Gratsäge - für mich

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Sebastian51
Beiträge: 167
Registriert: Fr 20. Jul 2018, 09:22

Re:Super, Danke!

Beitrag von Sebastian51 »


Ein interessanter Test. Du hast es nicht geschrieben, aber ich vermute, dass die Gratsägen auf Zug gesägt haben oder?

Ein Gedanke der mir dabei kam, ob man nicht ähnlich wie bei den Japanischen Sägen Einstichsägen, das Sägeblatt etwas abrundet. Ich könnte mir vorstellen, dass man damit das hakelige Verhalten auch reduzieren könnte.

Viele Grüße

Sebastian

Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re:Super, Danke!

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo,...
das Rattern oder Hakeln wird wohl nicht zu vermeiden sein und ist bei den relativ großen Zähnen ein "Übel",
das man so hinnehmen muß.
Selbst bei den feinen Zähnen der Japanischen Einstichsägen ist bei den Längsschnittzähnen ein Rattern
zu verspüren, während die feineren Querschnittzähne zum Stopfen neigen...
Im Vergleich zu der ULMIA Gratsäge sind die Schnittlinien der Azebiki feiner, was an der Zahnteilung und der Blattstärke liegt.
Zu der 0,4mm Stärke der Azebiki würde dann eher Pedders Säge passen.
Wenn ich die Wahl hätte, würd ich wohl Pedders Säge favorisieren...

Gruß A.

MarkusB
Beiträge: 1195
Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

Re:Super, Danke!

Beitrag von MarkusB »

[In Antwort auf #155662]
Moin Pedder,

bitte sehr, aber ich habe von dem Test bestimmt genauso profitiert wie du vielleicht auch.
Daher gebe ich das Danke gerne zurück.
Hat mir außerdem viel Spaß gemacht.

Viele Grüße

Markus

MarkusB
Beiträge: 1195
Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

Re:Super, Danke!

Beitrag von MarkusB »

[In Antwort auf #155663]
Moin Sebastian,

freut mich, dass dir der Bericht gefallen hat.
Ja, alle getesteten Gratsägen sind auf Zug bezahnt.

Grundsätzlich könnte man auch auf Stoß bezahnen, aber da sehe ich folgendes Problem:
Bei einer Platte von 80 cm Breite und einer Blattlänge von 15 cm wird das ein langer Weg, bis die Säge aus der Nut gefahren ist, um die Späne rauszuschieben bzw. den letzten Teil zu sägen.
Die Plattenkante stößt gegen den Bauch / Hüfte und/oder die Säge ist ziemlich weit weg von den Augen.
Ich stelle mir den Sägevorgang unangenehm und weniger kontrolliert vor, da ich ja mit der rechten Hand drücke und mit der linken Hand führe.
Ich säge also mit beiden Händen und muss bzw. werde mich (auch wegen der besseren Kontrolle) wahrscheinlich etwas über die Platte beugen.
Stelle ich mir insgesamt sehr unangenehm vor. Bei schmaleren Platten ist das vielleicht kein Problem, aber bei breiten Platten auf jeden Fall.
Ich vermute, dass das der Grund ist, weshalb eine Gratsäge seit je her eine Zugsäge ist.

Ein Gedanke der mir dabei kam, ob man nicht ähnlich wie bei den Japanischen Sägen Einstichsägen, das Sägeblatt etwas abrundet. Ich könnte mir vorstellen, dass man damit das hakelige Verhalten auch reduzieren könnte.


Ob das sinnvoll ist bin ich mir nicht sicher.
Eine Gratsäge muss viel räumen und beim Räumen kommt es auf jeden Zahn an.
Auf einen feinen sauberen Schnitt kommt es nicht an, Gratnuten sind ja immer verdeckt von der Gratleiste.
Und wenn es ein bisschen hakt (ist ja normal bei einem 15 cm langen Sägeschnitt!) ist das nicht schlimm, Hauptsache, es geht schnell.
So werden m. E. die alten Tischler gedacht haben, die davon leben mussten.
Aber mit gerundeten Sägeblätter habe ich keine Erfahrung, von daher müsste man es vielleicht einfach mal ausprobieren.
Die Herstellung eines solchen Blattes ist aber natürlich aufwendiger und wie das geschärft werden kann ist mir auch nicht ganz klar.
Je nach Radius wird es da Probleme mit der Kluppe und auch dem Abrichten geben. Den Winkel (rake) zu halten wird auch schwieriger sein.
Ich bin da skeptisch.

Viele Grüße

Markus



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