Braucht man eine (kleine) Abrichte?

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Thomas Schuermann
Beiträge: 528
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Re: Braucht man eine (kleine) Abrichte?

Beitrag von Thomas Schuermann »

[In Antwort auf #66300]
Hallo Heiko,

soweit ich mich erinnern kann arbeitet doch Bernhard nur mit Dickte. Kann das sein. Jedenfalls kann ich mich an ein Brett erinnern, auf das das abzurichtende Stück gelegt und von unten justiert wurde.

Dazu müßte es doch auch etwas in amerikanischen Foren geben, denn dort arbeitet man doch recht häufig so. Ich komme nur leider nicht auf den Beitrag, in dem ich das gesehen habe.

Als Gedankenanstoß!

Liebe Grüße

Thomas



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Braucht man eine (kleine) Abrichte?

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Thomas,

Bernhard hat auch eine ADH 1626. Das mit dem Brett und den Keilen habe ich in einem Buch als Anleitung drin. Das ist aber nur für Flächen geeignet, nicht für Kanten.

Marc Waldbillig hat das nachgebaut. Er arbeitet nur mit Dickenhobel.

Derzeit machen mir eigentlich nur längere Kanthölzer sorgen. Aber die verarbeite ich nur selten

Gruß

Heiko



Jörg Katzer
Beiträge: 228
Registriert: Di 10. Nov 2020, 19:58

Re: Braucht man eine (kleine) Abrichte?

Beitrag von Jörg Katzer »

[In Antwort auf #66300]
Hallo Heiko

Die Frage nach dem Sinn kannst Du Dir am besten selber beantworten. Du kennst die anfallenden Größen und Deinen Arbeitsstil am besten.
Wenn die ADH als Dickenhobel noch taugt kannst Du sie doch weiter benutzen. Die Tische sind schnell demontiert und sind für den Fall das Du Dich irrst noch da. Ein neuer Dickenhobel verursacht doch nur Kosten. Wesentlich kleiner als die ADH ohne Tische ist ein neuer Dickenhobel auch nicht. Die reinen Dickenhobel in Deiner Auswahl dürften auch deutlich kürzere Tische haben. Aus meiner Sicht macht es nur Sinn, wenn Du (wenn schon neu) einen breiteren kaufst.

Gruß Jörg



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Braucht man eine (kleine) Abrichte?

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Jörg,

die Tische der Dewalt und der Makita sind länger, als die meiner Metabo. Auch die Druchlassbreite ist größer. Die Stellfläche ist ja durch die hochklappbaren Tische nicht sehr groß. Wenn ich einen solchen Hobel auf eine fahrbares Untergestell montiere, kann ich ihn im Nebenraum unterbringen. Das geht mit der 1626 nicht.

Meine 1626 hat leider auch beim Dickenhobeln ihre Probleme, welche nur durch neue Teile und viel Arbeit zu beheben wären. Geld müsste ich also in jedem Fall ausgeben.

Gruß

Heiko


bernhard

Re: Braucht man eine (kleine) Abrichte?

Beitrag von bernhard »


Hallo Heiko,

willkommen im Club, denn ich fürchte, Platzprobleme haben die meisten von uns. Ich habe schon die Drechselbank, die Kappsäge und die Tischfräse verbannt.
Ich glaube, wir brauchen auch nicht darüber zu reden, dass man Abrichten muß. Ob von Hand oder Maschine, muß jeder selber wissen.
Ich fürchte, was Dich momentan ermutigt, von einer "ordentlichen" Hobelmaschine Abstand zu nehmen, ist die Verwendung von relativ geradem Tropenholz, dass Du meines Wissens vornehmlich einsetzt. Dies kann man noch am leichtesten mit der Dickte gerade bekommen.
Sobald einheimische Laubhölzer verwendet werden, wirst Du es mit "krummeren Hunden" zu tun bekommen und Dich recht schnell nach einer Abrichte sehnen. Auch bei stark strukturiertem Holz, wie z. B. Kirsche, wirst Du die Abschnitte länger ausfallen lassen müssen, um nach dem Hobeln die Maserung besser sortieren zu können. In der Tat sind die meisten Möbelabschnitte selten länger als Deine beschriebenen 140 cm, aber man hobelt halt länger aus, um anschließend die beste Maserungskombination festzulegen. Bei mir sind dies 200 - 230 cm.

In der 26 cm Klasse gibt es nichts besseres als die Metabo oder Flott. Hier würde ich immer eine Reparatur ins Auge fassen und sogar persönlich nach Nürtingen fahren. Vielleicht findest Du einen ruhigen Stellplatz für die Magnum im Nachbarraum. Man braucht sie ja in der Regel nur am Anfang eines Projekts und anschließend schiebt man sie, wenn auch mit Mühe, an einen stillen Platz.

Ich finde es auf jeden Fall prima, dass Du Dich für eine richtige Hobelbank interessierst. Solltest Du noch Information benötigen, ich habe noch einige Pläne von Frank Klausz oder Garrett Hack vorliegen. Allerdings auf Englisch.

Grüße
Bernhard



Alexander Fiedler

Re: Braucht man eine (kleine) Abrichte?

Beitrag von Alexander Fiedler »

[In Antwort auf #66321]
Platzprobleme kenne ich auch. Ich würde gerne eine zweite Bandsäge aufstellen, bin aber noch schwer am Überlegen wohin. Wobei ich mir prinzipiell Holzwerken ohne Abrichte und Dickte nur schwer vorstelln kann / möchte.

mfg alex


Dietrich
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Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Braucht man eine (kleine) Abrichte?

Beitrag von Dietrich »


Hallo Heiko,

Bernhards Beitrag beinhaltet einige meiner Bedenken.
Hierzu möchte ich ergänzend sagen, die 1626 hat bei 260mm Dickenhobelbreite 2,6KW Drehstromantrieb.
Diese Elektrowerkzeug-Dickenhobel haben 1800 Watt Universalmotoren, also Schleifkohlen-Motore.
Ich weiß jetzt nicht mit welcher max. Spanabnahme die angegeben sind, aber die Metabo schafft Eichenholz in voller Breite 3mm abzuhobeln...dank dem robusten Antrieb gibt es keine Probleme.
Den 220 Volt Schleifkohlenmotoren fehlt es an Drehmoment für eine solche Aufgabe, was bei der TBM noch mit Untersetzung gelingt wird bei der hochtourigen Hobelwelle schwierig.

Außerdem wird der Preis einer Überholung im Metabo Reparaturwerk meißt überschätzt. Bei einem Antriebswechsel von Wechsel auf Drehstrom bspw. der zwingend einen neuen Motor erfordert liegen die Kosten incl. Motor bei ca.: 400€, wobei der Antrieb schon mit einem Ersatzteilpreis von etwa 300€ zu Buche schlägt.
Entsprechende Kontaktadresse gebe ich Dir gerne per Mail.

Lange warten würde ich allerdings nicht mehr, k.A. wie lange die 1626 noch instandgesetzt wird, respektive wie lange alle nötigen Ersatzteile noch verfügbar sind, immerhin ist sie zum Jahreswechsel im 14. Jahr aus der Fertigung...:-(

Meiner Erfahrung nach wird es ohne Abrichte mit Hölzern wie Buche, Kirsche, Robinie...sehr schwer.

Gruß Dietrich



Uwe Schmale
Beiträge: 81
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
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Re: Braucht man eine (kleine) Abrichte?

Beitrag von Uwe Schmale »

[In Antwort auf #66300]
Hallo Heiko,
Du hast das Abrichten ohne Abrichte ja jetzt schon einige Zeit praktiziert. Wenn Dir das gefällt, bleib dabei.
Für mich käme das nicht in Frage. Mit meiner kleinen Scheppach ADH HMS 260 erziele ich ganz brauchbare Ergebnisse. Das macht mir mehr Spaß als mit HKS, KS mit Schiene oder Brett mit Keilen im Dickenhobel.
Sicherlich ist natürlich der etwas breitere Dicken reizvoll. Aber dann würde ich lieber gleich eine breitere ADH nehmen.
Meine Vorschläge zum Platzproblem (ohne die Örtlichkeiten zu kennen), wäre nach einer (unkonventionellen) "technischen Lösung" zu suchen:
1. Höhenlösung: ADH auf eine bewegliche Scherenbühne o.ä. stellen und bei Nichtgebrauch unter einem Werktisch o.ä platzieren. ( im Nebenraum?)
2. Kipplösung: Wenn Du den (Abstell-) Platz nicht in der Breite hast, dann vielleicht in der Höhe. Bewegliche Vorrichtung bauen, mit der Du die ADH kippen kannst, sodaß Du sie senkrecht in die Ecke (Nebernraum) schieben kannst.

Ich könnte jetzt noch ein bischen weiterspinnen, aber ich habe den Eindruck, das Du dich schon halb bis dreiviertel gegen eine Abrichte entschieden hast. Mal sehen, wie Dir das dann gefällt.

Viele Grüsse
Uwe



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Braucht man eine (kleine) Abrichte?

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Dietrich,

die Metabo mit voller Breite in Eiche und 3mm Eichenholz halte ich für sehr optimistisch. Scheinbar hast du eine andere ADH1626D als ich. Meine schafft das definitiv nicht. Die reinen Dickenhobel werden mit 2mm Spanabnahme angegeben. allerdings mit nr 1mm bei voller Breite. Das ist in etwa das, was ich der 1626 in der Praxis auch zumute.

Eine Instandsetzung kommst für mich nicht mehr in Frage. Das hatten wir per Mail ja schon besprochen und ich will auf die Details hier nicht eingehen.

Gruß

Heiko



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Braucht man eine (kleine) Abrichte?

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #66321]
Hallo Bernhard,

ich verwende nicht vorwiegend Tropenholz. Meine letzten Projekte waren aus Meranti, das stimmt. Aber diese sind nun abgeschlossen. Vorher habe ich viel mit Nadelhölzern gearbeitet, z.B. schwedische Kiefer. Auch Birke hae ich schon einiges verarbeitet. Auf dem Plan stehen für kommende Projekte nun Amerikanisch- Kirschbaum und Amerikanisch Nussbaum. Derzeit arbeite ich an einem Projekt aus amerikanischem und französischem Kirschbaum. Der A-Kirsch lässt sich wunderbar verarbeiten, der F-Kirsch ist ein wenig zickiger, aber immer noch sehr gut mütig.

Bezüglich Hobelbank, das muss noch ein wenig warten. Es stehen noch andere Projekte an, die wichtiger sind, z.B. einen neue Nebeneingangstür. Das wird nichts wildes, wenn überhaupt selbst gebaut, dann ohne Spielereien, eine klassische Hobelbank eben.

Gruß

Heiko



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