Hobeln von Buche Leimholz

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Bruno
Beiträge: 14
Registriert: Mi 21. Feb 2018, 22:34

Re: Hobeln von Buche Leimholz

Beitrag von Bruno »


Hallo zusammen,
Danke für Eure verständnisvollen, unterhaltsamen und auch hilfreichen Antworten! Die Antworten zeigen mir, dass ich mit diesem Problem nicht allein bin auf der Welt, was schon mal gut zu wissen ist! Horst und Konrad: Ihr sprecht mir mit Euren drastischen Kommentaren aus der Seele! Aber ich finde es auch gut, dass Rolf dem gescholtenen Holz trotzdem eine Lanze bricht - auch ich habe kleinere Stücke Buchenholz (kein Leimholz) schon sauber ausgehobelt. Alle Antworten bestätigen die größtenteils miserable Qualität von Buche Leimholz. Insbesondere die Baumarktware ist hier jenseits von gut und böse, da sind wir uns sicher alle einig! Im konkreten Fall habe ich mir allerdings genau aus diesem Grund durchaus hochwertiges Leimholz (26 mm) mit durchgehenden Lamellen, nicht keilgezinkt im Holzhandel gekauft. Hergestellt wird das Holz von Alfa / Team7. Es macht einen hervorragenden und hochwertigen Eindruck. An den Längskanten lässt es sich hervorragend hobeln. Gekauft habe ich die Platte für den Bau eines Moxon Vise. Ich wollte ein robustes Holz und ich wollte mir in diesem Fall die Arbeit ersparen, die benötigen Platten selbst zu herzustellen. Ich verwende sonst nie fertiges Leimholz... Leider hat sich die Platte dann im Laufe einiger Monate Standzeit vor der Verarbeitung nun doch etwas geworfen. Diese Verwerfung wollte ich nun aushobeln, um sie "tischlermäßig verwendbar" zu machen. Die Verwerfung war zu stark um ihr mit einem Ziehklingenhobel beizukommen, der ja nach meinem Verständnis auch eher für die Herstellung einer guten Oberfläche zum Einsatz kommt. Vom Schleifen gar nicht zu reden. Diagonales Hobeln funktioniert durchaus; das Problem tritt beim anschließenden Hobeln in Längsrichtung auf. Ich werde das Eisen nun nochmals schärfen und versuchen das Hobelmaul noch feiner zu justieren. Und beim nächsten Mal werde ich mich nicht mehr um die eigene Herstellung von Leimholz drücken.
Zu guter letzt zum Kommentar von Pedder: ja, das sehe ich auch so, das keilgezinktes Leimholz kein wirklich gut geeignetes Material für die Herstellung einer Hobelbank Arbeitsplatte ist. Ich war auch enttäuscht und etwas entsetzt, als ich beim Bohren von 19 mm Banklöchern auf kleine Hohlräume gestoßen bin... Die Hobelbank war so mit das Erste, was ich mir für das Holzwerken zugelegt habe. Ich habe damals blind auf den Namen "Ulmia" vertraut und hatte von solchen Details und mögliche Alternativen damals überhaupt keine Ahnung.
Ich wünsche Euch allen ein schönes sonniges Wochenende! Bruno.


Wolfgang Kueter
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Registriert: Mi 26. Jul 2017, 12:16

Re: Hobeln von Buche Leimholz

Beitrag von Wolfgang Kueter »


Hallo,

Gekauft habe ich die Platte für den Bau eines Moxon Vise. Ich wollte ein robustes Holz und ich wollte mir in diesem Fall die Arbeit ersparen, die benötigen Platten selbst zu herzustellen. Ich verwende sonst nie fertiges Leimholz... Leider hat sich die Platte dann im Laufe einiger Monate Standzeit vor der Verarbeitung nun doch etwas geworfen.


Es steht leider zu befürchten, dass sich das Material auch nach Abrichten und Verarbeiten in Zukunft wieder verzieht. Die Luftfeuchtigkeit am Aufstellungsort des fertigen Stücks wird über das Jahr wahrscheinlich schwanken. Ich merke das bspw. jedes Jahr an einem Fußboden aus massiver Buche hier im Haus. Im Sommer, wenn nicht geheizt wird, quillt das Holz, im Winter schrumpft es dann wieder. Insofern solltest Du darauf achten, das Holz möglichst mit einem Feuchtigkeitsgrad zu verarbeiten, der an den Aufstellungsort angepasst ist. Je geringer die jahreszeitlichen Schwankungen der Luftfeuchtigkeit am Aufstellungsort je besser.

Grüße
Wolfgang



Pedder
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Re: Hobeln von Buche Leimholz

Beitrag von Pedder »


Hallo Wolfgang,

Du meinst, ich lese nicht richtig? Ich glaube schon. Bruno berichtet von seiner Bank aus keilgezinktem Buchenholz. Ja, so etwas gibt es auch von Ulmia.

Pedder: ja, das sehe ich auch so, das keilgezinktes Leimholz kein wirklich gut geeignetes Material für die Herstellung einer Hobelbank Arbeitsplatte ist.
Ich war auch enttäuscht und etwas entsetzt, als ich beim Bohren von 19 mm Banklöchern auf kleine Hohlräume gestoßen bin...
Die Hobelbank war so mit das Erste, was ich mir für das Holzwerken zugelegt habe. Ich habe damals blind auf den Namen "Ulmia" vertraut und hatte
von solchen Details und mögliche Alternativen damals überhaupt keine Ahnung


Rolf fragt, warum man Buchenholz überhaupt abrichten muss. Nun wenn eine Hobelbank draus gebaut ist, dürfte sich die Anwort von selbst verstehen.
Aber ich habe heute Morgen 5 Stunden Menschen zugehört, und kann auch alles (wie immer) missverstehen.

Deshalb gehe ich jetzt in die Werkstatt.

Liebe Grüße
Pedder

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