Konstruktion eines Wandschranks

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Antworten
Stefan Wagner
Beiträge: 293
Registriert: So 25. Jan 2015, 14:05
Kontaktdaten:

Konstruktion eines Wandschranks

Beitrag von Stefan Wagner »


Eine Wandnische soll mit einer zweiflügeligen Tür geschlossen werden. Wunsch ist, dass die Türenflügel "innenliegend" sind, so dass Tür und Rahmen eine Ebene bilden.

Aus Zeitgründen werde ich zwei Lamellentüren aus Kiefer (Hersteller: Osmo) nehmen müssen. Das ist auch soweit ok, die sind m.E. eine Stufe oberhalb üblicher "Baumarktqualität". Bohrungen für (26mm-) Topfscharniere sind vorhanden.

Wie würdet ihr den Türrahmen konstruieren? Durch die gegebene Nischenbreite habe ich bei innenliegenden Türflügeln nur noch jeweils etwa 18 mm lichten Raum rechts und links der Tür. Ich habe überlegt, den Rahmen daher als L-Profil zu bauen, damit er in sich stabiler wird. Außerden kaschiere ich damit den mit Sicherheit auftretenden Spalt zur Wand. Oben und unten will ich eine Anschlagleiste einsetzen, damit die Türflügel sauber aufliegen. Ist es sinnvoll, auf den Längsseiten zusätzlich Staubleisten (ggf. an den Scharnieren unterbrochen) einzubauen? Ein Flügel bekommt natürlich an der Innenseite eine Anschlagleiste (Ist hier Sperrholz sinnvoll?)

Danke für alle Tipps!

Gruß

Stefan



martin

Re: Konstruktion eines Wandschranks

Beitrag von martin »


Hallo Stefan,
"nur so eine Idee": wenn Du die Türen in der Mitte fälzen würdest, gewinnst Du die entsprechenden Millimeter am Rand und sparst Dir die Anschlagleiste (kein Sperrholz ;-(. Man muss den Falz nur so anlegen, daß die Nischenmitte erhalten bleibt.
Gruß
Martin



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Konstruktion eines Wandschranks

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Stefan,

18mm sind sehr wenig, soviel steht schon mal fest. Um dir genauere Tips geben zu können, wäre es wichtig zu wissen, mit welchen Scharnieren du arbeiten möchtest. Aber dennoch hier mal einige Denkanstöße, die dir vielleicht helfen können:

1. Martin schrieb ja schon die Sache mit dem Falz. Aber dabei ist folgendes zu beachten: Bei der aufschlagenden Tür bleibt die Breite des aufrechten Rahmenfrieses ja erhalten. Bei der anderen Tür wird der sichtbare Teil des afrechten Frieses schmäler. Damit das optisch aber gleich breit aussieht, wenn beide Türen geschlossen sind, muss an einer Tür ein aufrechtes Rahenteil schmäler sein, und zwar an der aufschlagenden Tür.

2. Spricht etwas dagegen die Türen etwas schmäler zu schneiden? Wenn du die Türen überfälzt und die Türen so schneidest, dass alle aufrechten Rahmenfriese die gleiche sichtbare Breite haben hast du schnell mal 4 cm gewonnen, ohne echte Einbußen bei der Optik, kannst aber den Rahmen viel stabiler machen. Außerdem kannst du die Scharniere mit längeren Schrauben am Rahmen befestigen. Bei 18mm und 2mm eingelassenen Scharnieren hättest du Rahmenseitig nur noch sehr wenig Material zum Schrauben.

3. Den Rahmen würde ich fälzen und die Türen in den Falz einschlagen lassen. Dann hast du die von dir gewünschte Optik und brauchst keinerlei Leisten. Hierbei mußt du allerdings die entsprechenden Scharniere wählen.

4. Wenn der Rahmen gefälzt ist, kannst du ihn so gestalten, dass du ihn hinter den Türen mit der Wand verschrauben kannst und hast dadurch keine sichtbaren Schrauben von außen.

5. Schreib doch bitte mal, welche Scharniere du dir vorstellst und auch welche Maschinen dir zur Verfügung stehen.

Gruß

Heiko



Stefan Wagner
Beiträge: 293
Registriert: So 25. Jan 2015, 14:05
Kontaktdaten:

Re: Konstruktion eines Wandschranks

Beitrag von Stefan Wagner »


Hallo Martin und Heiko,

die Idee mit dem Überfälzen ist interessant, darauf war ich noch nicht gekommen. Die senkrechten Rahmenhölzer der Türen sind 42mm breit und 20mm stark, da könnte ich gut 10 mm als Falz wegnehmen. Bei der aufschlagenden Tür wäre das entsprechend 10 mm verschmälern plus 10 mm Falz, insgesamt wird das Ganze dann 20 mm schmaler.

Der einzige Schönheitsfehler wäre, dass ich die (ab Werk) vorgebohrten Löcher für die Topfscharniere wieder mit Querholzstopfen ausflicken muss, damit die Falze keine Löcher aufweisen. Aber das sollte auch ohne Zapfenschneider machbar sein, ich unterstelle mal, dass man Querholzplättchen mit 26 mm Durchmesser in Kiefer wohl bekommen sollte. Und die fertigen Türen werden eh weiß gewachst.

Als Scharniere habe ich (gekröpfte) Topfscharniere vorgesehen. Das Anschlagen der Türen sollte so eigentlich kein Problem sein.

An "stationären" Maschinen habe ich eine TKS (kleine Metabo, 25 Jahre alt, Schiebetisch nachgerüstet), einen ADH 160mm (Mafell/Bosch), eine kleine Bandsäge und eine Ständerbohrmaschine. Weiter noch HKS mit Führungsschiene und Oberfräse (Frästisch im Bau).

Handhobel, Stemmeisen und Sägen sieht man auf den Fotos in http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/13014 .

Gruß

Stefan



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Konstruktion eines Wandschranks

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Stefan,

du schreibst, dass du Topfbänder nimmst, heißt das, dass du auch einen Innenkorpus bauen möchtest? Ich habe es so verstanden, dass du nur einen Rahmen machen möchtest.

Gruß

Heiko


Stefan Wagner
Beiträge: 293
Registriert: So 25. Jan 2015, 14:05
Kontaktdaten:

Re: Konstruktion eines Wandschranks

Beitrag von Stefan Wagner »


Hallo Heiko,

nein, keinen eigentlichen Innenkorpus. Ich hatte mir den Rahmen so gedacht, dass er quasi wie eine halbe Türzarge aussieht, also im Querschnitt L-förmig. Als Tiefe des innenliegenden Schenkels (der der Seitenwand eines Innenkorpus entspräche) habe ich ca. 10 cm vorgesehen. An dieser Stelle soll der Rahmen auch mit der Nischenwand verschraubt werden.

Konnte ich das klar genug beschreiben?

Gruß

Stefan



Thomas Sauer
Beiträge: 158
Registriert: Mi 27. Mär 2013, 14:43

Re: Konstruktion eines Wandschranks *MIT BILD*

Beitrag von Thomas Sauer »


Hallo Stefan,

ich habe das gleiche, wie du vorhast, schon gebaut, allerdings sind die Türen noch in Arbeit.

Wenn die Mauren auf den mm gerade sind kannst du dies so bauen wir ich.

Das bild ist leider nicht so toll, aber es sollte das wesentlichste zeigen.

Eine einfache Leiste als Rahmen, mit 20mm Dicke wird rundum an der Mauer verschraubt.

Wenn die Mauern schief sind, kannst du ebenfalls eine Leiste verwenden, allerding muß du dann mit Distanzklötzen zwischen Mauer und Abdeckleiste arbeiten, damit die Leiste und in der Wage ist.

Auf die erstichtlichenn Leisten (mit der Wand verschraubt) wird noch eine Buchenleiste 20 x 20mm vorne aufgeleimt und dann Türen in Buchen Rahmen und Birken Füllungen realisiert

Also viel Spaß beim Werken.

Gruß

Thomas



Antworten