Sägen für Kinder

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
timob.

Re: Sägen für Kinder

Beitrag von timob. »


Hallo Christoph,

geht mir auch so, bei einer anderen Säge hätte ich vermutlich keine Beine mehr...
Un der Eimer unter der Kappsäge ist die erste Anlaufstation in der Werkstatt :-)

Frohes Fest und viele Grüße
Timo

Malte T.
Beiträge: 35
Registriert: Sa 7. Jul 2018, 13:15

Re: Sägen für Kinder

Beitrag von Malte T. »


Hej,
an dieser Stelle muss ich auch noch mal was loswerden.
Wie ich vielleicht schon mal erwähnt hab bin ich ja Lehramtsstudent. Leider kann man bei uns technisches Werken soweit ich weiß nicht studieren. Trotzdem würde ich mich gerne damit auseinandersetzen. Es ist erstaunlich, was für tolle Werkstätten die Schulen zum Teil haben, in denen aber nicht gearbeitet wird, weil keine Lehrer da sind, die sich auskennen.

Eigentlich geht es mir aber um etwas anderes:
Ich habe oft das Gefühl, die Schüler haben überhaupt keinen Bezug zur handwerklichen Arbeit. Von zu Hause haben sie so gut wie kein Vorwissen. Entsprechend schwierig finde ich es auch manchmal sie zu motivieren. Mir ist das vielleicht nur so fremd, weil ich selbst immer schon gern gebastelt habe. Auf jeden Fall aber halte ich es für einen großen Verlust wenn man handwerkliche Arbeit nie erfahren konnte. Dazu kommt, dass es sich bei meinem letzten Praktikum um eine sogenannte "Brennpunktschule" handelt. Viele der Schüler werden also nach ihrem Abschluss im Handwerk landen. Das stell ich mir schwierig vor, wenn man dann vorher noch nie was von Werkzeug gehört hat. Über mich lachen die alten Schlosser schon immer, wenn ich in meine Tabellenbücher gucke, weil ich nicht aus dem Kopf weiß, bei welchem Gewinde ich was vorbohre.

Ich glaube es wird zu wenig für das Basteln getan. Ich habe oft das Gefühl, die Schüler sind richtig entfremdet von den Dingen um sie herum. Da fragt keiner woher ein Tisch eigentlich kommt. Schade im Grunde.
Und ein wesentlicher Teil des Problems ist auch, das man den Kindern kein vernünftiges Werkzeug in die Hand gibt. Zum ersten Mal zu sehen wie ein Hobel arbeitet, kann doch ein Schlüsselerlebnis sein. Aber wer so was vermitteln will muss sich selbst engagieren. Der Bildungsplan spiegelt wenig vom Zauber der Holzbearbeitung.

Ein bisschen traurig alles. Aber um so mehr freut es mich, wenn ich es schaffe den Schülern die Augen zu öffnen und zu zeigen, was man mit den Händen und ein bisschen Fantasie alles möglich ist.

Grüße Malte

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