbstverständlich auf NC- Maschinen, zumindestens teilweise.
Veritas hat wirklich neue, m.E. auch besonders gute Konstruktionen herausgebracht und konstruktive Merkmale (beispielsweise die Eisenverstellung und die Zentrierung der Eisen) über die ganze Baureihe durchgezogen. Fertigung natürlich NC, mit einem hervorragenden sauberen Finish soweit ich es kenne.
"Wieso ist es eigentlich so schwierig, mit modernen Werkzeugmaschinen ordentliche Handwerkzeuge herzustellen? Liegt das daran, daß der Markt so klein geworden ist, und sich moderne Produktion nicht lohnt?"
Ja, der Markt ist sicher klein, hier sehr klein und in Amerika nicht ganz so klein. Davon abgesehen sind es sicher keine Produkte, die extrem schwierig zu produzieren wären. Aber sie sind doch deutlich gegen den Trend, und da braucht man Mut. Immerhin ist das ein Produktbereich, mit dem es seit 100 oder 80 Jahren nur bergab ging.
Friedrich
Re: Veritas Hobel
Verfasst: Mo 1. Nov 2004, 11:37
von Joachim
dem kann ich nur zustimmen, heute hobeln doch nur noch Idealisten von Hand!
Joachim
Re: Veritas Hobel
Verfasst: Mo 1. Nov 2004, 20:34
von Andreas N.
Hallo.
Ihr sprecht von verschiedenen Guß Legierungen doch ist bei den "Alten Werkzugen" nicht mehr von Vorteil, dass diese länger (vor der Endbearbeitung) ausgelagert wurden? Natürlich ist das Bruchverhalten hauptsächlich von der Legierung abhängig. Alte Drehbänke und Drehmaschienen wurden normalerweise 2Jahre (oder länger) der Witterung ausgesetzt, Neue nur noch einige Monate, wenn überhaupt ( Auskunft von einigen Fachleuten). Dies ist zum Spannungsabbau notwendig, der vorallem in den ersten Jahren geschiet und bei neuen Machienen eine Nachbearbeitung notwendig werden lässt, wenn das Material nicht "alt genug" ist.
Ist das bei solch "winzigen" Werkstücken, wie es Hobel sind, praktisch überhaupt bemerkbar?
Gußwerkstoffe
Verfasst: Mo 1. Nov 2004, 23:45
von Friedrich Kollenrott
Hallo Andreas,
ja, früher wurden gußeiseren Teile, bei denen es auf Verzugsarmut ankam, erstmal im Freien gelagert, um natürlich zu alten. Ich hab das mal gesehen bei Klavierrahmen. Heute will jeder seine Teile, auch die Gussteile, "just in time" angeliefert bekommen. Man kann Gussteile spannungsarm glühen und auch künstlich altern (bei erhöhter Temperatur) und sicher haben moderne Giessereien das auch ganz gut im Griff. Nur, Teile billiger Hobel sind eben auch billige Gussteile, ich bin nicht so ganz sicher, dass da wirklich immer qualifiziert gearbeitet wird und dass die Giesserei nach solchen Kriterien ausgesucht wird. Es kann bei der Bearbeitung nicht spannungsfreier dünner Gussteile zu erheblichem Verzug kommen, und es können sogar anfangs gerade Teile später durch Diffusionsvorgänge (= Alterung) sich verziehen. Es wird glaubhaft behauptet, das könne auch noch nach vielen Jahren passieren.
Hobelkörper sind sehr ungünstige Teile, was die Neigung zum Verzug angeht. Meine alten Stanleys hatten alle krumme Sohlen (so in der Größenordnung von einigen Zehntel Millimetern), nur weiss ich natürlich nicht, ob sie so vor 60 oder 70 Jahren aus der Maschine kamen oder später so wurden.
Sphäroguss ist nicht nur bruchsicher, sondern grundsätzlich auch viel unkritischer bezüglich Alterung, weil der Graphit in Kugelform vorliegt, da diffundiert nicht mehr viel. Den Nachteil von Sphäroguss (von dem ich vorher auch nichts wusste) haben wir hier neulich diskutiert: Das Zeug rostet viel heftiger als ordinärer Grauguss.
Friedrich
Re: Gußwerkstoffe
Verfasst: Di 2. Nov 2004, 19:22
von Andreas N.
Hallo Fridrich.
Warum nimmt dann kein Hersteller Rostfreienstahlguß? Und wie ist das mit Bronze? Die hat doch nach meinem Wissen einere geringere Neigung zum Verzug (und lässt sich gut gießen).
Ich weiß von der Berufsschule (und auch von Restauratoren) das die Alterung nie aufhört aber langsamer wird. Vorallem ist das eindiffundieren von Wasserstoff und auch Sauerstoff gefürchtet, Stickstoff ist für Museumsstücke wenig bedeutsam da der Stahl dadurch nur Härter wird (aber auch spröder).
Andreas