KG Rohr als Schalung für Gartenhausfundamente

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Heinz Kremers
Beiträge: 2802
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: KG Rohr als Schalung für Gartenhausfundamente

Beitrag von Heinz Kremers »

[In Antwort auf #44655]
Hallo Gerhard,

nun laß Dich mal nicht verrückt machen. Für die Gartenbude brauchst Du keine 80 cm tiefen Löcher und wenn ich Dich richtig verstanden habe stößt Du recht schnell auf Fels - oder was bezeichnest Du sonst als schwierigen Boden?

Du hast ja das Problem, daß Du an einer Seite 60 cm aus dem Boden mußt. Dafür braucht es normalerweise eine Schalung. Die ist schnell mit 4 breiten Brettern und Spax oder Nägeln zusammengezimmert. Dafür kannst Du natürlich auch KG-Rohr mit 20 bis 25 cm Durchmesser nehmen. Mancher Tiefbauer wird froh sein, wenn Du ihm die Reststücke ohne Muffe abnimmst.

Brettschalung wie auch KG-Rohr wird erst oberirdisch angesetzt und nicht mit in das Loch gestellt. Beide mußt Du schön mit der Wasserwaage ins Lot setzen. Wenn ich nicht in den Boden käme würde ich bis auf den Fels den lockeren Boden wegräumen und erst mal ein größeres Fundament mit ca. 35 x 35 cm in 15 - 20 cm Stärke gießen und einige Moniereisen mittig für das Fundament hochstehen lassen. Sobald dieser Beton soweit ausgehärtet ist( 1 - 2 Stunden), daß die Schalung nicht mehr darin versinkt würde ich die Schalung in der passenden Endlänge plus 2 - 3 cm in den frischen Beton drücken und ausrichten. Wenn Oberkante Schalung bei allen 5 Punkten in Waage liegt brauchst Du nur noch bis oben füllen und glattreiben.

Wenn das Häuschen dauerhaft stehen bleiben soll kannst Du evtl. Anker mit einbetonieren. Für Deine Zwecke sollte ein verzinktes Flacheisen mit ca. 5 x 50 mm ausreichen. Vergiß aber nicht, in dem Teil, der im Beton steckt, ein Loch zu bohren und eine alte Schraube o.ä durchzustecken sozusagen als Querdübel. Ansonsten würde ich oben schön glatt reiben und nachher die Anker aufdübeln. Das ist die einfachere und bezüglich Maßen sicherere Methode.

Sollen die KG-Rohre die Hütte nicht dauerhaft zieren schlitze sie an einer Seite vorher längs mit der Flex mit dünner Scheibe auf. Bei 60 cm Höhe würde ich vielleicht einen Draht oder ein kleines Spannband drumbinden zur Sicherheit, richtig nötig ist das aber wahrscheinlich nicht. Dann kannst Du sie nach dem Aushärten des Betons mit einem breiten Schraubenzieher aufweiten und nach oben abziehen. Hab ich beim Zaunbau auch schon öfter gemacht und die Rohre liegen hier zur weiteren Verwendung.

Beton in Säcken kostet wirklich viel. Du hast doch eine vernünftige tannengrüne Bohrmaschine - oder irre ich da? Obi und auch sicher andere Baumärkte haben billige Rührquirle mit ca. 8 - 10 cm Durchmesser. Hole Dir Estrichkies ( 0 - 8 mm) und rühre den Beton selbst an, Mischung ca. 1 : 3 und suppig weich, so daß der Quirl gut damit zurecht kommt. Nimm also einen alten großen Farbeimer, gib kellenweise Zement und Kies hinein und fülle dann während des Rührens so lange Wasser nach, bis der Quirl alles gut durchmischt und dann hinein in's Fundament damit. Ist zwar eine harte Mischung mit 1 : 3, aber wegen des vielen Wassers nötig und diese Mischung erspart Dir auch das stochern und rütteln. Leichte Hammerschläge seitlich an die Schalung reichen da aus.

Wenn Du weitere Fragen hast nur zu.

Und wenn die Bude dann ein grünes Dach bekommt wird es ein richtig schönes Gartenhäuschen :-)

Schönen Abend

Heinz



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: KG Rohr als Schalung für Gartenhausfundamente

Beitrag von Gerhard »


Hallo Heinz,

das mit dem grünen Dach ist erstmal verschoben. Mindestens mal zwei bis drei Jahre. Im Moment sehe ich einfach kein Land was die Zeit angeht. Aber das Fundament soll schon so werden, daß es für "was richtiges" weiterverwendet werden kann. Samstag werden wir erstmal die Löcher für´s Fundament machen. Wenn die Zeit reicht kommt auch noch eine kleine Terrasse davor.

Da sollen dann mal zwei Adirondacks drauf. Die eigentliche Terrasse hinterm Haus liegt zu normalen Feierabend-Zeiten im Schatten des Hauses. Das Gartenhaus steht höher. Da geht die Sonne über´s Haus weg.


Martin Höche
Beiträge: 371
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: KG Rohr als Schalung für Gartenhausfundamente

Beitrag von Martin Höche »

[In Antwort auf #44655]
Hallo

Ich habe auf diese Weise schon einige Punktfundamente hergestellt. Das 200er KG Rohr gibt es relativ preiswert im Fachhandel und geht mit der Flex oder der el.Säbelsäge recht gut zuzuschneiden.Die 200er Löcher habe ich mit Minibagger und hydr.Bohraufsatz gebohrt.Wenn der nicht zur Verfügung steht,geht es auch mit dem Motorpfostenbohrer.Die meisten Baumärkte haben das im Ausleih.Wenn Steine da sind muß man halt ab und an unterbrechen und herausfischen.Befüllt habe ich immer mit Fertigbeton aus Säcken.Die Bearbeitung oberhalb der Erde so wie Heinz beschrieben.

Gruß
Martin Höche



Heinz Kremers
Beiträge: 2802
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: KG Rohr als Schalung für Gartenhausfundamente

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Gerhard,

ich hatte die Zwischendiskussion zum Boden nicht mitbekommen.

Jetzt würd ich sagen: Hör bei 40 cm auf wenn Du auf schieferähnlichem Boden bist und 60 cm reichen wirklich allemal! Wenn Du mit einer Brechstange nicht mehr weiterkommst hast Du frostfesten Boden erreicht - und was brauchst Du mehr. Außerdem: Wenn sich die ganze Sache bei Frost leicht hebt und danach wieder gleichmäßig setzt - was solls? Problem ist doch eher, wenn die eine Ecke frostsicher steht und die andere nach dem Frost im aufgetauten Boden versinkt. - und unter einer Hütte herrschen ganz andere Temperaturen als im freien Feld!

Verwende die eingesparte Energie für die angedachte Terrasse. Die Beste von allen wird Dir's danken.

Gruß

Heinz

PS: laß die Styroporplatten nicht in der Sonne stehen. Da altern sie rasch, also zumindest dunkle Folie drüber.


Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
Kontaktdaten:

Re: KG Rohr als Schalung für Gartenhausfundamente *MIT BILD*

Beitrag von Dirk Boehmer »

[In Antwort auf #44655]
Hallo Gerhard,

meine Veranda habe ich auf Fundamenten stehen, die aus Pflanzkübeln
bestehen, die einfach mit Beton vollgegossen wurden. Nur mal so als
Alternative...

--
Dirk



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: KG Rohr als Schalung für Gartenhausfundamente

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #44655]
Hallo Gerhard,

ich hab hier ein Buch, in dem die Punktfundamente gut beschrieben werden. Da wird auch zunächst eine etwas größere, dicke Platte von 40x40 gegossen, darauf dann der eigentliche Sockel, worin ein Eisen eingegossen wird.

Im Bezug auf Baustoffhändler, kann ich dir "Baustoffe Meier" in WND empfehlen. Gut und günstig, liefern natürich auch.

Großen Quirl, mit Bosch Bohrmaschine, Mörtelkübel etc. hätte ich auch noch da. Bei Interesse, meld dich einfach und komm die Sachen abholen.

Gruß

Heiko


Andreas Winkler
Beiträge: 1137
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: KG Rohr als Schalung für Gartenhausfundamente

Beitrag von Andreas Winkler »

[In Antwort auf #44666]
Hallo Gerhard,

anstatt des 20x20 und 80 cm tiefen Lochs wirst Du Dich wesentlich leichter tun, wenn Du ein Loch ca. 40x40 und 80 cm tief graben wirst. Einfach weil Du zum Arbeiten viel mehr Platz hast. 80 cm erscheinen mir für Dein Vorhaben etwas sehr tief. 50 oder 60 cm sollten für ein Gartenhäuschen auch genügen.
Nehm´ zum Lösen des Bodens zuerst einen Pickel und bei zunehmender Tiefe einen langen Meißel samt Fäustel oder noch besser eine schwere Brechstange. Solange der Boden kein gewachsener Fels ist, dürfte es damit kein Problem geben, schon gar nicht bei Brocken mit 10 cm Kantenlänge. Ob das Loch nun 10 cm breiter oder 5 cm schmäler ist, macht ja nichts aus. Zum Entfernen des gelösten Bodens hilft ein anfangs eine Schaufel, dann ein Spaten, Kelle oder irgendwas anderes geeignetes, notfalls die eigenen Hände.

Zum Betonieren würde ich Dir Estrichbeton aus Säcken empfehlen. Für ein Loch in o.g. Dimensionen dürftest Du geschätzte 2 1/2 - 3 40 kg Säcke benötigen (aus einem bekommt man ca. 25 Liter heraus). Als Schalung genügt der Boden ringsum vollkommen, sehr sandig dürfte er Deiner Beschreibung nach nicht sein. Zur Sicherung des Häuschens unbedingt eine Lasche, einen passenden Pfostenträger o.ä. mit einbetonieren, an der Du dann das Häuschen befestigen kannst.

An der Seite, die tiefer am Hang liegt (wo Du also höher betonieren mußt), würde ich auch zuerst nur die Löcher ausbetonieren (einige cm unter Gelände-OK) und einigermaßen in der Waage abziehen. Dann im Bereich der späteren Stützen ein paar Armiereisen hineinklopfen, evtl. in diesem Bereich vom Beton ein paar Kellen wieder entfernen (für besseren Verbund von Fundament und Stütze). Die Eisen sollten dann etwa soviel aus dem Fundament herausschau´n, wie die Stützen später hoch werden. Dann das Fundament anziehen/trocknen lassen.
Für die zwei benötigten ca. 60 cm langen Stützchen oder "Säulen" würde ich aus Brettern oder Sperrholz eine Schalung zusammennageln (oder die schon erwähnten KG-Rohre). Die Schalung dann am Fundament ausrichten und befestigen/abspreizen. Alles nochmal kontrollieren und dann die Schalung ausbetonieren, natürlich auch hier eine Lasche o.ä. vorsehen.
KG-Rohre). Beim Betonieren unbedingt darauf achten, daß der Beton gut verdichtet wird, also beim Einfüllen ständig mit einer Latte, Eisen, Kelle o.ä. in den Beton hineinstechen.
Alternativ könntst Du Die Stützchen auch mauern oder Pfosten aus Holz vorsehen.

Viele Grüße, Andreas



Heinz Kremers
Beiträge: 2802
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: KG Rohr als Schalung für Gartenhausfundamente

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Andreas,

ein Gartenhäuschen nur für's Werkzeug und dann Fundament in 40 x 40 cm und 50 cm tief??? Das halte ich für mehr als übertrieben!

Mit einem normalen Spaten und einer Brechstange kann man sehr gut Löcher von 20 x 20 cm ausheben bis ca. 50 cm Tiefe. Mach ich regelmäßig beim Zaunbau. Da sollten auch die Steine im Boden nicht das große Hindernis sein. Ggf. wie schon erwähnt mit der Hand rausholen. Der schon erwähnte Lochspaten ist dafür ein "Gelumpe", das nichts taugt, einfach weil jeder kleine Stein dem Drang in die Tiefe ein Ende setzt und erst herausgeholt weren muß. Ich hab so ein Gerät hier stehen und würd es nicht noch mal kaufen.

Die von Dirk vorgestellte Lösung ist natürlich auch sehr elegant. Da könnte man die Steine im noch nicht abgebundenen Beton wunderbar ins Lot setzen. Außderdem gibt es diese Steine auch in kleinerer Dimension (quadratisch oder rund).

Gruß

Heinz
der Dir so ein Loch machen würde, wenn's nicht so weit hin wäre. Dafür könntest Du dann mal meinen PC "betreuen"



Andreas N.
Beiträge: 652
Registriert: Do 20. Feb 2014, 19:13

Re: KG Rohr als Schalung für Gartenhausfundamente

Beitrag von Andreas N. »

[In Antwort auf #44679]
Ich hätte noch einige Vorschläge:

1. Fundament und einen H Träger senktecht reinstellen. Auf den Träger vor dem Hinauftragen schon eine Lastverteilungsplatte aus vielleicht 8mm Blech auf die dann obere Stirnseite Schweißen, da kann man dann schon Schraublöcher vor dem Anschweißen vorbohren. Das hat den Vorteil, du brauchst keine Schalung und man könnte auch einfach wagerechte Verbindungen und Diagonalen zu den anderen Fundamenten befestigen. Außerdem ist das Ausrichten einfacher, (Die Träger, oben, schon vor dem Verfestigen des Betons mit einander Verbinden) da die bis auf den Grund des Loches reichen können, mit Steinen unterlegend auf richtige Höhe setzen. Der weiter Vorteil ist das durch die Form des Trägers und da man leicht nocht einege Stangen anschweißen kann, eine gute Verbindung zum Beton möglich ist.
Anstreichen würde ich den erst wenn der steht damit die Farbe nicht als Trennmittel wirkt. Die Oberseite des Fundamentes sollte etwas über den Boden ragen, die Oberfläche muß etwas Kuppelartig gewölbt sein demit kein Wasser drauf stehen bleiben kann.

2. Verloreneschahlung aus den gezeigten Pflenzkübeln die ja eigentlich für Schallschutzmauern gedacht (entwickelt) sind (deshalb die rauhen Außenseiten). Besser sind aber noch die fertigen Kaminsteine, glatter, druckfester und beständiger, aber teurer. Die würden auch ohne Füllung ausreichen, da sie so fest sind, dass sie auch alleinstehene Schlote abgeben könnten.

Achtung! Bei solcher Hangneigung (ich mein ich hätte auch mal Bilder von der Baustelle hier irgendwo gesehen) gibt es fast immer ein Hangkriechen. Das heißt der Hang ist nicht stabiel und verformt sich unter dem Eigengewicht und die Oberfläche folgt der Gravitation und "Fließt" nach unten.
Gibt es im Gleichen Boden große Bäume? An deren Wuchsform kann man die Geschwindigkeit der Bewagung abschätzen wenn sie in den Obber(sten)en Bodenbereichen schneller, als in den unteren ist. Es ist meist nicht viel obwohl es bei dem Geschieferten Untergrund den du beschreibst, auch zu Hangrutschungen kommen kann. Die sind meist nicht Spektakulär sichtbar, sondern es lösen sich einzelne Platten von einigen m³ die dann auf einmal auch cm rutschen können.



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Bodenbeschaffenheit..

Beitrag von Gerhard »


Hallo Heinz,

der Boden ist wirklich seltsam. Ich grabe ja jetzt nicht so oft Löcher, aber wenn man mit dem Fingerknöchel an die Löchwände klopft "klingt" das richtig. So ähnlich wie wenn man auf einen dicken Balken klopft.

Ich bin jetzt mit meinem Testloch 50 tief und das Loch hat ein Format daß man mit einer "normalen Schaufel" hineinkommt. Mit einer schweren Brechstange hab ich´s versucht. Da passiert nix. Fast nix. Mit einem "kleinen Abbruchhammer" mit 42J Schlagenergie und einer Art Schaufelmeißel geht das aber schön. Habe ich gerade ausprobiert. Man darf sich nur zu nichts hinreißen lassen, sonst geht der Hammer nie mehr raus...

Und die Fundamente sollen ja noch das nächste Gartenhaus halten.

Und was das "Tausche Lochgrabung gegen PC-Betreuung" angeht: Wer den ganzen Tag am Rechner sitzt stellt sich auch schonmal ein bißchen an beim Graben. Vermutlich hättest Du da ein paar Probleme weniger als ich.

Viele Grüße,
Gerhard



Antworten