fremd gegangen bei der Holzwahl

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Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

fremd gegangen bei der Holzwahl

Beitrag von Dietrich »


Hallo Freunde der Holzbearbeitung,

die Geschichte von meinem Robinien-Holzkauf habt Ihr ja gelesen. Eine Leistenverlängerung mit D4 Leim, bzw. der Versuch die Leisten zu verlängern ist so gut wie fehl geschlagen:-(
Halten tut es, sieht aber aus wie gek...t.

Eine neue Lieferung Robinie ist unterwegs, von einem renomierten Blockwarehändler in der Nähe, mal sehen was kommt.

Nun hatte ich die Woche meine 3 Stämme vom Einschneiden abgeholt (2 Kirschen und eine wunderbare Esche mit Braunkern:-), das Problem mit der Robinie habe ich dem erfahrenen Sägewerkseigner geschildert. Klar sind ihm alle Robinien spezifischen Probleme bekannt, deshalb schneidet er keine R. ein, außer im Lohnschnitt. Für die Tische empfahl er mir "Kambala" auch "Iroko" genannt, ein Nougat-farbenes Holz aus dem Kongo. Neben riesigen Stammabschnitten hatte er im Lager auch gesägte Leisten in 50x80mm 4,5m lang, die waren sowas von kerzengerade, hab mir 26 Stück ablängen lassen und dazu gepackt.
Heute hab ich die Leisten abgerichtet und gefügt, oft ist nur einmaliges hobeln mit 1mm Spanabnahme nötig, selten 1,5mm, Wahnsinn, das Zeug ist ein Traum.

Gruß Dietrich/ mit einem lachenden und einem weinenden Auge



Andreas Winkler
Beiträge: 1137
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: fremd gegangen bei der Holzwahl

Beitrag von Andreas Winkler »


Hallo Dietrich,

es ist wirklich beeindruckend, welche Qualität in welchen Mengen an bestimmten Tropenhölzern verfügbar ist. Es soll von manchen Holzarten tatsächlich auf 25 m astfreie Stämme geben - da kommt manch heimische Eiche gerade noch mit ihren äußersten Ästchen hin.
Allerdings scheinen Tropenhölzer nicht per se und automatisch kerzengerade und nicht verdreht o.ä. zu wachsen. Habe mal gelesen, daß bei manchen Holzarten nur die 1a-Ware mit schon fast "kunstoffgleichen" Eigenschaften aus dem Wald gezogen wird, der überwiegende Rest bleibt als "Beifang" im Wald liegen. Bei noch reichlichem Vorrat meint man sich sowas erlauben zu können.

Heimische Eiche wäre keine Alternative gewesen ?

Viele Grüße, Andreas



Jean Putmans

Re: fremd gegangen bei der Holzwahl

Beitrag von Jean Putmans »


Lieber Dietrich,

ich hoffe, dass Dein Iroko so gerade bleibt, wie es jetzt ist. Iroko neigt beim Trocknen sehr stark zum Verziehen, so dass es für fragilere Arbeiten, die sehr "massfest" sein sollen, wenig geeignet ist. Treppen, Fenster- und Türrahmen sind o.k. Aber ob es für normale Möbel so sehr geeignet ist?

Darf ich mal fragen, was Du für diesen Iroko-Posten hast zahlen müssen. Hier in den Niederlanden gilt ein Kubikmeterpreis von etwa 2100 Euro.

Gruss,

Jean


Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: fremd gegangen bei der Holzwahl

Beitrag von Dietrich »


Hallo Andreas, hallo Jean,

natürlich ist mir die ganze Problematik "Tropenholz" bekannt, und es ist noch nicht sicher das ich die beiden Terrassentische mit dem Iroko beplanke, oder ob die neu georderte Robinie von guter Qualität ist.
Bänke für Blumenkübel müssen auch gebaut werden.

Das Iroko Holz ist übrigens trocken, es wurde aus 4,5m langen trockenen Dielen gesägt. Es soll ein größerer Restposten von einer Bestellung eines Architekten sein. Die Ware ist wirklich sehr gut!

Eiche wollte ich nicht für draußen, ich hätte zwar einen mittelgroßen Posten an Eiche da, die ist aber verplant.

Gruß Dietrich



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