Stärke reduzieren - Schrupphobel oder Säge?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Konrad Holzkopp
Beiträge: 1723
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: 1 Stunde = 60cm

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guude,

Die Verfärbung rührt von der Gerbsäure der Eiche.

Eine richtig scharfe Säge würde die Arbeit erheblich erleichtern, und wenn es
aus Gründen der Beschaffung und der Kosten eine große Gartensäge ist.

gut Holz! J.

Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3190
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Ah! Diese tapferen Jungs!

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Christoph,

ein bißchen (freundlichen) Spott erlaube ich mir,aber ich finde es toll was Du da machst.

Bei Deiner Arbeitgeschwindigkeit ist ja doch absehbar, wann Du fertig wirst. Und dann kannst Du beim Anblick des Tisches was erzählen.

Die Braunfärbung der Säge: Sie wird ja doch ein bißchen warm geworden sein. Und dann kann ich mir schon vorstellen, dass irgendwelche Gerbstoffe mit dem Stahl reagieren. Sicher kein Grund zur Sorge. Was mich aber nachdenklich macht: Die Bezahnung sieht völlig original aus, wie gekauft. Wenn das so ist: Die ist ganz bestimmt nicht scharf, da würde sich etwas Arbeit mit der Feile schon lohnen. Ohnehin hält die Säge das, was Du vorhast, niemals ohne Nachschärfen durch. Bist Du auf dieses Problem vorbereitet? (ich würd ja gern helfen, aber wie?)

Grüße

Friedrich

Pedder
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Re: 1 Stunde = 60cm

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #139229]
Hallo Christoph,

das sieht mir wie die Anlassfarben aus. Die Säge ist ganz schön warm geworden. Etwa 180°C und mehr? Kein Problem soweit, wenn die Zähne weich werden merkst Du das und musst eh nachfeilen.

Klasse holz, das lohnt die Mühe.

Liebe Grüße
Pedder



Uwe Wessels
Beiträge: 56
Registriert: Mi 18. Sep 2013, 16:32

Re: 1 Stunde = 60cm

Beitrag von Uwe Wessels »


Hallo

Respekt vor der Arbeit, aber da bin ich dann doch froh um meine Bandsäge :)

Zur Verfärbung : Das hatte ich bei Eiche auch an meinem Hobel ( am Spanbrecher ) ... ist gerbstoffbedingt..., ich habs mit WD40 gut wieder wegbekommen.

Viel Spaß noch beim Sägen.

Ach ja, welches Handwerkzeug wäre für eine solche Arbeit eigentlich am geeignetsten ? - Habe öfter schon sowas mit einer Gestellsäge gesehen.

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Thomas Kaes
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Re: 1 Stunde = 60cm

Beitrag von Thomas Kaes »

Dirk Vogel
Beiträge: 510
Registriert: Do 6. Okt 2016, 18:01

Kenn' ich...

Beitrag von Dirk Vogel »

[In Antwort auf #139229]
Hallo Christoph,

dein Problem erinnert mich stark an den Bau meiner Hobelbank aus Hainbuche bzw. Guatambu. Die ersten meterlangen Bretter habe ich damals noch mit einem völlig abgestumpften Fuchsschwanz aufgetrennt – das hat Tage gedauert. Etwas später habe ich, dann schon im Besitz von vernünftigen Sägen, ein ähnliches Thema hier diskutiert:

http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/md/read/id/39832/sbj/saegen-schwierig-und-anstrengend-mit-bildern/

Insofern finde ich deine Zeiten und Zentimeter sehr nachvollziehbar.

Grüße von Dirk

Michael Hild

Re: 1 Stunde = 60cm

Beitrag von Michael Hild »

[In Antwort auf #139229]
Hallo,

Respekt!. Ich hätte weder die Geduld, noch Muße oder Ausdauer so ein Brett mit der Hand zu sägen.
Hut ab!!

Christoph Meyer
Beiträge: 675
Registriert: Sa 8. Aug 2015, 22:44

Die Säge ist jetzt geschärft *MIT BILD*

Beitrag von Christoph Meyer »

[In Antwort auf #139233]
Was mich aber nachdenklich macht: Die Bezahnung sieht völlig original aus, wie gekauft. Wenn das so ist: Die ist ganz bestimmt nicht scharf, da würde sich etwas Arbeit mit der Feile schon lohnen. Ohnehin hält die Säge das, was Du vorhast, niemals ohne Nachschärfen durch. Bist Du auf dieses Problem vorbereitet? (ich würd ja gern helfen, aber wie?)


Hallo Friedrich,

auf das Problem bin ich Werkzeugtechnisch vorbereitet. Aber der große Sägenschärfer bin ich immer noch nicht. Die Gestellsäge hatte ich schon geschärft, aber den Fuchsschwanz hier hielt ich für recht gut.
Ich habe mich heute Abend daran gemacht die Säge zu schärfen. Das übliche Werkzeug ist wohl vorhanden. Ich möchte hier gerne eine kleine Bilderfolge vom Schärfen zeigen. Vielleicht können mir die Sägenschärfer mit mehr Erfahrung ja mal sagen ob man das besser machen kann.

1.) Die Säge im bisherigen Zustand


2.) Nahaufnahme


3.) Zahnweite


4.) Die Sägefeile


5.) Alle Zähne werden mit einem Edding markiert, so erkenne wo noch gefeilt werden muss.


6.) Schränkung, Die Zange auf 10 gestellt, das ist finde ich schon ausreichend. Bei 5 wäre mir die Schränkung zu groß. Gibt es andere Meinungen?


7.) Die Feile an die Zahnbrust gelegt. Nur fürs Foto, angefangen bin ich ganz vorne.
Je Durchgang habe ich die Feile 3x auf jedem Zahn durchgezogen. Danach war auch die Markierung verschwunden.


8.) Ich feile die Zähne die von mir wegzeigen, also jeden zweiten. Und dann wird die Säge gedreht.


9.) Die fertig geschärfte Säge


10.) Im Detail


11.) Die Sägespäne vom ersten kurzen Probesägen.


Wenn ich diese Woche dann noch Zeit finde werde ich das restliche Brett aufsägen und testen ob es nun schneller geht.

Grüße
Christoph

Tom B.
Beiträge: 413
Registriert: Mi 20. Mär 2019, 14:18

Re: Die Säge ist jetzt geschärft

Beitrag von Tom B. »


Hallo Christoph,

da hast Du dir ja was vorgenommen - meinen allergrößten Respekt!

Zu Deiner Säge und dem Ergebnis vom Schärfen kann ich leider nichts beitragen - da gibt es hier im Forum ja sehr kompetente Mitglieder.

Ich habe gestern Abend Deinen Beitrag gesehen. Erster Gedanke war. Da stimmt doch was nicht; irgend etwas läuft da schief (natürlich im übertragenen Sinne... :-) ). Mir sind dann sogleich die Videos von Tom Fidgen eingefallen - er sägt ausschliesslich per Hand. Leider sagt er an keiner Stelle, wie lange er tatsächlich braucht für so eine Aktion. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er ähnlich lange braucht - sonst müßte er für die Projekte, die er gerade vorstellt wochenlang nur sägen. Das kann nicht sein (... oder doch?).
Unterschiede gibt's aber trotzdem. Längs arbeitet er mit einem sehr großen Fuchsschwanz ("gefühlt" hätte ich gesagt, dass der gröber bezahnt ist); ein Beispiel dafür findest Du bei den Videos zum Architekt's Table (http://youtu.be/5Wt-_S1SYTU). Deinen Arbeitsschritt zeigt er in den Videos zum medicine chest (part one) - dort arbeitet er jedoch mit einer Rahmensäge (den Link kann ich gerade leider nicht einfügen; mein System spinnt...).

Ich - als Sägenlaie - hätte für das, was Du "vor Dir hast" eine gröber bezahnte Säge gewählt.

Was meinen die Sägenprofis dazu?

Herzliche Grüße

Tom

Tom B.
Beiträge: 413
Registriert: Mi 20. Mär 2019, 14:18

Re: Die Säge ist jetzt geschärft

Beitrag von Tom B. »


Hallo nochmal,

jetzt habe ich noch eine nähere Beschreibung der von Tom Fidgen verwendeten Sägen gefunden, die er zum Auftrennen benutzt hat (http://www.theunpluggedwoodshop.com/a-few-extra-teeth.html )

"Part two of the video series shows me ripping the holly veneer on the saw bench. (about the 1:29 mark) For this I used my 20-in. 11ppi panel saw. The size and scale of this saw is ideal for working thin material, and leaves a super clean edge.

Then, to dimension the 1/8-in. poplar, I used a veneer saw on my benchtop. (about the 2:46 mark)"

In diesem Beitrag (http://www.theunpluggedwoodshop.com/new-frame-saw-blades-from-bad-axe.html) meint er auch noch:
"There seems to be a sweet spot for frame saw blades and the relationship to saw length and stock width. Through trial and error, I found that ideally, the saw blade should be around 3 times the width of the work piece for optimum throw. That means a 9-in. board would ideally be sawn with a 27-in. blade."

... vielleicht hilft es ja?

Herzliche Grüße

Tom


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