welches Holz für Küchenarbeitsplatte

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: welches Holz für Küchenarbeitsplatte

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Sepp,

entschuldige die undiplomatisch harte Frage: Noch nie was von Hygiene in der Küche gehört???

Auf jedem Holz würde der direkte Messereinsatz, also ohne Schneidunterlage, Kerben hinterlassen, in denen sich Bakterien sauwohl fühlen, weil sie kaum noch zu entfernen sind. Gerade Linde als weiches Holz müßte also sehr oft nachgearbeitet, also gehobelt werden, um diese Kerben wieder zu entfernen. Folge: alle paar Jahre eine neue Arbeitsplatte.

Schönen Vatertag

Heinz

Bernd S.
Beiträge: 66
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: welches Holz für Küchenarbeitsplatte

Beitrag von Bernd S. »


Ja Sepp,

und weil man die Arbeitsplatte als "Schneidbrett" oder "Hackklotz" nutzt, braucht man die helle Linde auch nicht dunkel beizen, das geht dann mit der Zeit von alleine, vielleicht nur ein wenig ungleichmäßig...

Bernd,
der auch auf eine Arbeitsplatte aus Holz ein Schneidbrett auflegt

sepp schick
Beiträge: 429
Registriert: So 9. Sep 2012, 16:09

Re: welches Holz für Küchenarbeitsplatte

Beitrag von sepp schick »


Hallo das solte nur als Spassbeitrag verstanden werden.Im übrigen wird nur Niro als Hygienisch in der Lebensmittelindustrie von der Lebensmittelpolizei anerkannt , nicht einmal Resopal.Ich denke dass vieles im Küchenbereich wie etwa Holzschneidbretter nicht allzu hygienisch sind t aber der Mensch gewöhnt sich daran.Müsste man diese nicht jedesmal auskochen wen man darauf Fleisch schneidet. mfg sepp

Claus Keller
Beiträge: 346
Registriert: Mi 13. Aug 2014, 14:08

Re: welches Holz für Küchenarbeitsplatte

Beitrag von Claus Keller »

[In Antwort auf #72850]
Ein Beitrag zur Frage der Hygiene. Eiche statt Plastik!

http://www.wilms.com/Hygiene/forschungen/BBA_HolzEinNW.pdf

Es grüßt aus dem Neandertal

Claus Keller

Andreas K.
Beiträge: 204
Registriert: Do 23. Sep 2021, 05:01

Re: welches Holz für Küchenarbeitsplatte

Beitrag von Andreas K. »


Guten Morgen!

@ Hygienefrage: Es ist albern zu glauben, Edelstahl und Plastik wären hygienischer als Holz. Einschlägige Untersuchungen zeigen das Gegenteil. Der Hinweis von Claus ist nur einer von vielen Belegen.

@ Platte: Ich habe mir für die Küche eine Eichenplatte gebaut. Dazu hab ich mir Eiche aufgeschnitten, gehobelt und mit einem Trapezzinkenverleimfräser die Verbindungsflächen gemacht. Die einzelnen Streifen sind etwa 7,5 cm (+Zinken) breit. Mit ihnen habe ich 3 Platten mit 3,5 x 0,63 m, 2,5 x 0,63 m und 0,66 x 0,63 m herstellen. Die Platten sind jeweils 38 mm dick und in ihnen wurde ein Gasherd und eine Doppelspüle eingelassen. In einem Abschnitt der Platte wird auch ein Geschirrspüler untergebracht, zwischen diesem und der Arbeitsplatte besteht 1 cm Luft.
Die Tiefe der Platte ist ein wenig breiter als üblich und in die vordere Unterseite habe ich eine Abtropfnase eingefräst. Durch die höhere Breite steht die Platte ein wenig weiter über die Unterkästenfronten (mit Vollauszügen) vor und gemeinsam mit der Nase tropft Allfälliges an den Fronten vorbei und versaut diese nicht.

Die Oberfläche der Platte habe ich mit einem Porenfüller verschlossen und mit Arbeitsplattenöl von ich glaube Auro behandelt. Weder rund um den Herd noch rund um die Abwasch sind Mängel oder Schäden aufgetreten Auch wenn länger Wasser steht ist das kein Problem. Ich bin nach eineinhalb Jahren im Einsatz nach wie vor beglückt!

Aufpassen muss man nur in den ersten Wochen, dass die Gummifüße diverser Küchengeräte (Küchenmaschine, Espressomaschine) mit dem Öl nicht interagieren (Auf ein Blatt Küchenkrepp stellen, das reicht. Und nach ein paar Wochen ist die Oberfläche so stabil dass keine Spuren ehr entstehen, wenn die Gummifüße direkt auf der Platte steht.

@ Material: Eiche ist toll zu verarbeiten, im Vergleich dazu büsst man mit Akazie alle seine Sünden ab, so schwierig ist sie zu bearbeiten.

Viel Erfolg und gutes Gelingen

Andreas

PS: Die kleine der drei Platten kam doch nicht in der Küche zur Verwendung und wurde vor zwei Wochen zum Bodenstück der Wanne einer Mostpresse.

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1721
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: welches Holz für Küchenarbeitsplatte

Beitrag von Konrad Holzkopp »


guude,

wer trotz allem probs wg. bakterien befürchtet,
die apla leicht anfeuchten und dünn mit salz bestreuen.
am nächsten tag entfernen. das übreleben die
beißerchen nicht.

gut holz! J.

Stefan Baumgartner
Beiträge: 27
Registriert: Mo 12. Nov 2018, 11:34

Re: welches Holz für Küchenarbeitsplatte

Beitrag von Stefan Baumgartner »


Erst mal an alle: Vielen Dank für die Infos!
Andreas, was hast Du als Porenfüller verwendet? Gab es dabei keine Probleme mit dem Öl?
Meine Frau tendiert nämlich wegen der Optik zu Eiche....

Viele Grüße
Stefan

Bernd S.
Beiträge: 66
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: welches Holz für Küchenarbeitsplatte

Beitrag von Bernd S. »

[In Antwort auf #72867]
@ Material: Eiche ist toll zu verarbeiten, im Vergleich dazu büsst man mit Akazie alle seine Sünden ab, so schwierig ist sie zu bearbeiten.


Hallo Andreas,

kannst Du kurz hierzu etwas schreiben, mir fehlt hier die Erfahrung. Und, meinst Du Akazie oder Robinie? Weiter oben muss ich diesbezüglich noch nachbessern.

Desweiteren bringst Du einen Porenfüller ins Spiel. Was ist da der Hintergrund und was nimmst Du da konkret?

Gruß

Bernd

Bernd S.
Beiträge: 66
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: welches Holz für Küchenarbeitsplatte

Beitrag von Bernd S. »

[In Antwort auf #72842]
Akazie/Robinie geräuchert


Offensichtlich lässt das Gedächtnis nach. Was ich in natura gesehen habe war Akazie-Leimholz und Robinie-Furnier, jeweils gedämpft. Also Behandlung des Holzes über Stunden bei hohen Temperaturen ggf. noch bei Überdruck und damit eher nicht für die Heimanwendung geeignet.

Angeregt durch den ein oder anderen Beitrag im Handwerkzeugforum, vielen Dank für das Einstellen, habe ich nun testweise ein Reststück Eichendiele und ein Stück Brennholz aus Robinie mit Salmiakgeist geräuchert. Was soll ich sagen, das Ergebnis hat mich nach dem Ölen und anfänglicher Skepsis überzeugt. Eiche über drei Stunden "angeräuchert" könnte es werden. Dass die Wirkung des Verfahrens unter meinen Bedingungen in der Fläche nur etwa einen Millimeter, im Hirnbereich einen Zentimeter, tief reichte, nehme ich hin, ebenso wie die Preisersparnis von über 50% in Bezug zu geräucherter Schnittware oder noch mehr im Vergleich zu europäischem Nussbaum.

Gruß

Bernd

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