ECE Reformputzhobel Primus

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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matthias22722
Beiträge: 39
Registriert: Di 23. Aug 2022, 19:36

ECE Reformputzhobel Primus

Beitrag von matthias22722 »

Hallo an alle,

Ich habe früher auf Flohmärkten normale ECE Putzhobel gesehen. In der Regel war es dann so,
dass die Sohlen so geworfen waren oder beschädigt, dass man vielleicht zwei Millimeter Holz hätte abtragen müssen,
was natürlich dazu geführt hätte, dass man einen Spund in das danach zu große Hobelmaul einsetzen
muss.

Wenn ich jetzt einen ECE Primus Reformputzhobel betrachte, so kommt er mir zunächst wie eine eierlegende
Wollmilchsau vor. Einerseits besitzt er eine Verstellmechanik, die an Metallhobel erinnert, andererseits hat er
einen Holzkörper, der sich leicht abrichten lässt.
Wenn ich jetzt überlege, so kann man sich hier nach dem Abrichten einer krummen Sohle den Spund sparen, da man
das zu groß gewordene Maul über die Sohlenklappe wieder auf Maß stellen kann beim Reformputzhobel.

Als einen Nachteil sehe ich, dass die Sohlenklappe vielleicht geschätzt zwei Millimeter dick ist. Wenn man dann
wirklich über die Zeit oder auf einmal, falls die Sohle stark geworfen ist, zwei Millimeter abnehmen
muss, wäre dann nicht die ganze Klappe verschwunden? Ich habe so einen Hobel noch nie von Nahem gesehen,
aber vielleicht weiß jemand, ob meine Überlegungen richtig sind.

Viele Grüße,
Matthias
Christof H
Beiträge: 52
Registriert: Fr 12. Aug 2022, 11:22

Re: ECE Reformputzhobel Primus

Beitrag von Christof H »

Hallo Matthias,

ich habe einen Primus Reformputzhobel und würde es so einschätzen:
Der Hobel arbeitet minimal. Ich hatte Jahre auf dem Dachboden nun wieder alle paar Tage in Benutzung.

Die nötigen Abrichtarbeiten beschränkten sich auf Schaben mit der Ziehklinge.
das verstellbare Hobelmaul sorgt dafür, dass du den Spalt so fein einstellen kannst, wie es Dir beliebt.

Das einzige, was mir nicht gefällt, ist die Lateralverstellung. Sie hält das Eisen nicht dauerhaft an einer Position.
Ein bisschen Nachstellen ist während der Arbeit meist erforderlich. Es geht, aber es ist nicht optimal.

Grüße, Christof.

PS: Hast Du eigentlich das Problem mit deinen Wassersteinen gelöst?
Christof H
Beiträge: 52
Registriert: Fr 12. Aug 2022, 11:22

Re: ECE Reformputzhobel Primus

Beitrag von Christof H »

... nch eine Ergänzung:

1. Auch wenn die Sohle wider Erwarten sehr hohl(rund) sein sollte: Das verstellbare Hobelmail sorgt dafür dass Spalt auch dann so fein ist, wenn 2mm abgetragen werden müssen.


2. Der Primus-Putzhobel ist keine eierlegende Wollmichsau. Er ist optimiert für seinen Einsatzzweck: feine Arbeiten, die dazu dienen ein fein glänzendes Finsish zu erzielen.

Außerdem nehme ich ihn gerne, um ihn in mit der Sohle nach oben in die Hinterzange einzuspannen und darauf kleine Teile, wie Leisten oder Keile nachzuarbeiten.

Für alles andere universelle: Doppelhobel oder Kurzrauhbank.

Grüße, Christof-
Pedder
Beiträge: 5672
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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Re: ECE Reformputzhobel Primus

Beitrag von Pedder »

Hallo Matthias

die Idee der eierlegenden Wollmilchsau hatte ich auch mal. Veritas Low Angle Jack. Davon bin ich ab.
Wenigstens einen Putzhobel will man immer perfekt scharf griffbreit stehen haben und nicht erst mühselig von grob auf fein umarbeiten.

ICh finde die Idee von grob mittel fein (ich habe sie von Christopher Schwarz, coarse medium fine) sehr hilfreich.
Die meiste Arbeit mit dem Groben Schrupphobel (60%) dann mit dem mittelfeinen Werkzeug 30% (Bei mir ein Doppelhobel mit recht weitem Maul) und dann ein superfeines Arbeiten mit dem feinsten Werkzeug 10%

Das gilt für Raspeln und Feilen, für Schleifpapier.

Eigentich habe ich nur wenige Arbeittschritte, wo der Erst Schritt gleich das Endergebnis ist.
Meistens sind das dann Maschinenschritte (Bohren, fräsen). Da kommt es auch nicht so auf die Kreaftverschwendung an.

Liebe Grüße
Pedder
Christof H
Beiträge: 52
Registriert: Fr 12. Aug 2022, 11:22

Re: ECE Reformputzhobel Primus

Beitrag von Christof H »

@ Pedder: "Die meiste Arbeit mit dem Groben Schrupphobel (60%) dann mit dem mittelfeinen Werkzeug 30% (Bei mir ein Doppelhobel mit recht weitem Maul) und dann ein superfeines Arbeiten mit dem feinsten Werkzeug 10%"

Genauso ist es. Am Anfang schauen viele auf den Putzhobel - zumindest ich habe das gemacht. Viel wichtiger ist der Schrupphobel.
Wenn ich Hobeln unterrichten sollte - was nicht der Fall sein wird - würde ich den Auszubildenden erstmal den Schrupphobel in die Hand drücken.

Damit lässt sich wunderbar studieren, wie das Spiel von Hammer und Keil funktioniert, wie verschiedene Anstellwinkel wirken usw. Schließlich kann man sehr interessante Riffelmuster auf dem Holz erzeugen.

Leider werde ich kein Lehrer im Fach Hobeln und Sägen werden. Schade eigentlich, würde mir auch Spaß machen.

Grüße, Christof.
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