PM V11 schärfen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
matthias22722
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PM V11 schärfen

Beitrag von matthias22722 »

Guten Tag,
Ich hätte eine Frage zu einem seltsamen Phänomen. Ich verwende seit mehreren Jahren erfolgreich die Schleifpapiermethode zum Schärfen
Von Hobeleisen. Es ist etwas unorthodox, aber meine neuen SK 4 Eisen von Dictum oder die T10er von Diether Schmidt für Juuma und Dictumhobel
bereite ich so vor, dass ich im Wechsel Spiegelseite und Fase beginnend mit Körnung 60 bis hoch auf 7000 vorbereite mit allen Zwischenschritten. Als Finale folgt Micromesh 12000. Die Zeit ist hierbei uninteressant, da es Spaß macht.
Danach habe ich ein Spiegelbild auf Spiegelseite und Fase, in dem ich mich ohne jeden Kratzer wie im heimischen Spiegel sehe. Papier kann ich dann
widerstandslos schneiden und die Haare fliegen vom Arm. Die Methode ist unorthodox, jedoch hatte ich bisher Wassersteine von Naniwa, Pride abrasive, Kunsuto, Cerax und King, alle bis 8000 bzw. 10000er Körnung, jedoch wurde auf Ihnen kein Eisen so scharf wie bei MM 12000er. Daher habe ich Wassersteine ad akta gelegt. Da mir die Standzeit von SK 4 und T10 immer zu kurz war, bin ich auf Veritas Hobel umgestiegen. Ich habe bei Veritas selber angefragt, dort wurde mir geraten mit 1000er Steinen bei Fase und Spiegelseite zu beginnen, dann 2000 4000 und zum Schluss Leder. Ich habe ein PM V11 Eisen zunächst auf einem 1000er Stein von Pride abrasives, dann 2000, dann 4000 von Pride abrasives vorbereitet und bin zum Schluss abziehen auf Siliziumkarbid Leder und Chromoxid Leder 0.3 mü. Zusammen mit der Veritas MK 2 war das Ergebnis die stumpfeste Schneide, die ich jemals in der Hand
hatte, löffelartig. Pride abrasives sollten eigentlich für diese Art Stahl am besten sein. Als zweiten Versuch habe ich dann meine Imanishi bester Steine genommen und dann statt auf dem Leder diesmal die ganze Imanishi Serie bis zur höchsten Körnung durchgearbeitet. Wieder ein Löffel. Die Steine waren alle nach Anleitung gewässert und auf der Granitplatte von Diether Schmidt so plan, dass keine 0.04 mm Lehre mehr dazwischen passt. Da die Steine enttäuschend waren, habe ich wieder die Schleifpapiermethode verwendet, aber diesmal reichte der Beginn mit 1000er. Auffällig war, dass bei der Reihenfolge 1000, 2000, 3000, 5000, 7000 Matador von Diether Schmidt sowohl Fase als auch Spiegelseite einen viel schnelleren und feineren Spiegel aufgebaut haben, als alle Steine. Der Papiertest funktionierte tadellos, nur Rasurschärfe noch nicht. Ich wechselte wie gewohnt auf MM 12000 als Finish und seltsamerweise war nach einem Zug PM V11 stumpf wie ein Löffel. Ich verwende seit Jahren diese Methode für meine einfachen Hobeleisen und kann
wiederholbare Rasierschärfe erzeugen. Gibt es vielleicht jemanden im Forum, der eine Idee hat, warum die Schärfe der PM V11 Eisen auf MM und Wassersteinen jenseits der 7000er Papierkörnung völlig zusammenbricht? Vielleicht gibt es auch jemanden, der eine optimale Methode für PM V11 kennt. Schärfen ist für mich neben Holzarbeiten ein großes Hobby und ich bin immer erst dann zufrieden, wenn Rasurschärfe erreicht wird.

Viele Grüße Matthias
Pedder
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Re: PM V11 schärfen

Beitrag von Pedder »

Hallo Matthias,

Herzlich Wollkommen auf woodworking.de!

Dein Text ist sehr ungegliedert, es wäre leichter lesbar, wenn Du Inhaltsabschnitte in Absaätze unterteilst.

Was sagt denn die Lupe?
In welchem Winkel schärfst Du?
Nutz Du Mokrofasen?

Liebe GRüße
Pedder
matthias22722
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Re: PM V11 schärfen

Beitrag von matthias22722 »

Hallo Pedder,

Vielen Dank. Eine Lupe und Mikrofasen habe ich bisher nicht benutzt. Ich habe schon überlegt, ob Leder oder Mikromesh die Schneide
verrunden könnten. Dazu passt dann aber nicht, dass auf harten Wassersteinen der gleiche Effekt auftritt. Was mir jedoch optisch aufgefallen
ist, dass die 10000er Steine wieder Kratzer nach dem 7000er Papier erzeugen, obwohl ich peinlich an die Kornverschleppung denke. Ich hatte
noch etwas 3M Lapping Film zuhause in 3 Mikron, 2 Mikron, 1 Mikron und 0.3 Mikron. Gleicher Effekt.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass jede Körnung oberhalb der 7000er Papier die Schärfe zusammenbrechen lässt, nur bei PM V11 an zwei
verschiedenen Eisen. Solange ich auf dem Matador Papier bin, bilden sich polierte Fase, polierte Spiegelseite und Schärfe bei weitem schneller
aus, als bei allen Wassersteinen, was mich angesichts bei Marken wie Naniwa sehr wundert. Als Unterlage für das Papier verwende ich die Granitplatte.

Gerne würde ich testen, was bei Matador oberhalb 7000 passiert, aber das gibt es nicht. So schnell wie das Matador den PM V11 poliert würde ich
mir den Poliereffekt bei einem 200 Euro Stein vorstellen.
Die im angehängten Bild erreichte Politur ist auf der Fase genauso, erzeugt bei Schleifen bis P7000 und hat bei meinen SK 4 Stählen immer zur Rasurschärfe und spiegelglatten Holzoberflächen geführt.
Screenshot_20220824-073017_Gallery.jpg
Screenshot_20220824-073017_Gallery.jpg (689.58 KiB) 2442 mal betrachtet


Viele Grüße Matthias
matthias22722
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Re: PM V11 schärfen

Beitrag von matthias22722 »

PS, Ich schärfe im Winkel von 35 Grad, roter Bereich der MK 2. Das wurde mir bei Veritas empfohlen, um die Mikrofase von 5 Grad, die bei diesem Eisen vorgegeben ist, zu erreichen. Ich muss hinzufügen, dass ich es besser finden würde, wenn die Eisen keine fertige Mikrofase hätten, da meine Tests von
Mikrofasen an anderen Eisen in der Vergangenheit auch zu Stumpfen Schneiden geführt haben.

Viele Grüße
Pedder
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Re: PM V11 schärfen

Beitrag von Pedder »

Hallo Matthias,

was mir noch auffiel: Die Planheit der Steine kann man nicht durch Auflage auf eine Platte testen.
Meist bildet sich wirklich in der Mitte eine Kuhle. (Das gilt übrigens auch für Hobelsohlen, aber das ist ein anderes Thema.)

Warum hast Du überhaupt Bedarf, nach Korn 7000 auf Schleifpapier noch feiner zu werden? Das reicht doch locker zum Hobeln.
Ich bin auch gar nicht sicher, ob ein 10000 Stein überhaupt feiner ist, als ein 7000 Papier.

Liebe Grüße
Pedder
matthias22722
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Re: PM V11 schärfen

Beitrag von matthias22722 »

Hallo Pedder,

Ich hatte immer das Gefühl, dass das Holz noch feiner wird, je schärfer das Eisen ist. Und ich habe mich da etwas von David Charlesworth leiten lassen, der die Eisen auf Körnung 10000 hochzieht und von Paul Sellers. Meine Oberflächen werden glatt, aber in den Videos laufen die Hobel durch härtestes Holz wie durch Luft, was bei mir so noch nicht funktioniert.Den letzten Stein, den ich verwendet habe, habe ich
auch mittig mit einem Stahllineal von Veritas vermessen. Auch hier passte keine 0.04 Lehre dazwischen. Hast du denn eine Idee, warum PM V11
so seltsam reagiert auf feine Körnungen? Und verwendest du eventuell PM V11 und hast eine spezielle Schärfmethode? Ich hatte auch immer gedacht, dass P7000 größer als ein 10000er Stein ist, da schon der 8000er Stein laut Diether Schmidts Körnungstabelle 1.2 Mikron hat und ich bei 3M mal gelesen
habe, dass P7000 3 Mikron ist.

Liebe Grüße
Matthias
Pedder
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Re: PM V11 schärfen

Beitrag von Pedder »

Hallo Matthias,

ich habe "nur" Stecheisen aus PMV11 und die schleife ich auf Diamantfolien, die ich auf Glasscheiben aufklebe. Zwischen durch Politur auf grünem Chromoxid. Ich nehme an, Deine Eisen sind bevel down. Dann würde ich in keinem Fall über 30° Hauptfase schleifen und dann eine 35° Mikrofase auf einem harten Medium.

Das "Zusammeenbrechen" der Schärfe kann ich mir allenfalls mit einer massiven Verrundung erklären.

Liebe Grüße
Pedder
matthias22722
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Re: PM V11 schärfen

Beitrag von matthias22722 »

Hallo Pedder,

Hast du den das Chromoxid auf Leder aufgetragen, oder auch auf einem harten Untergrund?
Viele Grüße Matthias
matthias22722
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Re: PM V11 schärfen

Beitrag von matthias22722 »

P.s. Ich habe gerade im Keller meinen alten Stanley hervorgeholt. Den hatte ich mir mal zum Restaurieren geholt, hatte aber beruflich noch keine Zeit hierfür gefunden. Ich habe ich noch einmal
beide Eisen geschärft, Veritas und Stanley und sowohl was Schärfe des Eisens und Performance auf dem Brett angeht, wurde mein Veritas 5 1/4
gerade vom 70 Jahre alten Stanley geradezu deklassiert. Ich weiß, Stanley ist eine Legende, aber der Spanbrecher des Stanley ist noch mit 0.5 mm Spalt zum Eisen
jenseits von planer Auflage verbogen, ebenso die Sohle. Jetzt verstehe ich gar nichts mehr .
Pedder
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Re: PM V11 schärfen

Beitrag von Pedder »

Hallo Matthias,

Mein Chromoxid ist auf einem relativ harten Leder aufgebracht. Aber ich habe auch einen deutlich niedrigeren Keilwinkel.
matthias22722 hat geschrieben: Mi 24. Aug 2022, 10:49 P.s. Ich habe gerade im Keller meinen alten Stanley hervorgeholt. Den hatte ich mir mal zum Restaurieren geholt, hatte aber beruflich noch keine Zeit hierfür gefunden. Ich habe ich noch einmal beide Eisen geschärft, Veritas und Stanley und sowohl was Schärfe des Eisens und Performance auf dem Brett angeht, wurde mein Veritas 5 1/4
gerade vom 70 Jahre alten Stanley geradezu deklassiert.
Das kann nur bedeuten, Dein PM-V11 Eisen ist nicht richtig scharf. Dir ist schon bewusst, dass der härter PM-V11 auch länger zum Schärfen braucht oder? Mindesten Faktor zwei.

Liebe Grüße
Pedder
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