Gratleisten

[Christof Hartge]

Das ist auch schwer. Zwei Dinge helfen mir am meisten: 1. Das Studium alter Möbel. Das meine ich jetzt nicht konservativ. Nur ist es leider so, dass meist nur alte, vor allem sehr alte Möbel die Konstruktionen offen zeigen. Das dumme ist, dass viele Möbel des Biedermeier und Barock zwar auch handgearbeitet sind, aber die überlieferten Stücke einen derart hohen handwerklichen Stand aufweisen, dass es auch wieder keine Vorbilder sind.
2. Selbst ausprobieren ist nicht grade eine Verlockung, weil man den Aufwand ohne Erfolg ungern betreiben möchte, aber letztlich habe ich dadurch am meisten gelernt.

[Dietrich]

[In Antwort auf #95223]
Hallo Christian

Gratleisten gehören meiner Ansicht nach zu den sinnvollsten, schönen und begehrten weil schwer zu fertigenden Verbindungen und Verstärkungen.Wo sie konstruktiv erwünscht sind sollte man sie ruhig herzeigen. Dann müssen sie natürlich handwerklich sauber ausgeführt sein.
Ein Leimholztürblatt könnte volgendermaßen damit ausgestattet werden:von der Scharnierseite aus oben u. unten jeweils eine 6mm tiefe kurz vor der letzten Leimleiste der Platte endende Gratnut anfertigen. Dann die entsprechende Gratleiste : den Gratnutfüllenden Teil der Leiste 2cm einkürzen ,Luft anhalten und einschlagen soweit das das Ende der Gratnut zwar verdeckt die Leiste aber noch nicht anschlägt.Leiste bündig an der Scharnierseite der Tür abschneiden.
Den hinteren Teil der Gratnutleiste (etwa 5 cm) bis auf den Gratnutfüllenden Teil durch einsägen flach über die Oberfläche (Innenseite) der Tür und schräges einsägen von vorn entfernen. Gut verschleifen ,dann steigt der sichtbare Teil der Gratnutleiste vorne u. hinten aus der Türinnenseite. Da solche Türen eigentlich nur offenporig "versiegelt" werden können diese dann arbeiten aber nicht verziehen, abschließend könnte man die Leiste im sichtbaren flachen Teil durchbohren ebenso das darunterliegende Türblatt (nicht ganz durchbohren) und mit einem kleinen Dübel am Austreten hindern.

Gruß und gut Holz
Dietrich

[Christian Aufreiter]

Hallo Dietrich,

habe ich dich richtig verstanden, du fertigst zuerst eine abgesetzte Nut und schneidest aber anschließend die Tür so ab, dass die Nut bzw. Gratleiste ohnehin von beiden Seiten sichtbar ist?!
Da könnte ich doch auch gleich die Gratnut durchgehend anfertigen, die Gratleiste einsetzten (mit Übermaß) und zum Schluss bündig sägen.
Oder habe ich da jetzt einen "Knoten" in meinem Hirn?

Herzliche Grüße

Christian

PS: Wann schläfst du eigentlich mal?;-)

[Michel Siegrist]

Hallo Christian,

entweder ist Dietrich ein zweiter Napoleon (es wird ihm nachgesagt, dass er nur mit +/-4 Stunden pro Tag aus kam.

oder er arbeitet als Staatsangestellter, da schläft man tags über! ;-) zzzzzZZZZ

mfg

Michel

[Christian Aufreiter]

Hallo Michel,

danke für deinen Beitrag! Werde ich mir bei meiner Berufswahl zu Herzen nehmen!

Herzliche Grüße

Christian

[Dietrich]

Hallo Christian, hallo Michel!

Keinesfalls bin ich im Staatsdienst, aber Michel scheint sich gut damit auszukennen.
Hatte die letzten Tage viel zu tun, wollte aber nach der eMail-Misere auf alle Schreiben noch antworten. Normalerweise gehe ich etwas früher schlafen.

Nun zur Gratleiste:

Anfertigen einer abgesetzten Gratnut war richtig. Nicht richtig ist hingegen, dass man Sie gleich durchgehend fertigen kann, denn sie bleibt abgesetzt, damit man diese eben nicht sieht.

Nur von der Scharnierseite aus, wo die Gratleiste eingeschoben wird, kann man den Aufbau der Verbindung sehen. Damit diese aber nicht sonderlich auffällt wird die Gratleiste ein Stück weit bis auf den gratnutfüllenden Teil abgenommen.

Gruß Dietrich

P.S. Ein paar Bilder schicke ich an Christians eMail-Adresse.

[Christian Aufreiter]

Hallo Dietrich,

vielen Dank für deine Bemühungen!
Ich freu' mich schon auf die Bilder, weil ich nämlich noch immer nicht verstanden habe, wie das aussieht. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte ....

Herzliche Grüße

Christian