Werkstatt - zwei kleinere Räume oder ein großer?

[Christoph Nowag]

Hallo,

ich bin gerade dabei, meine zukünftige Werkstatt herzurichten (alter Boden raus, Putz von den Wänden schlagen usw.). Die zukünftige Werkstatt hat bisher zwei Räume mit jeweils ca. 12 qm (also zusammen rund 24 qm), getrennt durch eine Backsteinmauer. Die Backsteinmauer könnte ich wahrscheinlich ohne statische Probleme rausschlagen. Jetzt klopfen zwei Herzen in meiner Brust:

1. Ich mache den hinteren Raum zum Maschinenraum, in dem es auch mal ordentlich stauben kann. Der vordere Raum beheimatet nur die Hobelbank und die Tischkreissäge.
2. Ich verbinde die beiden Räume.

Da sowohl die Eingangstür zur Werkstatt (vom Garten aus kommend), als auch die Tür zwischen den beiden Werkstatträume relativ breit ist, hätte ich kein Problem, auch Werkstücke zu bearbeiten, die relativ lang wären.

Was würdet Ihr tun? Ich selbst tendiere etwas zu zwei Räumen.

Viele Grüße
Christoph

[Georg]

Zwei Räume haben ganz klar Vorteile, aber je nach Maschinenausstattung wird es bei einer Raumgröße von 12m² doch schnell eng. Typischerweise ist so ein Raum etwa 3 x 4m groß, das bedeutet, wenn du keine Möglichkeit hast das Holz durch eine Tür oder ein Fenster zu schieben, daß bei einer Werkstücklänge von ca 1,8m auf der Kreissäge Schluß ist. Je nach der Breite des Werkstücks bringt dann auch das diagonale stellen Der Maschine nicht viel. Ist der Raum länger, aber dafür schmäler, stößt du beim Ablängen schnell an die Grenze. Ich kenne deine Maschinenausstattung nicht, aber mit Kreissäge, Hobelmaschine und vielleicht Fräse wird es in so einem Raum schnell eng.
Grundsätzlich würde ich aber zwei Räume bevorzugen, ein Maschinenraum und ein Bankraum, in dem ich dann auch die Oberflächenbehandlung durchführen kann ohne den ganzen Staub der Maschinen auf meinen Werkstücken zu finden. Allerdings würde ich das nur machen , wenn der Maschinenraum deutlich größer als 12m² wäre.
Interessieren würde mich aber trotzdem, wie du dich letztendlich entscheidest.

[Robert Hickman]

Hallo Christoph,

allein für die Tatsache, dass Du vor einer solchen Entscheidung stehen kannst, beneide ich Dich. Ich habe, wenn ich was arbeiten will, kaum 6qm. Daher arbeite ich meistens im Freien. Deshalb ist bei mir auch alles verlastbar, sprich mobil. Ich würde aus dem permanenten Platzmangel deshalb eher zu einem großen Raum tendieren. Wenn man anständig absaugt, dann hält sich auch die Staubbelastung in Grenzen. Kritisch wird es erst, wenn Du auch noch lackierte Teile zum Trocknen rumliegen hast, und nebenan mit der Lackfräse oder der Flex arbeiten willst. Dann ist ein zweiter Raum hilfreich. Aber nochmal: ich würde mich für einen großen Raum entscheiden. Dann kann kommen was will.

Grüße aus Köln

Robert

[Christian Aufreiter]

[In Antwort auf #21422]
Schönen Nachmittag, Christoph!

Sichtlich stehst du vor einiger schwierigen Entscheidung, bei der es verschiedene Faktoren zu berücksichtigen gilt, z. B.:
Welche Maschinen besitzt du bzw. planst du anzuschaffen? Die CS 70, die du, wenn mich nicht alles täuscht, derzeit verwendest, hat sicher einen gänzlich anderen Platzbedarf, als beispielsweise eine Säge-Fräse-Kombi mit 2 m langem Formatschiebetisch, die man auf 24 m² möglicherweise unterbringen könnte.
Welche Arbeiten wirst du in der Werkstatt durchführen? Ausschließlich Holzbearbeitung im engen Sinn, oder auch Lackieren und Metallbearbeitung?
Was lässt sich zu den Werkstücken sagen? Sind sie eher groß oder klein? Kannst du, wenn du an einem umfangreichen Projekt werkst, einzelne Teile in einem anderen Raum "zwischenlagern"?
Wie sieht die Grundfläche der zur Verfügung stehenden Räume aus? Schlauchförmig oder eher quadratisch?

Neben den von dir ins Spiel gebrachten Varianten würde ich noch über eine dritte Option nachdenken: Die bestehende Mauer zwischen den beiden Räumen nur teilweise einreißen, sodass ein offener (evtl. auch verschließbarer) Durchgang in der Breite von 1,2 m aufwärts entsteht. Damit wäre es möglich, lange Werkstücke quasi in beiden Räumen zu bearbeiten, gleichzeitig blieben Wandfläche, die sich zum Montieren von Schränken und Werkzeugwänden nutzen ließe, und eine gewisse räumliche Trennung (vorteilhaft, wenn nicht nur Holz, sondern auch Metall bearbeitet werden soll) bestehen.

Christian

[Dirk Boehmer]

[In Antwort auf #21422]
Hallo Christoph,

ein Maschinenraum und ein eigener Bankraum waeren schon etwas Feines.
Aber nicht bei der Groesse. Damit verbaust Du Dir viele
Moeglichkeiten. Ich selbst muss mit 28qm leben, eigentlich relativ
gross, aber mitten in einem Projekt fehlt es ueberall an Platz.

Mein Rat also: Auf gar keinen Fall zwei Raeume!

Zu ueberlegen waere natuerlich ein grosser Raum, den man mit Raumteilern,
Faltwaenden oder Schiebetueren in zwei kleinere Raeume aufteilen kann.
Ganz nach Bedarf. Praktisch, wenn man in dem einen Raum lackiert hat,
aber in dem anderen Raum gleich weiterarbeiten kann. Daran schon mal gedacht?
Dann blieben Dir alle Moeglichkeiten offen.

Anbei ein Buchtipp von mir.

--
Dirk

[Edi Kottmair]

[In Antwort auf #21422]
Hallo Christoph,

wenn Du zu 2 Räumen tendierst und Du die Wand eventuell auch noch später raus schlagen kannst, dann lasse beide Räume. Ich bevorzuge eigentlich eher einen großen Raum, dann kann man auch problemlos größere Werkstücke handhaben und man kommt sich nicht so beengt vor.

Das Argument mit Maschinendreck und Oberflächenbehandlung von Georg ist zwar richtig, aber erstens hast Du den Raumluftfilter und zweitens arbeitest Du vermutlich alleine. Dann sägt und lackiert man nicht gleichzeitig.

Viele Grüße von
Edi

[Marc]

[In Antwort auf #21429]
Hi,
Stimme christian zu !
wie lang ist diese backsteinmauer ?würde schiebetüren vorschlagen und so groß wie möglich, das die zur seite geschobenen schiebtüren von Mauer verdeckt werden.
schwere Maschine kannst du wohl kaum auf den Boden bringen!?
Gruß Marc

[Frank]

[In Antwort auf #21422]
Hallo Christoph,

mit Deinen zwei Räumen und dem breiten Durchgang hast Du eine ideale Lösung.
Eine Tür halte ich für nicht notwendig.
Wie Christian ebenso bemerkte, halte ich die 2 Trenn-Wände wichtig für z.B.:
Verleimpresse, kleine Werkbank mit Hängeschrank (für Schrauben, Lamellos etc.) darüber, Drechsel-Ecke, Holzlager-Regal usw.

Bei mir müßen die Wände ebenso die fehlenden Quadratmeter Bodenfläche ersetzen,
was aber ganz angenehm ist, da man für alles kurze Wege hat!

Gruß
Frank

[Rolf Richard]

[In Antwort auf #21422]
Hallo Christoph,

meine Platzverhältnisse derzeit knapp 40 m², aber nicht so ganz einfach zu nutzen, weil knapp 30 davon ein ungenutztes Schwimmbecken sind.

Trotzdem würde ich persönlich die grosse Fläche nicht gerne missen. Was ist das schön, beim momentanen Hobelbankbau auch mal mit 2,20 Meter langen Teilen ganz ungezwungen rumhantieren zu können.

Wegen des Staubes - ein wirkliches Argument! - würde ich mir eine Lösung mit einem zuziehbaren Vorhang o.ä. als beweglichen "Raumteiler" überlegen. Sowas hielte schon sehr viel ab.

Gruss

Rolf

[Timo]

[In Antwort auf #21422]
Ich habe zur Zeit zwei Räume und finde das total unpraktisch. Der eine raum "Maschinenraum" hat ca 12m², da passt nicht viel rein. lange werkstücke sind nicht drin und ich hab zur zeit nur eine bandsäge und absaugung drin. eine fräse stelle ich noch rein. dann kann man gerade noch zwischen den maschinen durch.

Bei 24 m^2 gesamt würde ich wohl lieber einen raum haben. Ich sehe eigentlich keinen großen sinn darin, maschinen und bankraum zu trennen. wie schon jemand schrieb, man arbeitet sowieso alleine und nur an einer sache zur zeit.

Gruß
Timo