Projektvorstellung Werkzeugkiste

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Gerald G.
Beiträge: 69
Registriert: Mo 9. Feb 2015, 20:09

Re: Projektvorstellung Werkzeugkiste *Bilder*

Beitrag von Gerald G. »


Hallo Georg,

danke für die schnelle Antwort.

Ich gehe davon aus, dass Du das mit einem Halbrundfräser gemacht hast. Dazu noch folgende Fragen:

- welcher Radius ist der Fräser?
- wie schaffst Du es den Fräser aufzusetzen, ohne, dass es beim Feststellen der Tiefe "verwackelt"?
- wie bewahrst Du klare SIcht auf den Fräser.?

Gruß Gerald

GeorgeDD
Beiträge: 17
Registriert: Mo 10. Feb 2014, 07:57

Re: Projektvorstellung Werkzeugkiste *MIT BILD*

Beitrag von GeorgeDD »


@Gerald: Der Fräser mit dem die Hand gemacht ist schimpft sich Hohlkehlfräser.



das Piktogramm ist mit einem V-Nutfräser gemacht



Zu deinen weiteren Fragen

Die Frästiefe habe ich vorher an einem Probestück ausprobiert und den Anschlag auf eben diese Tiefe eingestellt. Dann einfach Oberfräse aufsetzen und bis zum Anschlag einfahren...und ab geht die Post.

Als Beleuchtung hab ich mir ne Schreibtischlampe dahintergestellt die dann von hinten ins Fräsfeld leuchtet. Es macht Sinn den Fräskopf nicht bis zum Anschlag in der Aufnahme der Oberfräse zu versenken. Wenn der Schaft noch ein bisschen raus kuckt, braucht man die Fräse nicht so weit runter fahren und hat insgesamt mehr Sichtfeld.

So..weiter im Text

Für die Halterung des Rundstabes habe ich ein 30er Forstnerbohrer genommen und das Loch mit der Oberfräse eingesenkt. Das Mega-Forstnerbohrerset ist billigster Chinaschrott und taugt nicht zum mehrmaligen Gebrauch. Es stammt aus meinen ersten Heimwerkerstunden wo die Gier noch der Menge (Größenumfang) und weniger der Qualität des Einzelwerkzeuges galt.
Leider hab ich seit einem Jahr keine Holzwerkstatt mehr und so musste eine Ecke im Kinderzimmer herhalten. Nach anfänglichen Qualmwolken (die bei Hartholz und größeren Forstnerbohrern ja zu erwarten sind) war mir schnell klar, dass das Kinderzimmer ein besch$%§ener Ort für solche Kapriolen ist. Nach dem Umzug in unser Treppenbüdchen und mehreren Hustenanfällen die der beginnenden Erstickung geschuldet waren, musste ich mir wieder einen anderen Ort suchen. Letztendlich musste der öfffentliche Keller herhalten. Die Qualmentwicklung warm trotz vorsichtigen Fräsens enorm.



Den ganzen Qualm habe ich dann über das Treppenhaus rausgelüftet und zu Gott gebetet, das kein Nachbar die Feuerwehr ruft. :-(



Das nächste mal muss ich mir da ne andere Lösung einfallen lassen!!!!! Das geht nicht so! Der Qualm ist meiner Oberfräse geschuldet. In niedrigen Drehzahl baut die nicht genug Kraft auf, um den Bohrer ins Holz zu senken. Man muss die Drehzal auf Stufe 5-6 (von 6) stellen damit sich der Bohrer selbst bei geringsten Druck weiter dreht...und damit einsteht natürlich der Qualm. Eine Oberfräse mit elektronischer Drehzahlregelung ist da natürlich erste Sahne. Leider merkt man solche Sachen erst wenn man sich ein Werkzeug gekauft hat. Ein scharfer ordentlicher Forstnerbohrer wäre nat. auch nicht von Nachteil. :-)

Das nächste mal werd ich es mit der Bohrmaschine und dem Bohrständer machen.

Für den Zusammenbau habe ich etwas beschissen. Ich habe ein kleines Loch durchgebohrt (glaube 4er) und mit einem 10er bis zur Mitte der Platte "erweitert". Durch das kleine Loch hab ich die Schrauben geschraubt bis die in der Mitte vom Brett mit dem Kopf halt fanden. Vorher hatte ich die Bretter ordentlich mit Holzleim engeschmiert.

Bretter vorgebohrt



Löcher bis zur Brettmitte erweitert



Schrauben in Position und losgeschaubt



Die Anzahl der Schrauben ist sinnlos hoch, dies ist mir absolut bewusst.

Auf die Schrauben (in die aufgebohrten Löcher) habe ich 10er Holzdübel mit Holtzleim eingesetzt.





So, das wars erstmal für heute...im nächsten Beitrag geht es dann ums Finish.

Schönen Abend noch...Georg



Bernd S.
Beiträge: 66
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Projektvorstellung Werkzeugkiste *NM - Ohne Text*

Beitrag von Bernd S. »

Bernd S.
Beiträge: 66
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Projektvorstellung Werkzeugkiste

Beitrag von Bernd S. »


OT: Irgendwie ist heute nicht mein Tag, erst geht mein Geschreibsel verlustig, dann kann ich meinen Beitrag nicht mehr editieren. Daher hier ein weiterer Versuch...

Als Gag finde ich die Werkzeugkiste wirklich gelungen, die wird sicher hier und da ein Schmunzeln oder Kopfschütteln ernten. Womit ich etwas hadere, ist die Beschreibung, dass ein 30 mm Forstnerbohrer in einer Oberfräse bei höchster Geschwindigkeit zum Einsatz kam. Letztendlich dürfte der Bohrer damit 10 bis 20 mal schneller gelaufen sein als vorgesehen. Die Oberfräse als Bohrständer zu nutzen, ist natürlich verlockend, mit einem "falschen" Einsatz, Bohrer statt Fräser, meiner bescheidenen Meinung nach aber zumindest fraglich. Was hätte passieren können, neben dem geschilderten Szenario? Hätte sich ein qualitativ hochwertiger Bohrer besser geschlagen, sollte man von einer solchen Kombination eher generell die Finger lassen, oder sind meine Zweifel unbegründet?

Gruß Bernd

GeorgeDD
Beiträge: 17
Registriert: Mo 10. Feb 2014, 07:57

Projektvorstellung Werkzeugkiste

Beitrag von GeorgeDD »


Deine Bedenken sind nicht unbegründet. Ich schrieb aber schon in dem voran gegangenen Beitrag das ich das so nicht wiederholen würde und es eine blöde Idee war. Die Fräse bei der höchsten Drehzahl zu Betreiben war auch nicht der Plan sondern ein notwendiges Übel (siehe elektronische Drehzahlregelung / Kraft in den unteren Stufen)

Diese Notlösung (Forstnerbohrer/Oberfräse) war folgenden Tatsachen geschuldet.

1.) Ich hatte wenig Zeit
2.) Ich hab zur Zeit keine Holzwerkstatt und mach die wenigen Arbeiten zwischen "Tür und Angel"
3.) Ich habe keinen 30mm Holzbohrer (Ich denke bei dem Maß werden die meisten auch Forstnerbohrer oder Flächfräser nehmen)
4.) Mein Fräsersatz ist eh absoluter Chinaschrott, die können teilweise nicht schlechter werden. Somit sind die nicht vor Vergewaltigung geschützt.

Was noch passieren kann??? Im schlimmsten Fall erwärmt sich das Holz so stark das es an den Rändern verbrennt und/oder Harz im Umfeld austritt. Das der entstehende Rauch nicht gerade der Gesundheit zuträglich ist, brauche ich glaube nicht zu erwähnen :-(
Wenn der Fostnerbohrer zu heiß wird, wird er stumpf und kann sicher auch irgendwann brechen. Stumpf war er vorher schon und gebrochen ist er zum Glück nicht.

Das ganze ist sicher NICHT ZUR NACHAHMUNG EMPFOHLEN...aber ich bin auch man genug um zu zeigen wie man es nicht machen sollte. Wer nichts macht, macht auch keine Fehler :-)

Gruß Georg

GeorgeDD
Beiträge: 17
Registriert: Mo 10. Feb 2014, 07:57

Re: Projektvorstellung Werkzeugkiste *MIT BILD*

Beitrag von GeorgeDD »

[In Antwort auf #75595]
So..hier geht es ein bisschen weiter.

Die Zierdübel habe ich erstmal mit der Stichsäge eingekürzt. Danach wurden sie mit der Oberfräse und dem Bündigfräser plan gefräst. Der Anlaufring des noch nie benutzten Bündigräser hat mir dann eine schöne Ölspur auf das Holz gesprüht....grrrr



Danach war die Kiste erst mal so gut wie fertig



Allerdings fand ich sie doch ein wenig globig. Da hab ich mir noch mal die Oberfräse geschnappt und die äußeren Kanten mit dem Abrundfräser bearbeitet.



Das sieht doch schon viel besser aus!



GeorgeDD
Beiträge: 17
Registriert: Mo 10. Feb 2014, 07:57

Re: Projektvorstellung Werkzeugkiste *MIT BILD*

Beitrag von GeorgeDD »


Danach bekam die Kiste noch mehrmalige Leinölfirnisanstriche mit Zwischenschliffen.

Endergebnis







Durch das Leinöl dunkleln die Einfräsungen noch ein bisschen nach..das sieht richtig gut aus.

Ich hoffe ich konnte ein paar Anregungen geben. (Auch wie man es nicht macht :-) )

Der Kollege hat sich riesig gefreut...das war die Arbeit auf alle Fälle wert!


Thomas Matuschak
Beiträge: 251
Registriert: Di 4. Jun 2013, 22:44

Re: Projektvorstellung Werkzeugkiste

Beitrag von Thomas Matuschak »


Hat was! Und ist vermutlich Vorschlag-Hammer- und Kugel-sicher ;-)

Gruss,
Thomas

Olli Trappe
Beiträge: 412
Registriert: Sa 10. Mär 2018, 18:39

Re: Projektvorstellung Werkzeugkiste

Beitrag von Olli Trappe »


Hallo George,

mir gefällt die Werkzeugkiste richtig gut. Hast Du gut gemacht und eine schöne Doku dazu geschrieben. Das mit den Freihand - Ausfräsungen muss ich auch mal probieren.
danke für die Anregung. Ach so, hast Du das Teil mal auf die Waage gestellt? :-)

Viele Grüße

Olli

GeorgeDD
Beiträge: 17
Registriert: Mo 10. Feb 2014, 07:57

Re: Projektvorstellung Werkzeugkiste

Beitrag von GeorgeDD »


Ja...das musste ich doch genau wissem...sie hat 15,2 Kilo auf die Waage gebracht.

Viele Grüße

Georg

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