Kanten hobeln
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Re: Kanten hobeln
[In Antwort auf #137340]
Hallo Georg,
den Flachwinkler mit schräg gestelltem Eisen habe ich von LN. Er wäre nicht mein Favorit für lange Kanten, denn man greift ihn konstruktionsbedingt mit einer Hand, zwei Hände haben nicht genug Platz - oder es wird mühselig. Wie Friedrich würde ich einen Flachwinkelputzhobel empfehlen, niedriger Schwerpunkt, ergonomisch für langes Arbeiten und flexibel was das Holz angeht.
Fälze kannst du auch mit einem Simshobel putzen.
Gruß,
Marc
Hallo Georg,
den Flachwinkler mit schräg gestelltem Eisen habe ich von LN. Er wäre nicht mein Favorit für lange Kanten, denn man greift ihn konstruktionsbedingt mit einer Hand, zwei Hände haben nicht genug Platz - oder es wird mühselig. Wie Friedrich würde ich einen Flachwinkelputzhobel empfehlen, niedriger Schwerpunkt, ergonomisch für langes Arbeiten und flexibel was das Holz angeht.
Fälze kannst du auch mit einem Simshobel putzen.
Gruß,
Marc
Re: Kanten hobeln
Hallo Georg,
ich habe ein PM-V11 Eisen in meiner Stanley No. 8 und ich kann es nur empfehlen! Echt, es läßt sich sogar etwas leichter schärfen als A2 Stahl und hält die Schärfe länger. Ich habe schon 2 weitere bestellt und freu riesig drauf.
Der Aufpreis lohnt sich.
Grüße!
Nikolaus
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Re: Kanten hobeln
[In Antwort auf #137353]
Hallo Georg,
diesen Veritas kleinen Falzhobel habe ich in beiden Varianten - recht und links. Da bei ihm, im Gegensatz zu den entsprechenden Lie-Nielsen Hobeln, das Maul verstellbar ist, bekomme ich bei eng gestelltem Maul wirklich ausrissfreie Flächen. Ich finde auch das Hobeln von Kanten mit montiertem Seitenanschlag recht angenehm. Das schräg gestellt Eisen zieht den Hobel gegen den Anschlag.
Zu dem PMV 11 Eisen würde ich auch raten. Soche Eisen habe ich in anderen Hobeln und dort halten sie hervorragend die Schärfe. Gerade bei den niedrigen Winkeln von 25° der Flachwinkler bewährt sich dieser Stahl. In den Falzhobeln habe ich noch den A2 Stahl, der macht bei 25° manchmal Probleme, daher habe ich eine stärkere Microfase angeschliffen. Ich werde mir aber noch die PMV 11 Eisen zulegen, dann habe ich 25° für Hirnholz und die A2-Eisen mit ca. 30° und mehr für schwierige Hölzer.
Ein Tipp noch: Der Linkshänderhobel ist hervorragend zum Bestossen an der Füglade zu gebrauchen. Durch das schräggestellte Eisen wird mit ziehendem Schnitt gehobelt, das geht viel leichter und ich habe auch den Eindruck mit besserem Ergebnis. Nachteile beim normalen Kantenhobeln habe ich beim Linkshänderhobel nicht bemerkt. Der Seitenanschlag wird dann halt von rechts an das Brett gehalten. Wenn Du Rechsthänder bist, rate ich also zum Linkshänderhobel und vice versa.
Einen Nachteil haben allerdings die Veritashobel: Sie rosten!! Und zwar ziemlich schnell an den Seiten an denen man sie anfasst. Ich habe schon alle möglichen Varianten von Ölen bis Wachsen ausprobiert. Bis jetzt habe ich die besten Ergebnisse mit Autopolitur erzielt. Kennt jemand eine zuverlässige Methode das Rosten zu verhindern?
Viele Grüße
Joachim Schmidt
Hallo Georg,
diesen Veritas kleinen Falzhobel habe ich in beiden Varianten - recht und links. Da bei ihm, im Gegensatz zu den entsprechenden Lie-Nielsen Hobeln, das Maul verstellbar ist, bekomme ich bei eng gestelltem Maul wirklich ausrissfreie Flächen. Ich finde auch das Hobeln von Kanten mit montiertem Seitenanschlag recht angenehm. Das schräg gestellt Eisen zieht den Hobel gegen den Anschlag.
Zu dem PMV 11 Eisen würde ich auch raten. Soche Eisen habe ich in anderen Hobeln und dort halten sie hervorragend die Schärfe. Gerade bei den niedrigen Winkeln von 25° der Flachwinkler bewährt sich dieser Stahl. In den Falzhobeln habe ich noch den A2 Stahl, der macht bei 25° manchmal Probleme, daher habe ich eine stärkere Microfase angeschliffen. Ich werde mir aber noch die PMV 11 Eisen zulegen, dann habe ich 25° für Hirnholz und die A2-Eisen mit ca. 30° und mehr für schwierige Hölzer.
Ein Tipp noch: Der Linkshänderhobel ist hervorragend zum Bestossen an der Füglade zu gebrauchen. Durch das schräggestellte Eisen wird mit ziehendem Schnitt gehobelt, das geht viel leichter und ich habe auch den Eindruck mit besserem Ergebnis. Nachteile beim normalen Kantenhobeln habe ich beim Linkshänderhobel nicht bemerkt. Der Seitenanschlag wird dann halt von rechts an das Brett gehalten. Wenn Du Rechsthänder bist, rate ich also zum Linkshänderhobel und vice versa.
Einen Nachteil haben allerdings die Veritashobel: Sie rosten!! Und zwar ziemlich schnell an den Seiten an denen man sie anfasst. Ich habe schon alle möglichen Varianten von Ölen bis Wachsen ausprobiert. Bis jetzt habe ich die besten Ergebnisse mit Autopolitur erzielt. Kennt jemand eine zuverlässige Methode das Rosten zu verhindern?
Viele Grüße
Joachim Schmidt
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Re: Kanten hobeln
[In Antwort auf #137308]
Hallo,
nachdem ich heute die Gelegenheit gehabt habe, in einem Münchener Laden verschiedenen Metallhobel und hier vor allem die mit oben liegender Fase zu testen, war ich als reiner Holzhobelanwender doch ein bischen erstaunt.
Die Metallhobel sind vom Gewicht richtig schwer, so dass ich damit keine größeren Flächen putzen möchte. Aber mir ging es ja nicht um einen Putzhobel für die Fläche, sondern für die Kante. Leider hatte der Laden nicht meinen Favoriten den Veritas Einhandhobel mit dem schräg gestellten Eisen. Dafür testet ich aber andere Veritas Einhandhobel und war zum 2. Mal erstaunt, wie schwer diese Hobel zu schieben sind und wie schlecht das Hobelergebnis dieser Hobel ist. Kann sein, dass sich die Messer nicht mehr im Überschärfebereich befunden haben, aber das ist die Praxis.
Am Besten kam ich mit dem Lee-Nielsen Kantenhobel zurecht, - der Veritas Kantenhobel war nicht vorhanden, sonst hätte man einen schönen Vergleich gehabt. Das Hobelergebnis bei diesem Hobel war ohne Tadel und das Hobeln erforderte nur einen geringen Kraftaufwand. Der Anschlagwinkel war sehr angenehm um den Hobel zu führen, so dass das Arbeiten mit nur einer Hand keine Probleme machte.
Gruß Gerog
Hallo,
nachdem ich heute die Gelegenheit gehabt habe, in einem Münchener Laden verschiedenen Metallhobel und hier vor allem die mit oben liegender Fase zu testen, war ich als reiner Holzhobelanwender doch ein bischen erstaunt.
Die Metallhobel sind vom Gewicht richtig schwer, so dass ich damit keine größeren Flächen putzen möchte. Aber mir ging es ja nicht um einen Putzhobel für die Fläche, sondern für die Kante. Leider hatte der Laden nicht meinen Favoriten den Veritas Einhandhobel mit dem schräg gestellten Eisen. Dafür testet ich aber andere Veritas Einhandhobel und war zum 2. Mal erstaunt, wie schwer diese Hobel zu schieben sind und wie schlecht das Hobelergebnis dieser Hobel ist. Kann sein, dass sich die Messer nicht mehr im Überschärfebereich befunden haben, aber das ist die Praxis.
Am Besten kam ich mit dem Lee-Nielsen Kantenhobel zurecht, - der Veritas Kantenhobel war nicht vorhanden, sonst hätte man einen schönen Vergleich gehabt. Das Hobelergebnis bei diesem Hobel war ohne Tadel und das Hobeln erforderte nur einen geringen Kraftaufwand. Der Anschlagwinkel war sehr angenehm um den Hobel zu führen, so dass das Arbeiten mit nur einer Hand keine Probleme machte.
Gruß Gerog
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Re: Kanten hobeln
Hallo Georg,
ja, schwer sind die, und so leicht wie ein Holzhobel (im Idealfall mit Pockholzsohle) gleiten sie nicht; das kann man aber verbessern.
Ich halte es für fast undenkbar, dass ein Ladengut geschärfte Hobel zum Ausprobieren bereithält- wie soll das gehen?
Dafür testet ich aber andere Veritas Einhandhobel und war zum 2. Mal erstaunt, wie schwer diese Hobel zu schieben sind und wie schlecht das Hobelergebnis dieser Hobel ist. Kann sein, dass sich die Messer nicht mehr im Überschärfebereich befunden haben, aber das ist die Praxis.
Ich versichere Dir, gut geschärft funktionieren die auch gut. Der Span muss fein sein, und die Sohle poliert oder mit Wachs o. Ä. geschmiert. Und die Praxis ist: Sie müssen wirklich gut geschärft sein, die Schärfe ab Fabrik (oder die im Laden nach verschiedenem Ausprobieren) ist nie gut.
Am Besten kam ich mit dem Lee-Nielsen Kantenhobel zurecht, - der Veritas Kantenhobel war nicht vorhanden, sonst hätte man einen schönen Vergleich gehabt. Das Hobelergebnis bei diesem Hobel war ohne Tadel und das Hobeln erforderte nur einen geringen Kraftaufwand.
Vermutlich war dern zufällig schärfer. Außerdem hat er ein schräggestelltes Eisen, da sind die Anforderungen an dessen Schärfe etwas geringer. Allerdings. wenn wir den gleichen Hobel meinen (den mit seitlicher Anschlagfläche: Ich weiss nicht ob der für die von Dir geschilderten Anforderungen eine gute Lösung ist: Die maximale Schnittbreite ist relativ klein (1 inch?) und, vor allem, er hat seinen hohen Anschlag damit er sich an der Brettfläche ausrichtet und gerade nicht der Brettkante, die Du rechtwinklig bearbeitet hast und nur noch glätten willst.
Friedrich
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Ich gebe Friedrich recht...
Wahrscheinlich war der LN scharf und die anderen nicht. So wie Friedrich gesagt hat.
Also, entweder hast du die Leichtigkeit eines Holzhobels mit dem niedrigen Reibungswert oder du nimmst den niedrigen Schwerpunkt eines Flachwinkeleisenhobels... oder du nimmst einen japanischen Hobel, der vereint beide Vorteile, nur musst du den einrichten...
Vielleicht brauchst du aber nur einen Holzwerker in deiner Nähe, der dir Hobel geschärft und gewachst vorführen kann...
Gruß,
Marc
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Re: Kanten hobeln
[In Antwort auf #137308]
Hallo,
so, die Entscheidung ist getroffen, der Hobel gekauft und erste Versuche sind durchgeführt worden.
Ich habe mich für dern Kantenhobel von Veritas mit einem PM11 Eisen entschieden.
So und nun zu meinen ersten Eindrücken.
Er Hobel macht einen wertigen Gesamteindruck
Das mitgelieferte Eisen ist für die Hirnholzbearbeitung geschliffen, so um die 20°.
Die Tiefenverstellung durch die Rändelschraube ist nicht spielfrei
Die laterale Verstellung erfolgt direkt über das Hobeleisen.
Und nun zum Hobeln.
Zuerst hobelte ich eine Längsholzkante (amarikanicher Nußbaum). Das mitgelieferte Eisen verursachte üble Einrisse.
Ich habe daraufhin folgende Parameter verändert:
1. Keilwinkel von 20° auf 35° erhöht
2. Spanabnahme weiter reduziert
3. Vorschubgeschwindigketi erhöht
=> deutlich weniger Einrisse, aber gefühlt höhere Vorschubkräfte
Desweiteren habe ich das gleiche Holzstück mit einem Ulmia Reformputzhobel bearbeitet. Dies zeigt, dass es besser geht.Meines Erachtes liegt das Problem am großen Hobelmaulspalt von ca 1,5mm und an der fehlenden Klappe
Leider hat der Hobel, im Gegensatz zu fast allen anderen Modellen von Veritas, kein verstellbares Hobelmaul. Was also tun?
Eigentlich bleibt meiens Erachtes nur die Möglichkeit, ein Füllstück einzukleben, wie es früher teilweise bei den Holzhobeln praktiziert wurde, oder was ich persönlich favorisiere, das Hobelbett "aufzufüttern".
Bei dem flachen Winkel würde 1/10mm ausreichen um Hobelmaulspalt auf das erforderlich Maß zu reduzieren.
Seht ihr hier Probleme?
Hat auch schon mal jemand versucht an einem Flachwinkler eine Klappe anzubringen?
Gruß Georg
Hallo,
so, die Entscheidung ist getroffen, der Hobel gekauft und erste Versuche sind durchgeführt worden.
Ich habe mich für dern Kantenhobel von Veritas mit einem PM11 Eisen entschieden.
So und nun zu meinen ersten Eindrücken.
Er Hobel macht einen wertigen Gesamteindruck
Das mitgelieferte Eisen ist für die Hirnholzbearbeitung geschliffen, so um die 20°.
Die Tiefenverstellung durch die Rändelschraube ist nicht spielfrei
Die laterale Verstellung erfolgt direkt über das Hobeleisen.
Und nun zum Hobeln.
Zuerst hobelte ich eine Längsholzkante (amarikanicher Nußbaum). Das mitgelieferte Eisen verursachte üble Einrisse.
Ich habe daraufhin folgende Parameter verändert:
1. Keilwinkel von 20° auf 35° erhöht
2. Spanabnahme weiter reduziert
3. Vorschubgeschwindigketi erhöht
=> deutlich weniger Einrisse, aber gefühlt höhere Vorschubkräfte
Desweiteren habe ich das gleiche Holzstück mit einem Ulmia Reformputzhobel bearbeitet. Dies zeigt, dass es besser geht.Meines Erachtes liegt das Problem am großen Hobelmaulspalt von ca 1,5mm und an der fehlenden Klappe
Leider hat der Hobel, im Gegensatz zu fast allen anderen Modellen von Veritas, kein verstellbares Hobelmaul. Was also tun?
Eigentlich bleibt meiens Erachtes nur die Möglichkeit, ein Füllstück einzukleben, wie es früher teilweise bei den Holzhobeln praktiziert wurde, oder was ich persönlich favorisiere, das Hobelbett "aufzufüttern".
Bei dem flachen Winkel würde 1/10mm ausreichen um Hobelmaulspalt auf das erforderlich Maß zu reduzieren.
Seht ihr hier Probleme?
Hat auch schon mal jemand versucht an einem Flachwinkler eine Klappe anzubringen?
Gruß Georg
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- Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09
Maul verengen
Hallo Georg,
zwei Möglichkeiten: Ein dünnes Blättchen unterlegen (unter das Eisen, z.B. eine Kunststoff- Heftlasche wenn es in der Dicke passt) oder die Schneide höherlegen durch eine 2. Fase (an der Spiegelseite)
Viel Erfolg!
Friedrich
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- Beiträge: 235
- Registriert: Mi 6. Nov 2019, 19:01
Re: Maul verengen
Hallo Friedrich,
vielen Dank für die schnelle Antwort.
Auf die 2. Möglichkeit durch eine Gegenfase das Hobelmaul zu verengen wäre ich nicht gekommen.
Dazu hätte ich jetzt aber eine Frage. Wenn ich eine Gegenfase anbringe, verkleinert sich wie gewünscht der Hobelmaulspalt aber gleichzeitig vergrößert sich der Keilwinkel des Eisens. Also müßte ich meine Hauptfase wieder flacher schleifen um den Keilwinkel beizubehalten. Dadurch vergrößert sich aber wieder die Vorspaltungseffekt und wirkt dem veregtem Hobelmaul entgegen.
Sehe ich da etwas falsch?
Gruß Georg
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- Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58
Re: Maul verengen
Hallo Georg,
Die von Friedrich angeregte Lösung hat den Vorteil daß zwar der Keilwinkel größer wird aber nicht der Schnittwinkel.
Das heißt die Schneide wird stabiler, die Schnittkraft aber nicht höher.
Das Problem könnte aber sein, daß dadurch der Freiwinkel zu klein wird. Bei sehr geringer Spanabnahme evt. nicht so tragisch, aber mehr als 5° Gegenfase würde ich wirklich nicht empfehlen, denn der Veritas Eckenhobel hat nur 12° Bettungswinkel.
Ich selber hatte das Problem auch schon einmal und bin selber noch am überlegen. Bisher bin ich mit sehr scharfem Messer und ganz feiner Spanabnahme bzw. durch arbeiten in Gegenrichtung irgendwie durchgekommen. Vielleicht mache ich mal einen Versuch mit größeren Fasenwinkeln (ab 45°) damit ich einen Vergleich habe.
Gruß Horst