Frage zu Sprossenleiter

[Christian Partsch]

Ich bin zwar noch ein Leihe, aber eventuell könnte man so vorgehen:
- In die Rundhölzer kleine Schlitze an beiden Enden fräsen (passend für Lamellos)
- dann in die Löcher ebenfalls, aber nur am "Boden"
- anschließend passend gesägte Lamellos in die Schlitze der Löcher leimen
- dann die Rundhölzer mit dem Schlitz auf die Lamellos stecken und festleimen

So dürften sich die Sprossen nicht mehr bewegen.

Ich hoffe ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.

Christian

[Gerald G.]

Hallo,

erst einmal vielen Dank für die zahlreichen Tipps.

@Walter: das ist natürlich die einfachste Lösung. Ich glaube auch, dass sie über einen langen Zeitraum funktionieren wird. Ich hege jedoch die Befürchtung, dass irgendwann doch eine einzelne Sprosse zum Verdrehen neigt. Wenn dann alles geleimt ist, wird die Reparatur nicht leicht oder sogar unmöglich.

@Christian D.: wie würdest Du die viereckigen Löcher in die Wangen machen? Wie Du schon angemerkt hast, ist es auch das viereckig-machen der 35mm Rundhölzer relativ aufwändig oder gibt es einen Trick, es zumindest teilweise mit einer Maschine zu machen?

@Johannes: der Tipp mit dem größeren Vorbohren ist gut. Ich selbst habe bisher bei derart langen Löchern keine guten Ergebnisse erzielt. Gibt es einen 6mm Bohrer in 18-20mm Länge? Ich habe max. 16cm gefunden.

@Christian P.: Deiner Beschreibung kann ich folgen, bis es an den Schlitz in der Wange geht. Wie kriege ich diesen in ein ca. 50mm tiefes Loch (35mm Durchmesser)?

Für Walters Vorschlag fehlt mir das Vertrauen, dass es über einen längeren Zeitraum hält. Ansonsten ist Johannes Vorschlag mein Favorit, Voraussetzung ist jedoch ein entsprechender Bohrer.

Gruß Gerald

[Johannes Müllerheim]

Hallo Gerald,
ja es gibt lange Holzbohrer in 6mm zum Beispiel beim Hausherrn, aber auch bei Famag. Ich arbeite am liebsten mit einem 250mm HSS Bohrer, den ich mir von Metall auf Holzspitze umgeschliffen habe. Ich bohre freihändig, damit ich das Abdriften an Jahresringen einwenig ausgleichen kann.
Als ich Christian Pratsch´s Beitrag gelesen habe war mein erst Gedanke: das geht nicht, dann habe ich versucht eine Lösung zu finden. Also: DuoDübler braucht mindesten 38mm Breite, Domino fräst max. 30mm tief, also Oberfräse.
Mit Anschlag und langem 10 oder 12mm Fräser in der Mitte der Bohrung einen Schlitz fräsen ca. 10mm tief. Sprossen so absetzen, daß ein entsprechender Zapfen stehenbleibt, Zapfen leicht anfasen und zusammen bauen. Die Schwierigkeit besteht darin sicherzustellen, daß die Zapfen auf beiden Seiten in der gleichen Richtung sind.

Es grüßt Johannes

[Walter Heil]

Hallo Gerald,

in diesem Forum wird immer wieder, mit Recht, wie ich finde, behauptet, dass eine Verleimung (ordentlich gemacht und nicht gepfuscht, versteht sich) mehr aushält als das umgebende Holz. Ich habe mal ein bisschen gesurft und gefunden, dass Douglasie z. B. eine Scherfestigkeit von ~3N/mm² hat. Dann rechnen wir mal aus, wieviel mm² Deine Verleimung hat. Das sind 35mm im Durchmesser und 50mm in der Tiefe, macht rund 5500mm². Das ergibt 16500N. Um es ganz anschaulich zu machen: Du musst mit über anderthalb Tonnen an der Sprosse ziehen, um sie aus der Wange rauszukriegen. Drehmoment: 2886Nm, da wäre mancher PKW-Motor froh drüber. Meine Rechnung stimmt nicht ganz, weil es keine reine Längsholzverleimung ist. Aber selbst wenn man nur 1/3 der Werte nimmt, ist das immer noch viel mehr als das, was eine Srossenleiter je auszuhalten hat. Ich wette, Deine "Sicherungen" halten alle weniger aus.

Gruß, Walter

[Dirk]

[In Antwort auf #38937]
Hallo Gerald,
meine Lösung wäre vermutlich ein exentrisch gesetzter Runddübel (z.B Ø 12mm) im Sprossenloch.
Damit sich der Genauigkeitsaufwand nicht ausufert (die Bohrung der Sprosse müßte ja zu Dübelbohrung exakt stehen), könntest Du die Gegenbohrung für den Dübel etwas größer machen (z.B. Ø13-14mm).
Der verbleibende Spalt zwischen Dübel und größeren Loch wird durch Leim verfüllt.
Du hast dann als Sicherung gegen Verdrehung die Verleimung und zusätzlich den Formschluß des Dübels.

Gruß
Dirk

[Gerald G.]

Hallo Dirk,

das ist vermutlich die beste Lösung. Ich glaube ich habe irgendwo noch einen Zentierdorn für Holzdübel, damit müsste es ganz gut gehen.
Zusätzlich werde ich die Sprossen verleimen. Walter hat sicherlich recht, wenn es gut gemacht ist (ich mühe mich nach Kräften) sollte Verdrehen kein Thema mehr sein.

Allen Beitragenden nochmals herzlichen Dank.

Gruß Gerald

[Gerald G.]

[In Antwort auf #38875]
Hallo,

die Sprossenleiter steht.

Die von mir bevorzugte Variante der Verdrehsicherung mit nicht-zentrisch angebrachten Holzdübeln hat sich im Praxistest als untauglich erwiesen. Das Fichtenholz ist so weich, dass sich unter Last erst das Loch immer mehr ausweitet und dann irgendwann der Hebel so groß ist, dass der Dübel bricht.

Also habe ich Johannes Rat umgesetzt und die 18 cm mit einem 6mm Bohrer gebohrt. Ca. 7 cm mit einem Bohrständer und den Rest mit dann mit einem 20cm langen 6mm Bohrer bis auf die finale Tiefe per Hand. Anstelle von Schrauben habe ich Nägel verwendet (6x180mm).

Leider kann ich kein Bild hochladen, um Euch das Ergebnis zu zeigen, vielleicht kann mir jemand behilflich sein.

Gruß und nochmals danke für Eure Ideen.

Gerald

[Bernhard Loos]

Hallo Gerald,

geh' ins Menü auf "Die kleine Holzwurmseite Bilder einstellen", dann links im Menü auf "Bilder" gehen. Oben rechts findest Du dann weitere Anleitungen zum Bilder einstellen.

Gruß, Bernhard

[Gerald G.]

Hallo Bernhard,

vielen Dank für den Hinweis. Hier das Bild.

Gruß Gerald