Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
seit Urzeiten fristet bei mir in der Werkstatt ein Abziehstein ein nutzloses Dasein. Ich weiß gar nicht mehr woher ich ihn habe und benutzt habe ich ihn auch noch nie. Nur stieß ich heute im Net auf den blauen belgischen Brocken und habe, zumindest vom Aussehen her, eine gewisse Ähnlichkeit mit meinen Stein festgestellt. Woran erkennt man eigentlich einen blauen BB? Viel kann ich zum den Stein nicht sagen. Er ist sehr fein und die Masse sind 20,7x4,5cm.
Hallo Udo, man kann die Stein Sorte nicht vom Bild her definieren, aber es sieht so aus, als ob der Stein mit Öl verwendet wurde, und dann kann es kein Belgischer Brocken sein. Originale belgische Brocken sind hell okerfarben und werden mit Wasser verwendet. Blaue belgische Brocken sind meiner Meinung nach Ölschiefer. Ich habe ein Teil eines Schiefer Fensterbretts als auch als Wasser Abziehsten umgewandelt und es funktioniert. Viele Grüsse vom Bodensee Gerd.
der bekannte "Belgische Brocken" ist ein Tonschiefer mit eingelagerten Granatkristallen. Farbe: Beige. Wenn Du Deinen Stein freilegst (die auf dem Bild sichtbare schmutzige Oberflächenschicht entfernst) kannst Du sehen, ob er diese Farbe hat. Auch wenn er sie hat, ist es aber unwahrscheinlich, dass es sich um einen belgischen Brocken handelt., die gibt es nämlich schon sein Anno dunnemals nicht mehr in so großen Abmessungen.
Der "Blaue Belgische Brocken" ist ebenfalls ein Naturstein, soll auch aus dem Fundgebiet (Ardennen) stammen und ist nicht beige, sondern blaugrau. Den gibt es auch tatsächlich in solchen Quaderförmigen Formaten. Nur- die Farbe ist eine andere als die Deines Steines (oder ist der graublau, wen Du ihn freilegst? Versuchs mal)
Wir hatten das Thema im Herbst 2013: http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/md/read/id/60672/sbj/belgischer-brocken/ Dein Stein ist ziemlich schmutzig, mach ihn mal ordentlich sauber und richte ihn ab. Wenn der Stein alt ist, wird es kaum ein blauer BB sein, denn die blauen Steine gibt es noch nicht so lange zu kaufen. Solange die gelben Steine noch in halbwegs ausreichender Menge verfügbar waren, wurden praktisch nur sie angeboten, erst als gelb sehr knapp wurde, wurde blau als Alternative angeboten. Wenn Dein Stein ein echter, alter gelber BB sein sollte, herzlichen Glückwunsch, in diesen Abmessungen bekommt man gelbe BB heute kaum noch und wenn, dann nur für ziemlich viel Geld. Gelbe BB sind weltweit einzigartig und gehören anerkanntermassen zu den besten Natursteinen.
Also: Saubermachen, abrichten und dann einfach mal ausprobieren. Wenn der Stein beigefarben ist und gut funktioniert, darfst Du Dich wirklich freuen.
Da sprecht ihr ja von meiner Heimat ...:-) Der von euch genannte "belgischer Brocken" wird hier " Salmer Stein" genannt. Salm kommt von der Stadt Vielsalm. Diesen Stein finded man heute effektiv nicht mehr in diesen Grössen und die Leute die die Gruben noch kennen sterben leider auch aus.
Was man heute oft findet sind kleine Stücke (ca 5x5cm) die dann oft auf dem "Rechter Blaustein" geklebt sind um den Schnipsel einen gewissen Halt zu geben. Dieser Blaustein wurde auch genutzt um Wegekreuze, Tiertröge und Spülbecken herzustellen. Ich kann mich noch sehr gut daran errinnern das die älteren Frauen auf diesen Spülsteinen die Küchenmesser "wetzten" was in unserem Dialekt soviel wie "abziehen" heisst. Obwohl mein Vater (Metzger) auf ein Abziehen mit dem BB schwörte zog meine Mutter die Küchenmesser immer hintern Haus an einem alten Trog aus Blaustein ab.
Dies nur als kleine Geschichte zu diesem Kultstein Gruss aus Belgien
[In Antwort auf #138133] hallo Udo, ich habe einen alten Sensenwetzstein, der von Farbe und Oberfläche her Deinem Stein ähnelt. Es ist ein Schieferstein und er wird mit Wasser verwendet. Er wetzt nicht arg gut, dafür ist er zu fein, Kunststeine oder ein Roszutek arbeiten besser.
Ein alter Schreinertrick: Du kannst Deinen Stein relativ mühelos wieder fit bekommen. Leg ihn in einen gross genugen Kochtopf, gib Wasser dazu, bis er gut bedeckt ist, und bringe das Wasser LANGSAM zum köcheln. Nicht sprudeln! Wenn Du etwas Spülmittel und Salz zufügst, hilft das. Das Öl löst sich aus dem Stein und von der Oberfläche und der Stein wird wieder griffig. Um den häuslichen Frieden zu bewahren, solltest Du nicht den Lieblingstopf Deiner Frau benutzen.
mittlerweile bin ich schon ein wenig schlauer was meinen angeblich Belgischen Brocken betrifft. Wie Gerd schon richtig vermutet hatte, wurde der Stein wohl einmal mit Öl benutzt. Ich habe den Stein jetzt der Prozedur, die Reinhold empfohlen hatte, unterzogen. In Mutters guten Topf einmal mit Salz und Spülmittel auskochen. Da kam schon einiges an Dreck runter. Anschließend einmal abgerichtet und nun sieht man auch schon viel mehr. Vor allen Dingen hat er jetzt wieder "Griff" und ich kann ihn jetzt auch wieder mal einsetzen. Danke für eure Tipps! Frohe Ostern wünscht..... Udo
Eine Ferndiagnose ist natürlich schwierig, aber das könnte schon ein gelber BB sein. Die blauen Steine sind viel dunkler. Die Länge von ca. 20 cm ist als Bankstein ja schon fast traumhaft, leider ist der Stein mit 4,5 cm (für Hobeleisen) etwas schmal. Gelbe Banksteine in solchen Größen bekommt man heute kaum noch und wenn man sie bekommen kann, kosten sie neu schon mal 200 EUR und mehr. Die Korngröße der gelben Steine liegt bei 6000 - 8000, als Abziehsteine sind gelbe Belgier einfach nur großartig, ich wünsche Dir, dass der Stein ein gelber BB ist.
für einen Belgischen Brocken ist der Stein zu blau und wirkt im Bild zu Glas-artig. Es könnte auch ein harter grauer Arkansas-Stein sein, evt ein Washita. Das würde auch die frühere Verwendung mit Öl erklären, denn diese Steine sind Ölsteine.
Du solltest ihn vor Gebrauch ein-zweimal über ein Blatt Schleifpapier schieben, damit die Oberfläche wieder griffiger wird.
Mit Wasser wird er nicht zu verwenden sein - denn "einmal Öl, immer Öl".
