Tischfräse - Formatschiebeschlitten oder nicht?

[Eddy Ilg]

Hallo,

ich bin schon länger am überlegen, welche Formatkreissäge für mich am besten wäre.

Früher oder später würde ich auch gerne eine stationäre Tischfräse haben. Nun gibt es sehr gute Kombi Formatkreissägen/Fräsen mit schwenkbarer Tischfräse. Vom Preis her tut sich eigentlich nicht viel im Vergleich zu 2 einzelnen Maschinen.

Nun meine Frage: Was ist bei einer Tischfräse praktischer? Ein (ca. 2m) Formatschiebeschlitten oder die klassischen Tischverlängerungen, die man mit Rückschlagsicherung nutzt?

Noch eine Frage: Scheppach hat einmal eine Schwenkspindelfräse rausgebracht, die hf4000. Weis jemand ob die nach vorne oder nach hinten schwenkt?

Schöne Grüße

Eddy

[Walter Heil]

Hallo Eddy,

ich habe so ein Kombigerät und hab' einen Moment gebraucht, Dich zu verstehen. Also ich glaube, dass Du da von einer nicht ganz richtigen Voraussetzung ausgehst. Der Formattisch "ersetzt" einen langen Tisch oder eine Tischverlängerung nur, wenn Du richtig große Platten bearbeiten willst. Für Leisten ist die "normale" Tischlänge zuständig und dafür gibt es Tischverlängerungen. Der Formatschiebetisch wird (zusammen mit dem Auslegertisch und dem Ablänganschlag) in der Regel für Stirnholzbearbeitung wie Schlitz- und Zapfenschneiden benutzt. Bei Kombimaschinen ist übrigens eine Tischverlängerung meistens nötig, weil vor oder nach der Frässpindel der Tisch ziemlich kurz ist.

Gruß, Walter

[Marc]

Hi,
solch Überlegungen hab ich auch ab und zu.
es kommt einfach drauf an ,was du an Projekten,Aufträgen an Land ziehst.
ne Tür mit Kältefalle versehen,Fensterrahmen umfälzen ,Abplattungen querfräsen usw. sind mit 2 m formatschlitten sicherlich sinnvoll.
weniger erquickend die Umbauerei einer Kombi und du kannst nicht auf Gebrauchte zurückgreifen(wenig Auswahl,wenns keine Felder sein soll)

du kannst auch ne solo-Fräse hinter einer FKS stellen und somit deren Formatschlitten nutzen und kommst bei Gebrauchten billiger weg !! sofern genug platz vorhanden für ne große FKS.
Gruss

[Eddy Ilg]

Hallo Walter,

genau das habe ich gemeint - z.B. eine Falz in eine Große Platte oder eine Leiste zu Fräsen. Ich kenne mich mit dem Fräsen nicht so aus und eine Fräse würde ich mir auch erst später zulegen, mich interessiert aber ob ein großer Formatschlitten bei einer Fräse besser oder schlechter ist.

Soweit ich gehört habe braucht man bei einer Normalen Fräse eine Rückstoßsicherung die in der Tischverlängerung läuft oder liege ich da Falsch? Auf dem Formatschiebeschlitten könnte man hingegen die ganze Platte oder Leiste festspannen und den ganzen Schlitten schieben, was meiner ansicht nach sicherer sein müsste.

Ich denke die Rüstzeit bei einer Säge Fräse Kombi könnte ich in Kauf nehmen, da sie sich ja nur auf das Runterkurbeln der Spindel und den Anschlag beläuft und das schließlich eh alles Hobby ist. Meine Frage war nur ist es an sich sogar besser eine Fräse mit großem Formatschlitten zu haben? Wie macht man dann das normale Einsetzfräsen? Stellt man den Tisch einfach fest und nutzt die Nut im Formatschiebeschlitten?

Gruß

Eddy

[Marc]

Hi,Edi
Richtig , man arretiert den Formatschlitten und befestigt in der Nut die Rückschlagsicherung vorne wie hinten.es kann aber trotzdem 1 mm hin und her wackeln wegen der arretierung selber.
bei normalen tischfräsen befestig man die die rückschlagsicherung in der Nut der tischverlängerung oder es gibt umklappbare Stangenhalterung(Fabr.Martin?!).
suche mal die Fa. Aigner
wie mans macht ,findest du bei der Holzberufsgenossenschaft(HP! ) unter "Einsetzfräsen"
Gruss

[uli schiekofer]

[In Antwort auf #24879]
hallo,
ich wuerde sagen, es gilt genau das gleiche wie bei der saege: bei groesseren plattenstuecken laesst sich das ganze wunderbar am anschlag entlangschieben. schwierig wird es halt bei sehr kurzen sachen, die nicht am anschlag entlanggefuehrt werden koennen. das ist vor allem wie walter schon oben erwaehnt bei schlitz und zapfenverbindungen der fall. und da ist der schlitten in verbindung mit dem ablaenganschlag und evtl einer schlitz- und zapfenplatte sehr hilfreich. allerdings wirst du da keinen 2m formattisch brauchen, vielleicht aber doch und dann ist es gut dass man´s hat. die schiebetische der fraesen sind ja eher von relativ kurzem weg. aber meist ausreichend. die tischverlaengerungen brauchst du nur, um lange werkstuecke, die du am anschlag entlangschiebst besser auflegen, bzw. besser abnehmen zu koennen. da sehr oft das ganze wie schiebetisch, anschlag, verlaengerung etc. als zubehoer extra geht, denke ich ohne jetzt wirklich genau nachgeschaut zu haben, dass du trotzdem mit einer kombi billiger faehrts. und du hast weniger teile in deiner werkstatt rumfliegen. allerdings hoffentlich nicht im doppelten wortsinne. zu der ruestzeit muss von meiner kombi sagen, und ich kenne leider nicht so viele um da grossen vergleich zu haben, dass neben spindelrunterkurbeln und schutzhaube abmachen (das geht noch) eher der saegeumbau ins gewicht faellt. schutzhaube wegbauen (falls du keine parallelogrammhaube hast), spaltkeil versenken, saegeagregat runterkurbeln.
hoffe geholfen zu haben
herzliche gruesse
uli

[Dietrich]

Hallo,

problematisch könnte der evtl. vorhandene Höhenversatz des Formatschiebetisches gegenüber der Maschinentischplatte sein. Beim Sägen ist der ja erwünscht (einige Zehntel) um eine bessere Gleitfähigkeit der Werkstücks zu erreichen, beim Fräsen von Leisten am TF-Anschlag könnte es zu einem "Verkippen" kommen.

Gruß Dietrich

[Marc]

Hi,Dietrich
versteh jetzt nicht ,was du meinst.
außerdem ist Holz(leisten) nachgiebig,einige wenige zehntel bestimmt ,auch bei Vorschubapparat an TF.
aufpassen muß man bei kunststoffplatten mit anleimer od. ähnlich heikles.
freilich muß man FKS u. TF ausjustieren(und nach erdbeben nachjustieren..lach..)
Gruss
mein Lieblingszitat."Nichts ist unmöglich" "Zweck heiligt die Mittel" augenzwinkernd

[Walter Heil]

[In Antwort auf #24879]
Hallo Eddy,

"mich interessiert aber ob ein großer Formatschlitten bei einer Fräse besser oder schlechter ist."

Eher besser.

"Soweit ich gehört habe braucht man bei einer Normalen Fräse eine Rückstoßsicherung die in der Tischverlängerung läuft oder liege ich da Falsch?

Braucht man nur zum Einsetzfräsen. Muss auch nicht in der Tischverlängerung laufen, muss nur das Werkstück sicher vor Rückschlag sichern :-))

"Auf dem Formatschiebeschlitten könnte man hingegen die ganze Platte oder Leiste festspannen und den ganzen Schlitten schieben, was meiner ansicht nach sicherer sein müsste.

Sicherer ist das ganz sicher nicht. Man muss wissen, dass das Werkstück in Richtung Fräser gezogen wird. Die beste Sicherung ist da immer noch der festgespannte Fräsanschlag, möglichst noch mit Fräsbrücken. Zudem: das Ausrichten des Werkstücks, um z. B. einen Falz mit konstanter Frästiefe zu erreichen, stelle ich mir nicht besonders lustig vor. Andere Falze habe ich noch nicht gebraucht; aber dazu wäre das Verfahren gut.

Das Einspannen von Leisten, die sich durchbiegen, ist dann nur noch ärgerlich. Überleg mal, warum.

Gruß, Walter

[Walter Heil]

[In Antwort auf #24882]
Hallo Dietrich,

das Problem hatte ich noch nicht. Man kann es sich machen, wenn man eine Schlitzscheibe zur Leistenbearbeitung nimmt:-)) Der Abstand der Frässpindel zum Formattisch ist ausreichend. Der Überstand des Formattischs über den Fräs/Sägetisch ist im Bereich der Frässpindel minimal. Trotzdem mache ich beim Zapfenfräsen immer eine Probefräsung, um korrigieren zu können.

Gruß, Walter