Bitte um Beratung beim Schleifen einer Baumscheibe

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
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ThomasB

Bitte um Beratung beim Schleifen einer Baumscheibe

Beitrag von ThomasB »


Guten Tag, ich bin neu hier und bitte um einen Rat. Ich möchte eine 7 cm dicke Baumscheibe (laut Gärtner Akazie) auf einer Seite glattschleifen (brauche eine Scheibe mit sichtbaren Jahresringen für ein Projekt). Geht das mit einem Schwingschleifer, und was für Schleifpapier brauche ich dann? Ich habe leider gar keine Ahnung und bin dankbar für guten Rat.



Helmut Hirsch

Re: Bitte um Beratung beim Schleifen einer Baumsch

Beitrag von Helmut Hirsch »


Hallo Thomas,

willkommen hier im Forum.

Du solltest einen Bandschleifer nehmen, bei einem Schwingschleifer ist das ein Unterfangen, wo du jemand mit einer "Ehrenschuld" brauchst (Dauert ewig) ;^>

Die andere Möglichkeit ist ein hauchdünn rasiermesserscharfer eingestellter Putzhobel, das erfordert jedoch einiges an Übung.

Die besten Ergebnisse ergeben natürlich zuerst Bandschleifer, dann Putzhobel.

Grüße aus der Kurpfalz, Helle


Till
Beiträge: 429
Registriert: Mo 23. Feb 2015, 23:04

Re: Bitte um Beratung beim Schleifen einer Baumsch

Beitrag von Till »


"Die besten Ergebnisse ergeben natürlich zuerst Bandschleifer, dann Putzhobel."


Ich würde nie ein hochwertiges schneidendes Werkzeug NACH dem schleifen einsetzen. Es wird sonst stumpf.

Erst Band - dann Schwingschleifer oder auch erst Winkelschleifer mit Papierscheibe, dann Handschliff dürften geeignet sein, ich nehme für solche Arbeiten die Biegewelle.



Bernhard Loos

Re: Bitte um Beratung beim Schleifen einer Baumsch

Beitrag von Bernhard Loos »


Hallo Thomas,

für diesen Zweck (Hobeln von Hirnholz) bietet sich ein Flachwinkelhobel (Bettungswinkel des Eisens ca. 12°) und ein auf 25° angeschliffenes Hobeleisen an, was zusammen ein Schnittwinkel von 37° ergibt.

Speziell für diesen Zweck (Anfertigung von Fleischerhackklötzen) hat die Firma Stanley in früheren Zeiten das Modell No. 64 gebaut:

http://www.supertool.com/StanleyBG/stan9.htm

Heute bieten z.B. Veritas (Low Angle Jack Plane) und Lie Nielsen (No.62) solche Hobel an. Aber für dieses eine Projekt wirst Du Dir sicher nicht diese hervorragenden, aber auch sehr teuren Hobel kaufen.

Im Grunde kannst Du diese Arbeit mit jedem Flächenhobel angehen. Von den "normalen" Hobel eignen sich meiner Meinung nach, am besten die Schlichthobel - eine Klappe wie beim Doppel- oder Putzhobel ist nämlich für das Hobeln von Hirnholz nicht erforderlich.

Wenn Du noch gar keine Erfahrung mit Handhobeln hast, achte darauf, das die Hobelsohle eben nach allen Richtungen ist - sollte das nicht der Fall sein, kannst Du die Sohle auf einem Stück Schleifpapier, das Du auf eine sehr gerade Unterlage legst solange schleifen, bis sie gerade ist. Danach die Sohle mit Leinöl einlassen. Das Eisen sollte natürlich scharf sein. Am besten, Du lässt Dir das mal von einem Fachmann zeigen. Wie Helle schon geschrieben hat, sollte die Spanabnahme dünn eingestellt sein.

Wenn Du ungern schwitzt, kannst Du die Arbeit natürlich eine Schleifmaschine machen lassen - Schleifbandkörnung von grob nach fein.

Gruß, Bernhard



Helmut Hirsch

Re: Bitte um Beratung beim Schleifen einer Baumsch

Beitrag von Helmut Hirsch »


Hallo Till,

... du hast natürlich recht --- ich hatte es diese Woche per P.M. mit Pedder, der mich auch darauf hingewiesen hat --- Schande auf mein Haupt --- ich habe es früher so gemacht (deim normalen Schleifen von Holz)und mich immer gewundert, warum mein Hobel so extrem schnell stumpf wurde.

Für die Mitleser: Die losen Schleifkörner sind natürlich pures Gift für das scharfe Messer --- also entweder nur Schleifmittel oder nur Hobel.

Gruß aus der Kurpfalz, Helle



Jürgen zur Horst

Re: Bitte um Beratung beim Schleifen einer Baumsch

Beitrag von Jürgen zur Horst »

[In Antwort auf #40791]
Hallo Thomas,

eventuell ist es Deinem Projekt sogar zuträglicher die Jahresringe mit einer Drahtbürste herauszuarbeiten. Die Bürste nimmt die weicheren Holzringe ab und lässt die härteren Teile stehen. So lassen sich die Jahresringe besser erkennen und sogar erfühlen.

Tschüß Jürgen


justus

Re: Bitte um Beratung beim Schleifen einer Baumsch

Beitrag von justus »

[In Antwort auf #40810]
guude,

erst mit gummistützteller auf einer- wenn möglich- langsamgestellten flex und 60-er papier die heftigsten riefen ausschleifen, nach und nach, mit feiner werdendem papier bis 120 oder 150-er körnung, weiter die oberflächengüte verfeinern. zum schluß mittels schwingschleifer o.ä. fertig schleifen.

gut holz, justus.


helmut hess
Beiträge: 339
Registriert: So 10. Mai 2015, 09:48
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Re: Bitte um Beratung beim Schleifen einer Baumsch

Beitrag von helmut hess »


Hi Thomas,

interessant waere zuerst die betrachtung des saegeschnittes.
wenn da einer mit einer kettensaege mal so schnell und nebenbei die scheibe gesaegt hat, wuerde ich zuerst mit einer guten handsaege einen sauberen schnitt machen. das geht sicher schneller, als unebenheiten von mehreren mm abzutragen, egal ob mit schleifen oder hobeln.

gruss
helmut



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