Bandsägen: Fragen????

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Rolf Richard
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Bandsägen: Fragen????

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo!

Ja, ich habe die Suchfunktion bemüht, aber so keine recht passenden Antworten gefunden! :-)

Denke über die Anschaffung einer Bandsäge nach. Habe ansonsten Handsägen (teils japanisch Zug), eine Stichsäge und eine Kreissäge mit Sägetisch. Die Kreissäge ist mir zu "gewalttätig", deswegen die Bandsägen-Idee. Und dazu hab ich Fragen:

- welche Schnitthöhe braucht man wirklich? 100 mm erscheint mir zu knapp.

- wie gross sollte der Sägetisch sein und welche Anschläge sind sinnvoll?

- ich habe nur 230 Volt zur Verfügung. Was ist damit möglich, was nicht?

- Generell scheinen mir Bandsägen relativ wenig Leistung zu haben. Das muss sich doch wohl in den Sägegeschwindigkeit widerspiegeln?

- In einem US-Buch von Taunton Press lese ich gerade, dass Bandsägen gerne zum Verlaufen des Schnittes neigen. Um dem entgegenzuarbeiten, müsse man das Sägegut entsprechend schräg führen. Sprich: Anschläge sind eher nutzlos. Ist das so? das wäre ja wie Dekupiersäge, - nur grösser!

Viele Fragen! Vielleicht noch nicht mal die richtigen Fragen. Trotzdem freue ich mich über Antworten.

Vielen Dank im Voraus.

Gruss

Rolf


Till
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Re: Bandsägen: Fragen????

Beitrag von Till »

[In Antwort auf #20261]
Hallo,

>- welche Schnitthöhe braucht man wirklich? 100 mm erscheint mir zu knapp.

Das kommt ganz darauf an was du schneiden möchtest. 100mm sind wenig, andererseits wirst du mit einer kleinen Bandsäge viel mehr nichts chneiden mögen. 200mm sind da schon eher viel.

>- wie gross sollte der Sägetisch sein und welche Anschläge sind sinnvoll?

Eine Bandsäge kann nicht groß genug sein. Das Kriterium ist aber eher der Rollendurchmesser, der den maximalen Durchlass zwischen Band und Säule bestimmt, und sich auf die größe der verwendbaren Bänder auswirkt, sowie auf die Lebensdauer derselben.

Auf einer Bandsäge mit 200mm Rollendurchmesser kannst du keine Band mit 25mm Breite und 0,7mm Dicke fahren, so eins möchtest Du aber benutzen wenn du 200mm hochkant auftrennst.

Der einzige sinnvolle Anschlag ist ein Längsanschlag.

>- ich habe nur 230 Volt zur Verfügung. Was ist damit möglich, was nicht?

Soweit ich weiss sind daran bis zu 3,6kW Motorleistung möglich, und damit sollte man eine ausgewachsene Bandsäge mit 500 bis 800mm Rollenduchrmesser betreiben können.

>- Generell scheinen mir Bandsägen relativ wenig Leistung zu haben.
>Das muss sich doch wohl in den Sägegeschwindigkeit widerspiegeln?

Die Schnittbreite der Bandsäge ist vielleicht halb so groß wie bei einer Kreissäge, dementsprechend braucht sie nur etwa die halbe Leistung um gleichviel Schnitthöhe und Geschwindigkeit zu erreichen.

>- In einem US-Buch von Taunton Press lese ich gerade, dass Bandsägen gerne zum >Verlaufen des Schnittes neigen. Um dem entgegenzuarbeiten, müsse man das >Sägegut entsprechend schräg führen. Sprich: Anschläge sind eher nutzlos. Ist >das so? das wäre ja wie Dekupiersäge, - nur grösser!

Mit einem breiten Band kann man durchaus am Anschlag sägen, es sollte nur scharf sein. Der Längsanschlag ist ist deshalb im Bereich einiger Grade einstellbar. Ich säge dennoch überwiegend nach einem Anriss, nicht am Anschlag.



Heinz Roesch
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Re: Bandsägen: Fragen????

Beitrag von Heinz Roesch »


Rolf,

da ich mich ja gerade neu ausgestattet habe
versuche ich mal einige Antworten.

> - welche Schnitthöhe braucht man wirklich? 100 mm erscheint mir zu knapp.
100mm ist sicher zu wenig, aber nicht nur wegen der eigentlichen Schnitt-
höhe sondern weil alle Parameter der Bandsäge eng zusammenhängen. Ich halte
den Raddurchmesser bei weitem für den wichtigsten Parameter, und hier gilt
die einfache Regel: je größer desto besser. Ernsthafte Bandsägen beginnen bei
50cm Raddurchmesser und realisieren dann Schnitthöhen um 25cm.

> - wie gross sollte der Sägetisch sein und welche Anschläge sind sinnvoll?
Auch hier ganz einfach: je größer desto besser und Du wirst feststellen dass
auch die Tischgröße wieder mit dem Raddurchmesser wächst. Für mich ist nur
der Parallelanschlag wichtig, alles andere sägt man an der Bandsäge besser
frei nach Anriss.

> - ich habe nur 230 Volt zur Verfügung. Was ist damit möglich, was nicht?
Hier würde ich keine Kompromisse machen und als erstes einen Drehstrom-
anschluss legen lassen. Nahezu jede ernsthafte Holzbearbeitungsmaschine
benötigt Drehstrom oder funktioniert auf jeden Fall besser mit Drehstrom.
So riesig ist der Aufwand für den Anschluss nun auch wieder nicht.

> - Generell scheinen mir Bandsägen relativ wenig Leistung zu haben. Das muss
sich doch wohl in den Sägegeschwindigkeit widerspiegeln?
Eher im Gegenteil. Bandsägen benötigen deshalb viel weniger Leistung, weil
sie sehr effektiv mit einer nur etwa 1mm starken Schnittbreite sägen. Große
Bandsägen arbeiten mit entsprechend groben Trennbändern mit geradezu affen-
artigen Sägegeschwindigkeiten.

> - In einem US-Buch von Taunton Press lese ich gerade, dass Bandsägen gerne
zum Verlaufen des Schnittes neigen.
Das liest man immer wieder bei den Amis, aber wenn Du mal die dort üblichen
Konstruktionen anschaust sind die schon teilweise sehr windig. Generell
gilt, dass man auf der Bandsäge immer mit dem breitest möglichen Band sägt.
Jetzt kommt wieder der Raddurchmesser ins Spiel, weil größerer Sägen breitere
Bänder spannen und führen können. Mit Trennbändern ab 25mm Breite und kombiniert
mit den hochwertigen deutschen APA-Führungen gibt es nach meiner Beobachtung
keinerlei Drift und man sägt linealgerade am Anschlag. Das konnte allerdings
auch schon meine kleine Metabo-Bandsäge ganz ordentlich.

So und jetzt hängt alles davon ab wieviel Geld Du ausgeben kannst und
wenn das Budget reicht, ob Du die entsprechende Säge in Deiner Werkstatt
unterbringst, denn Bandsägen neigen dazu recht hoch zu werden. Wenn Du eine
2m-Säge aufrichtest dann brauchst Du kurzzeitig noch deutlich mehr Luft nach
oben.

Generell gilt natürlich auch bei Bandsägen eine gute gebrauchte Industrie-
maschine ist die bessere Wahl als eine neue Spielzeugmaschine, aber der
Markt an gebrauchten Bandsägen hat sich nach meiner Recherche als eher
dünn besiedelt dargestellt.

Viele Grüße

Heinz



Ulrich Lanz
Beiträge: 613
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Bandsägen: Fragen????

Beitrag von Ulrich Lanz »


Hallo Rolf & Heinz,

ich kann's nicht lassen, mein Vorposter reizt mich zum Widerspruch, oder sagen wir besser zur Relativierung:

> - zum Thema "ernsthafte" Bandsäge: Derzeit habe ich meine zweite Bandsäge. Meine erste war eine Ulmia mit 210 mm Raddurchmesser, jetzt habe ich eine Schneider mit 320 mm Raddurchmesser. Beides über zwanzig Jahre alte gebrauchte Handwerkermaschinen. Nach der Erfahrung mit diesen beiden Maschinen fängt für mich eine "ernsthafte" Bandsäge keineswegs erst bei 50 cm Raddurchmesser an. Entscheidend, ob eine Bandsäge "ernsthaft" ist, ist für mich zunächst einmal die Bauweise - Stabilität des Gehäuses, Gusstisch, saubere Wuchtung der Räder, in begrenztem Maß auch der Bandführung. Die Größe ist dagegen für mich nur abhängig vom Einsatzzweck (oder umgekehrt). Mit der Ulmia mit 14 cm Schnitthöhe brauche ich beispielsweise nicht anfangen, Baumstämme aufzutrennen. Aber die Ulmia wird meines Wissens sehr viel von Musikinstrumentenbauer eingesetzt, also da, wo es auf Präzision - auch zum Aufsägen von Furnieren - ankommt. Ich selber habe die Ulmia zum Beispiel zum Auftrennen von Brettern bis zur vollen Schnitthöhe eingesetzt, zum Zapfenschneiden, zum Sägen von Kurven auch in starkem Bohlen - kurz, alles, was ich persönlich bis jetzt im Möbelbau gebraucht habe, das alles hat diese kleine Säge super gepackt. Allerdings gebe ich Heinz recht: Was heute in diesem Segment (Rollendurchmesser) noch angeboten wird, ist nicht als "ernsthaft" zu bezeichnen (Scheppach Basato 1 und was da sonst noch an Fernostware kreucht und fleucht). Zwischen diesen, in meinen Augen minderwertigen Produkten und der Ulmia mit ihrem schweren, stark verrippten Gussgehäuse liegen Welten.

Auf die etwas größere Schneider bin ich eigentlich nur aus zwei Gründen umgestiegen: Ich wollte etwas mehr Platz zwischen Ständer und Band haben, um die Säge zum Beispiel auch zum Zinkenschneiden einsetzen zu können. Und die Auswahl an Sägeblättern ist für die Maschinen mit 210 mm Rollendurchmesser doch recht begrenzt. Eine Klasse höher sieht das schon anders aus.

Natürlich hätte ich auch gerne eine größere Bandsäge, aber in meine kleine Kellerwerkstatt passt keine größere rein und ich bin bzw. war mit diesen kleinen Sägen bei durchaus hohen Ansprüchen an die Maschinenqualität sehr zufrieden.

> - Bandführung: Ich weiß - jetzt werde ich Widerspruch ernten, aber trotzdem: Die APA-Führungen haben meiner Meinung nach nur einen Vorteil - man muss sie nicht pflegen. Dafür haben sie auch einen gravierenden Nachteil - nämlich bei kleinen Bandsägen: Den Platzbedarf. Ich hatte mir sogar schon einmal bei Hema die kleinste APA-Führung bestellt. Aber die Dinger sind so groß, dass sie mich glatt ein Drittel meiner Schnitthöhe gekostet hätten. Sowohl die Ulmia als auch die Schneider haben dagegen nur ein rückwärtiges Rollenlager, seitlich aber Führungsklötze. Von den Originalklötzen aus Kunststoff/Pertinax habe ich mich sehr schnell getrennt und stattdessen aus den USA - da wo alle mit Führungsklötzen arbeiten - aufgrund der Empfehlungen in diversen Publikationen "Cool Blocks" bestellt, Führungskötze aus einer selbstschmierenden Spezialmischung. Damit bin ich sehr zufrieden. Gelegntlich muss ich - im Gegensatz zur Rollenführung - die Klötze zwar abrichten, aber das ist auf dem Bandschleifer ruckzuck gemacht.

> - Sägeblattdrift: Gute Parallelanschläge sind seitlich justierbar, auch das ist beim Aufziehen eines neuen Sägeblattes schnell gemacht.

> - Stromversorgung: 380 V sind besser, aber 220 V reichen nach meiner Erfahrung für eine kleine Bandsäge, wie ich sie nutze, auch völlig aus. Ich habe zum Beispiel erst vor kurzem 10 cm starken Bergahorn mit meiner Schneider mit 220 V/ 0,8 kW aufgetrennt, ohne dass sich die Maschine irgend etwas hätte anmerken lassen. Was ich aber sehr schnell merke, das ist, wenn das Sägeblatt stumpf ist - dann geht die Maschine schneller in die Knie, aber das erzieht höchstens dazu, immer ein wirklich scharfes Blatt auf der Maschine zu haben, und das ist auch kein Fehler.

> - Schnittgeschwindigkeit: Die ist nach meiner Erfahrung schon niedriger als auf der Kreissäge, und das ist wahrscheinlich auch eine Frage der Größe - an die von Heinz an anderer Stelle genannten 3 Sekunden für einen dicken Kirschbaumstamm kommt meine kleine Schneider dann doch bei weitem nicht ran.

Mein ganz persönliches Fazit: Was eine "ernsthafte" Bandsäge ist, ist in erster Linie eine Frage des Einsatzzweckes. Für mich, der ich die Mehrzahl der Sägearbeiten mit der (drehstromgetriebenen) TKS erledige und die Bandsäge eigentlich mehr für "Spezialaufgaben" nutze und der ich bislang auch keine ganzen Baumstämme selber aufsäge, hat es bislang eine kleine, aber solide gefertigte (und das sind viele neue kleine Maschinen nicht mehr) Bandsäge bislang immer getan. Und in diesem Segment ist das Angebot an soliden, unkaputtbaren, und dabei noch günstigen gebrauchten Maschinen auch gar nicht so schlecht. Für meine Schneider (o.k. das ist eine relativ unbekannte Marke) habe ich nur 140 € bezahlt und mit ein bisschen Geduld kann man beispielsweise durchaus eine kleine Hema für ca. 400 € ergattern. Wenn du allerdings gebrauchte Maschinen ausschließt, dann käme für mich - damit decke ich mich wieder mit Heinz - fast nur eine Maschine mit Laufraddurchmesser 50 + X in Frage, denn die einzige "kleine", die ich in der von mir erwarteten Qualität noch auf dem Markt kenne, ist die kleine Hema. Und die kostet so unwesentlich weniger wie eine Maschine mit 40er oder 50er Rollendurchmesser, dass ich dann gleich zur größeren Maschine greifen würde. Das gleiche gilt natürlich, wenn ich keine Kreissäge hätte - auch dann würde ich mich bei der Bandsäge für eine etwas größere entscheiden, weil ich dann damit auch Arbeiten verrichten würde, die ich jetzt mit der TKS mache.

Und noch ein Tip zum Thema gebrauchte: Das Angebot an soliden größeren Schreinereimaschinen ist nach meiner Erfahrung im örtlichen Kleinanzeigenmarkt miest vielfach besser als in der bekannten Elektrobucht mit ihren oft im Kaufrausch überhöhten Preisen.

Mit ketzerischen Grüßen

Uli



Heinz Roesch
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Re: Bandsägen: Fragen????

Beitrag von Heinz Roesch »


Uli,

sage nur Deine Meinung, ich halte mich keineswegs für den
Bandsägenspezialisten und es liegt mir nun wirklich fern
Anwendern von kleinen Bandsägen ihr Gerät zu vermiesen,
schließlich war ich ja einige Zeit selber einer! :-)

Ich habe Rolf aber auch so verstanden, daß er die
Bandsäge als sicheren Ersatz für die Kreissäge anschaffen
will. Nun wird das meiner Meinung nach nicht vollständig
gelingen, ich könnte mir das Holzwerken ohne Kreissäge nicht
vorstellen. Aber den Grundgedanken finde ich richtig, um so mehr
seit ich meine Bohlen mit der Garant besäume. Man sägt doch
wesentlich entspannter und eine Bandsäge wirft einem halt nun
mal kein Holz hinterher, auch wenn das spannt und keilt und sich
wirft.

Aber jetzt kommt wieder mein Tenor mit der "ernsthaften" Säge. Denn
dass man eine 65er-Ahorn-Bohle über das 30x30cm-Tischchen einer
kleinen Bandsäge wuchtet ist sicher schon mal im Notfall machbar,
aber Freude kommt doch dabei keine auf.

Genau so das Auftrennen. Auch ich habe mit der Metabo 0633 schon 14cm
hohe Eichenbohlen aufgetrennt, das geht ganz ohne Frage, aber doch nur
wenn man sehr geduldig und vorsichtig zu Werke geht. Meine neue Block-
ware habe ich fast ausschließlich in 50 und 65mm gekauft, das heisst
ich trenne dauernd auf, und das kann ich mir mit der Metabo nun wirklich
nicht vorstellen. Von kleinen Stämmen wollen wir wie Du ja auch gesagt
hast gleich gar nicht reden.

Dass die APA-Führungen nur für ernsthafte Bandsägen geeignet sind, da gebe
ich Dir wieder völlig recht :-)))

Ich habe mir übrigens Deine Schneider schon früher genau angeschaut und
sie gefällt mir ganz ausgezeichnet! Aber Du hast es ja auch gesagt, schau
mal an was heute so in dieser Klasse verkauft wird, das treibt einem nur
die Tränen in die Augen.

Aber noch mal ganz deutlich: Wer primär Schweifarbeiten in normalen
Holzstärken machen will braucht selbstverständlich kein 80cm-Bandsägen-
monster. Das Monster kann aber natürlich trotzdem wunderbar feine Schweif-
arbeiten durchführen :-)

Viele Grüße

Heinz


Ulrich Lanz
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Re: Bandsägen: Fragen????

Beitrag von Ulrich Lanz »


Hallo Heinz,

da sind wir wieder völlig einer Meinung: Wenn die Bandsäge vor oder ganz anstelle einer TKS kommen soll, dann würde ich auch zur größeren Maschine greifen. Und ich muss gestehen, seit ich eine Bandsäge habe, kann ich mir auch diese Konstellation durchaus vorstellen. Vielleicht noch mit einer großen Handkreissäge zum Besäumen an der Führungsschiene. Allerdings liefert die Kreissäge doch noch einen saubereren Schnitt. Fast hobelglatte (Längs-)Schnittflächen habe ich jedenfalls weder mit der Ulmia noch mit der Schneider bislang erzielt. Das kann aber auch eine Frage der Sägeblätter sein: Ich benutze bei der Schneider immer noch einige ältere, vom Vorbesitzer übernommene Blätter unbekannter Provenienz, will aber immer noch andere Blätter mal ausprobieren, schon deshalb, weil diese Blätter ihre Schärfe für meinen Geschmack etwas schnell verlieren. Wie glatt ist denn bei deiner Dicken das Schnittbild bei Längsschnitten?

Viele Grüße

Uli



Heinz Roesch
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Re: Bandsägen: Fragen????

Beitrag von Heinz Roesch »


Ulrich,

bisher habe ich nur mit dem auf den Bildern
sichtbaren sehr groben Trennband gearbeitet.

Die Schnittfläche ist bei moderatem Vorschub
nicht übel, besser als bei meiner Metabo mit
feinem 15mm-Band würde ich sagen. Aber hier
macht man natürlich trotzdem keinen Stich gegen
die Kreissäge, womöglich noch mit Feinschnittblatt.
Für Trennarbeiten ist es ja auch egal, da man ja
eh noch hobeln muss.

Wie Dietrich schon gesagt hat kommt die Stunde der
Kreissäge natürlich bei allen Formen von Gehrungs-
schnitten und auch meine Dicke kann halt nun mal nur
knapp 70cm ablängen, das reicht halt auch nicht weit.

Viele Grüße

Heinz



Rolf Richard
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Re: Bandsägen: Fragen????

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #20261]
Hallo Heinz und Ulrich!

Noch ein paar Details:

- die Bandsäge soll keinesfalls die Kreissäge ersetzen, sondern ergänzen.

- mit Drehstrom wird es leider bei meiner Werkstatt nichts werden. Die angesprochene Höhe wäre dagegen kein Problem, da habe ich über 3,80 Meter.

Erst einmal vielen Dank für die Menge nützlicher Hinweise. Monentan bin ich gerade dabei, mich nach gebrauchten Bandsägen umzusehen. Das Angebot ist ja nicht ganz klein. So etwas - Scheppach Bandsäge Prima HBS 32-vario - könnte ich für 350 Euro kaufen, steht aber leider weit weg.

Jedenfalls vielen Dank! Mal sehen, obs noch mehr Meinungen zum Thema gibt!

Gruss

Rolf


Heinz Roesch
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Re: Bandsägen: Fragen????

Beitrag von Heinz Roesch »


Rolf,

nochmal wegen dem Drehstrom. Natürlich wirst Du eine kleinere
Bandsäge mit Wechselstrommotor bekommen können. Und Till hat
nominell richtig angegeben, dass ein mit 16A abgesicherter
Wechselstromanschluss maximal 3,6kW Leistung übertragen kann.

Aber wenn Du nur Wechselstrom in der Werkstatt hast, dann vermute
ich mal, dass dir auch nur eine Phase zur Verfügung steht. Jetzt
wollen wir in unserer Werkstatt ein zünftiges Licht und brauchen
dafür sechs 58Watt Röhren, macht rund 400 Watt. Die Bandsäge kannst Du
noch weniger als eine Kreissäge ohne vernünftige Absaugung betreiben,
rechnen wir also mal ein rundes Kilowatt für eine kleine Absaugung.
Und jetzt kommt noch eine Bandsäge mit sagen wir 1,5kW Motorleistung
und schon werden wird Dich häufig sportlich zur Sicherung joggen
sehen. Wenn Du dann glaubst im Winter noch einen Heizstrahler o.ä.
betreiben zu können so wirst Du dann entweder auf Absaugung oder
Bandsäge verzichten müssen :-))

Langer Rede kurzer Sinn: Der Drehstromanschluss ist für mich in einer
Werkstatt eigentlich unverzichtbar und ich persönlich würde keine
stationäre Maschine mit einem Wechselstromanschluss akzeptieren. Das
soll für Dich natürlich nicht der Maßstab sein, aber ich bitte Dich
trotzem nochmal darüber nachzudenken, ob Drehstrom wirklich nicht
möglich ist.

Viele Grüße

Heinz



MaxS
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Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Bandsägen: Fragen????

Beitrag von MaxS »

[In Antwort auf #20270]
Hallo Rolf,

das Drehstromproblem kann man auch mit einem Frequenzumrichter lösen, den allerding bekommt man recht gut im Internet. Zusätzlich kannst du dann deine BAndsäge drehzahlregeln.

Prinzipiell gilt: Stabilität ist das Wichtigste an einer Bandsäge, denn meist sind die entsprechend stabil gebauten Maschinen auch sonst gut ausgestattet, wie zB die erwähnten Ulmia und Schneider. Ansonsten wirst du im Endeffekt doch um jeden cm Schnitthöhe mehr dankbar sein, ich konnte mir das anfangs auch nicht vorstellen. HEinz hat es ja beretis schon gesagt: Eine große MAschine kann auch feine und kleine Schnitte ausführen, aber eine kleine AMschine hat eben nur eine sehr begrenzte Schnitthöhe. Ich arbeite mit einer Scheppach hbs 450, 450mm Rollendurchmesser, 1,5Kw Dauerabgabeleistung, 400V. Nachdem ich die Kugellager gewechselt habe und auf pneumatische Bandspannung umgerüstet, summt die Maschine wunderbar fein und auch der Schnitt ist top. Lediglich die Bandführungen werde ich wohl noch irgendwann austauschen müssen gegen ordentliche APA.

EIn konkreter Vorschlag: Die Holzkraft HBS 431. ICh bin ja eigentlich kein Freud der Importmaschinen, jedoch scheint es in dieser Kalsse nichts vergleihbares zu geben. http://www.holzkraft-maschinen.de/produkte/bandsaegen/hbs-431-hbs-433/index.html
Die 431er läuft direkt mit Wechselstrom und dürfte auch von der Größe her nicht schlecht sein, so weit ich mir erinnern kann, ist in diese Maschine aber ein grauenvoller Fernost Glattmantel - Blech - Motor verbaut.

Grüße,

Maximilian


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