Servus Forumskollegen!
Lang hats gedauert, aber irgendwann waren auch meine Ferien zu Ende und es wird Zeit, dass ich wie versprochen berichte.
Da ich wirklich viele (einige Hundert) Bilder gemacht habe, muss ich mich hier auf eine kleine Auswahl beschränken. Seht selbst und spart nicht mit Kritik!;-))

Vor dem eigentlichen Baubeginn habe ich noch drei zusätzliche Böcke mit rund 55 cm Höhe gebaut. Die Eichenfüße sind 2-achsig schief eingebohrt.

Eine Werkzeugtrage war auch noch erforderlich. Nichts wirklich besonderes.

Zum Abtransport vorbereiteter Holzstapel bestehend aus den späteren Sparren, Balken und Pfetten. Sie wurden auf einem 4-Seiter im Sägewerk gehobelt.
Insgesamt habe ich mindestens dreimal soviel Holz verbaut, wie hier zu sehen ist.

Beginn der Abbundarbeiten: kappen der Deckenbalken mit der HKS (28kg). Querschnitt 14/22 cm 5m lang, Fichte

Hier ein Unterzug für den Werkzeugschuppen . . .

Für unsere Neandertaler;-))) Soweit möglich habe ich alle Zapfen mit der Bandsäge hergestellt.

Die Deckenbalken nach dem Abbund. Die tiefere Kreuzüberblattung (beim rechten Balken auf der rechten Seite) kommt in eine ebensolche auf den Riegel, in die weiter am Balkenende angebrachte Überblattung werden die Pfetten aufgelagert. Insgesamt musste ich rund 50 solcher Kreuzblätter herstellen, ca. 45 Zapfen (ca. 40 x 80 x 140mm) und Zapfenlöcher . . .

Sämtliche Hölzer wurden vor dem Aufschlagen komplett abgebunden. Manche Balken haben wir sicher mindestens ein Dutzend mal umgeschlichtet.

Bevor die eigentliche Montage beginnen konnte, musste noch die bestehende Gartenhütte abgerissen werden . . . So ein Tove ist schon eine tolles Werkzeug!

Der Nebenraum für die Gartengeräteaufbewahrung von innen. Vom Holz war bald nicht mehr viel zu sehen . . .

Eigentliche Montage: Alle Hölzer werden mit bis zu 280mm langen Sechskantschrauben verschraubt. Im Wesentlichen hat alles recht gut zusammengepasst, trotzdem waren manchmal Spanngurte, Sparrenzwingen und Vorschlaghammer notwendig.

Mit dem Wetter hatten wir alles in allem großes Glück,- und wenn es gerade regnete gab es meist genug Innenarbeiten. Und ansonsten ist man vielleicht ganz Süß, aber nicht aus Zucker;-))
Leider war die Abdeckplane nicht ganz wasserdicht.

Eher nicht so der Spaß!
Die Pfette (liegend hinauf gehoben, darum erscheint sie so niedrig) wiegt wie fast alle anderen Balken über 80 kg (mit 520kg/m³ gerechnet). Abends haben sich Schulter und Kreuz regelmäßig dafür bedankt ...

Da habe ich gerade den letzten Flugsparren verschraubt . . . von da oben sind es knappe 5 Meter bis zum Boden.

Um Querschnittsschwächungen im Bereich der Sparren-Pfetten-Verbindung zu vermeiden, habe ich entsprechende Knaggen aus Eiche auf die Sparren geschraubt. Hier beginne ich gerade mit dem Annageln der Sichtschalung.

Nach wenigen Stunden war die erste Dachfläche komplett eingeschalt.

Der Dachstuhl von unten. Die Firstpfette habe ich mit Streben unterstellt, um mittig ein Giebelfenster einbauen zu können.

Und das Selbe noch von innen. Dank dem T- förmigen Gebäudegrundriss ergab sich eine etwas aufwendige Geometrie. Der Nebendachstuhl (rechts) besitzt anstatt der Sparren eine Pfostenlage.

Bei der Dachlattung und Deckung hat mir freundlicherweise ein sehr guter Freund geholfen.

Beim Dachdecken,- rund 3000 STK Biberschwanzziegel mussten hinauf gehoben, vertragen und aufgelegt werden. Der Lattenzwischenraum beträgt bei dieser Deckung neun (9!) Zentimeter. Somit waren über 500 lfm Latten erforderlich.

Durch die Verschneidung von Haupt- mit Nebendachstuhl ergeben sich zwei Ichsen,- was nicht nur beim Zimmern mit Zusatzaufwand verbunden ist. Beim Dachdecken wirds erst so richtig lustig . . . unten stehendes Bild ist unmittelbar nach Fertigstellung der Arbeit aufgenommen.

(ohne Kommentar)

Aber es gab auch noch andere, weniger amüsante Arbeiten.

So schaut die Südseite der Fassade jetzt aus. Da kommt noch eine Lärchen- Boden- Deckel- Schalung drauf (vertikal).
Die Fenster kommen auch aus meiner Werkstatt.

Und zuletzt der Hauptraum von innen: Die Wände sind inzwischen mit Gipskartonplatten verplankt worden.
Resümee:
35m² bebaute Fläche, etwas über 80m² Dachfläche, knapp 1000 Arbeitsstunden von mir, zusätzlich noch Hunderte von Papa und einige Dutzend von einem guten Freund.
Aber auch viel zu weite Hosen, Krämpfe in den Händen, verschlafene Sonntage . . .
Ein Sommer einmal anders;-)))
ANDI