Alternative zur Hobelbank
Alternative zur Hobelbank
Hallo alle zusammmen!!!
Ich habe da ein Problem für das es wahrscheinlich keine Lösung gibt. Ich benötige eine Alternative zu einer Hobelbank. Da ich meine Werkstatt komplett neu aufbauen muss( aus einem schönen Keller in eine zwar grosse, denoch kalte Garage) weiss ich nicht so recht ob eine Hobelbank die Feuchtigkeit mitmacht. Für meine Werkzeuge habe ich schon eine Lösung gefunden. Aber eine Alternative zur Hobelbank? Hat jemand erfahrung von euch, ob sich eine Hobelbank mit einer unbeheizten Garage verträgt????
Schon jetzt Danke für eure Tipps!
Gruss Thomas
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Re: Alternative zur Hobelbank
Hallo Thomas,
Hobelbank ist ein sehr allgemeiner Begriff. Die klassische Hobelbank aus Vollholz ist sicherlich empfindlich. Aber wenn Du Dir eine aus Plattenmaterial baust, wird das schon gehen. Für die Bankplatte würde ich mehrere Schichten aus OSB und MDF oder ähnliches miteinander verleimen. Wichtig ist, daß Du am Ende eine gerade und biegesteife Platte hast. In gewisser Hinsicht sind solche Platten sogar den klassischen Platten überlegen, da diese immer etwas arbeiten.
Als Vorderzange würde ich Dir dann eine Record empfehlen (schau mal bei Dieter nach). Wonderdogs von Veritas machen die Sache auch sehr flexibel. Wichtig ist natürlich auch ein solider Unterbau. Du kannst die Platte aber auch mit dicken Scharnieren an der Wand befestigen und klappbare Beine bauen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wenn es billig sein muß, kann man sogar auf Zangen verzichten. An einer kuzen Plattenseite baut man sich einen verstellbaren Anschlag zum Hobeln. Zwingen und Wonderdogs können auch fast alles irgendwie festhalten. Wichtig ist eine gute Beleuchtung. Eine oder zwei Schreibtischlampen mit Schwenkarm sind sehr hilfreich.
Beste Grüße,
Oliver
Re: Alternative zur Hobelbank
Thomas,
Das beste 'EINFACHE' Hobelbakk alternative die ich gehabt habe war drei Black & Decker Workmates verbunden mit eine leimholz Tischplatte. Die Hinterplatten wuerde entfernt von die Workmates; ein Workmate wuerde am einen Ende der tischplatte montiert; die andere Workmates wuerden am andere Ende vis-s vis montiert. Damit habe ich eine grosse - stabile (aber nicht MASSIVE) platte mit viele Loecher fur runde 'Dogs' - und drei SEHR effektive Zangen. Man sagt auf english 'cheap and cheerful' - auf deutsch - anspruchslos aber effektiv. Mein ULMIA (echte - keine 'nachbau') Hobelbank ist zweifellos schoener!
-g-
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Re: Alternative zur Hobelbank
Hallo Thomas,
Alles was Oliver erwaehnt klingt sehr vernuenftig.
Ergaenzend fuer Experimentierfreudige moechte ich nur noch meine Erfahrung mit japanischem Hobelbalken, niedrigen Boecken, Hobelbrettern etc stichwortartig anfuehren.
Ich habe bis dato gar keine Werkstatt und breite mich mit meinen Werkzeugen wenn es im kurzen Athener Winter zum draussen arbeiten zu ungemuetlich ist da aus wo ich gerade zu arbeiten habe (gemeint ist mein kleines Haus an dem ich immer irgend etwas werkele). Als ich in T. Odates Buch ueber japanisches Handwerkzeug las wie frueher die japanischen Holzhandwerker ihre Werkstatt beim jeweiligen Kunden einrichteten wo sie gerade Arbeit hatten war das fuer mich Grund diese Idee mal etwas zu erforschen - vielleicht habt ihr ja alle das Buch und ich trage Eulen nach Athen. Fuer die die es nicht haben in Kuerze meine europaeische Adaptation der orientalischen Anregung.
Alles fing mit einem Balken an, grade soll er sein und winklig, Odate beschreibt ihn glaube ich ca 15 x 12 x 350 cm, der der mir in die Finger fiel war etwas schmaler und deutlich kuerzer(ich arbeite praktisch ausschliesslich mit Recyclingholz bei Abrissarbeiten erbeutet oder auf der Strasse abgestelltem Altmaterial von dem ich alle Metallteile entferne und Farbe abhobel) er tats aber prima.
Der Balken wird schraeg gestellt und das Werkstueck darauf mit ziehender Bewegung gehobelt. Der Balken selber muss einen festen Auflage-Punkt haben: massigen Holzklotz, was auch immer, jedenfalls sollte er nach hinten hin an etwas unverrueckbarem festgebunden oder verschraubt werden. Das vordere Ende wird auf ein aus drei Rahmenschenkeln oder festeren Latten gebildetem Dreieck (die sich ueberkreuzenden Enden haben jeweils etwas Ueberstand eben soviel wie noetig um den Balken sicher in der sich bildenden Gabel aufzunehmen)aufgelegt.
So einfach ist das. Der Balken liegt auf dem hoeher gelegenen Auflagedreieck durch sein Eigengewicht auf und beisst sich leicht in die Kanten der Latten, es haelt ausgezeichnet. Das Werkstueck wird durch einen Anschlag fixiert. Das kann ein mit einer Zwinge am Balken festgehaltenes Stueck Holz sein, man kann wie in einer Hobelbank Loecher ausstemmen und Bankhaken verwenden, Odate spricht sogar schlicht und einfach von einem trickreich umgebogenen Nagel als Anschlag. Zum Fuegen bringt der japanische Holzhandwerker seitlich entlang des Balkens einen gleichfalls graden und perfekt winkligen Rahmenschenkel mittels Schrauben oder Naegeln an. In dem gebildeten L liegt das Werkstueck. Denkbar ist eine Abwandlung mit Langloechern im Balken und durchgehenden Bolzen mit Fluegelmuttern was den Fuegeanschlag einfach hoehenverstellbar macht (in Bezug auf den Hobelbalken). Wer mir bis hierher gefolgt ist (und fuer wen dies Neuland ist) wird, sollte ich mich nicht allzu ungeschickt ausgedrueckt haben eines klar werden: die einfache, minimalistische schnoerkellose Herangehenweise des Japaners. Hier wird aufs absolute Minimum runterreduziert. Eine neue Baustelle, ein neuer Balken, los gehts.
Okay, was ist nun mit Verleimen, Zusammenbau von Einzelteilen die gut aufliegen muessen etc? Hier behilft sich der meistens in sitzender, oder kauernder Stellung arbeitende mit bspw mittels Gratleisten stabil verbundener Flaechen den je nach Verwendung unterschiedlich dimensionierten "Hobelbrettern". Verwendung finden gleichfalls niedrige Auflageboecke, ideal zum Anreissen, Saegen, Ausstemmen, immer hat man eine gute Draufsicht und es ist erstaunlich wie schnell man sich an diese Arbeitsweise gewoehnt. Erwaehnenswert ist noch das hierbei haeufig Zwingen und umstaendliche Vorrichtungen wegfallen da man mit Zehen, Fuessen und Knien oftmals schon sehr gut sein Werkstueck festhaelt, zumal wenn die Kraftausrichtung wie bei den meisten japanischen Werzeugen ueblich ziehend ist.
Ich werfe dies einfach so als Anregung in den Raum, da ich eines nicht zu fern zurueckliegenden Tages der Versuchung nicht hatte widerstehen koennen auszuprobieren wie es sich denn so auf diese Weise arbeiten laesst und es sich fuer mich als ungemein praktisch erwiesen hatte. Haette ich ueber eine Hobelbank und feste Werkstatt verfuegt haette ich wahrscheinlich nie den Schritt unternommen was ich heute im nachhinein betrachtet als regelrechte Verarmung empfinden wuerde.
Viel Spass fuer die Probierfreudigen und nichts fuer ungut fuer die Etablierten die wissen "wie man das (im Leben) macht".
Mit lustigen Gruessen
Thomas Jacobi
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Re: Alternative zur Hobelbank
Meine ersten Holzarbeiten habe ich auf einem alten, einfachen Küchentisch durchgeführt.
Damals hatte ich ein Spannvorrichtung von Zyllis. Bosch hat auch einmal die gleiche Vorrichtung vertrieben. Die Vorrichtung war aus hochwertigem Aluminium - nicht ganz billig; 180 DM vor 15 Jahren. Damit konnte man sehr vielfältig arbeiten. Dieses Teil hat die Funktion einer Vorderzange und eine Hinterzange gehabt. 1000 Möglichkeiten etwas zu spannen. Ob es so etwas noch gibt, weiß ich nicht, aber bei ebay bekommt man so etwas noch ab und zu (habe meins auch dort abgegeben.)
Berthold
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Re: Alternative zur Hobelbank
[In Antwort auf #94662]
Hallo Thomas,
weitere Alternativen zur Hobelbank sind die beiden Multifunktionstische von Festool (siehe Produkte bei www.festool.de). Ich habe den größeren. Er ist sehr stabil, hat Klappbeine und daher kann man ihn leicht wegräumen. Er hat einen stabilen Rahmen aus Aluprofil. Die Platte ist MDF mit vielen Löchern für unterschiedliche Spannwerkzeuge, die man alle bei Festool bekommt. Man hat noch viel mehr Spannmöglichkeiten als auf einer normalen Hobelbank. Es gibt Führungsschienen dazu. Man kann sogar Bretter und Platten hochkant spannen (an den Aluprofilen mit Festool-Zwingen). Die MDF-Platte kann man auswechseln, wenn sie nicht mehr gefällt.
Es gibt nur einen einzigen Haken: das ist der Preis! Der größere (MFT 1080) kostet ca. 450 Euro.
Siehe auch http://www.werkzeugforum.de/artikel/artikel_weiterleiten.cfm?id=777
Viele Grüße von Edi
Hallo Thomas,
weitere Alternativen zur Hobelbank sind die beiden Multifunktionstische von Festool (siehe Produkte bei www.festool.de). Ich habe den größeren. Er ist sehr stabil, hat Klappbeine und daher kann man ihn leicht wegräumen. Er hat einen stabilen Rahmen aus Aluprofil. Die Platte ist MDF mit vielen Löchern für unterschiedliche Spannwerkzeuge, die man alle bei Festool bekommt. Man hat noch viel mehr Spannmöglichkeiten als auf einer normalen Hobelbank. Es gibt Führungsschienen dazu. Man kann sogar Bretter und Platten hochkant spannen (an den Aluprofilen mit Festool-Zwingen). Die MDF-Platte kann man auswechseln, wenn sie nicht mehr gefällt.
Es gibt nur einen einzigen Haken: das ist der Preis! Der größere (MFT 1080) kostet ca. 450 Euro.
Siehe auch http://www.werkzeugforum.de/artikel/artikel_weiterleiten.cfm?id=777
Viele Grüße von Edi
Re: Alternative zur Hobelbank
Hallo Holzwerker,
Danke für die vielen Vorschläge. Wie ich sehe haben auch andere ähnliche Ideen entwickelt. Die Sache mit den Plattenwerkstoffen hat mich auf jedenfalls auf eine Idee gebracht. Werde wahrscheinlich einen soliden werktisch aus Vierkantrohr ( auch wenns kalter Stahl ist, uuh hahaha , fröstel ) mit einer Platte aus Betonsiebdruck machen. Oder etwas in der Richtung.
wenn ich micht nicht irre (kommt schonmal vor ) dann gab es da mal einen Vorschlag in der Zeitschrift Selbst .... .
Nur wie kann ich dann etwas vernünftig einspannen. Ewig nur mit Zwingen arbeiten kann es doch auch nicht sein.
Vielleicht kann Berthold seine erfahrungen mit dem Spanngerät von Zyliss schildern.
Mit weiter viel Holz im Kopf
Thomas
Re: Alternative zur Hobelbank
hallo,
ich habe mir damals als Anfänger so ein Spanngerät von Zyliss/Bosch gekauft.
Wenn man, so wie ich damals , mal an diesem, mal an jenem Tisch arbeitet, ist es ganz hilfreich, weil die Einzelteile mit einer Art Schraubzwinge festgemacht werden. Sie halten aber nie hundertprozentig fest und wenn man den Schraubstock anspannt, verrutscht die ganze Vorrichtung. In der Zwischenzeit besitze ich einen eigenen Werktisch und habe den festen Teil der Einspannvorrichtung dauerhaft unter die Tischplatte geschraubt, den beweglichen Teil benutze ich als Hinterzange (mit einer selbstgebauten hölzernen Spannbacke und dito Bankhaken). Funktioniert ganz brauchbar.
Ich denke gerade darüber nach, mir eine vernünftige Werkbank zu bauen und werde dann die Zyliss/Bosch-Vorrichtung durch einen dieser Record-Hobelbank-Schraubstöcke ersetzen. (Frage : hat damit jemand Erfahrung?)
Ich möchte ein Produkt, mit dem ich fast 20 Jahre lang gearbeitet habe, nicht schlecht machen. Diese Spannvorrichtung hat schon ihre Berechtigung. Aber ich würde nie einem ernsthaften Holzwerker raten, sie zu kaufen.
viele Grüsse!
reinhold
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Re: Alternative zur Hobelbank
Ich habe mit der Record Vorderzange keine eigene Erfahrung, aber in den Staaten sind diese Dinger quasi Standard. Ich denke, daß man damit nicht falsch liegt. Aber die Wahl der Vorderzange ist ziemlich Geschmacksache. Bei Dieter gibt es auch klassische Vorderzangen zu kaufen, die auch an eine Werkbank mit Spannplatten-Bankplatte angebracht werden können. Ob man eine Zange (Hinterzange) zum Hobeln benötigt ist Glaubensfrage. Manche verwenden die Hinterzange um das Werkstück zu fixieren, andere lehnen das rigoros ab, da dies das Werkstück verbiegt und man es krumm hobelt. Sie verwenden statt dessen Anschläge, damit das Werkstück nicht wegrutscht. Je nachdem, kann man die Record auch als Hinterzange verwenden und sich darauf beschränken, bzw. nur als Vorderzange. Wer will kann auch zwei montieren. Interessant sind die sogenannten Leg-Vise Konstruktionen. Ich kenne leider keine deutsche Übersetzung. Hier ist ein Link zu einer selbstgebauten Bank damit:
http://www.feinewerkzeuge.de/kunden.htm
Der eigentliche Vorteil des Selbstbaus ist wohl, daß man die Bank auf die eigenen Bedürfnisse ausrichten kann.
Bis dann,
Oliver
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- Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50
Re: Alternative zur Hobelbank
Ist ja interessant. Ich benutze fast immer die Hinterzange, für alles mögliche. Was man eben so macht, wenn einem kein Experte zuschaut. Ob sich das Stück verbiegt hängt von der Spannkraft ab. Oft genügt es das Stück gerade nur zwischen die Zangen zu stellen.
Viele Grüße, Christof.
Christof, der gerade eine kleine Rede für Sonntag abfasst.