Ein kleiner Infill Block Hobel *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Gerd Fritsche
Beiträge: 592
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Ein kleiner Infill Block Hobel *MIT BILD*

Beitrag von Gerd Fritsche »



Hallo Holzwerker,
es ist garnicht so schwer mit einem Bausatz einen Infill Hobel zu bauen.

Als erstes die Schwalben einpassen und hinterfeilen

Zusammenstellen ob alles passt

Jetzt den Hobelkörper mit dem Nietblock im Schraubstock einspannen und Schwalben seitlich vernieten

Unterseite der Schwalben vernieten

Nietblock öffnen und die letzten Spalte an der Sole vernieten

Jetzt die Überstände an der Sole und an den Seiten eben feilen und schleifen und
die Holzteile und Brücke einpassen, Bohrungen ansenken und das Holz mit Einpressmuttern versehen

Das Holz ölen und mit dem Gehäuse verbinden, die überstehenden Schraubenköpfe an den Seiten
abfeilen und schleifen, das Maul öffnen und die ersten Späne hobeln.


Viele Grüsse vom Bodensee
Gerd.
http://traditional-handplanes.com/index_de.php

Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3188
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Ein kleiner Infill Block Hobel

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Gerd,

ein ganz besonders schöner Hobel. Manchmal bedaure ich, schon komplett ausgerüstet zu sein, infill- frei- sozusagen. Aber meine Werkstatt ist schon so voll...Auf den Bildern wird das Vernieten der Schwalbenschwämze sehr plastisch -im wahrsten Sinne des Wortes- gezeigt, das gefällt mir.

Ich habe eine Frage etwas am Rande, weil ich da Deine Raubank liegen sehe. Sohle aus Stahl, Wangen aus Messing. Ein Bimetall, sozusagen, aus einem Metall mit größerer Wärmedehnung und einem mit kleinerer. Im Prinzip müsste doch bei steigender Temperatur die Sohle konkav werden, bei fallender konvex, und messen kann man das ganz bestimmt mit einer Messmaschine. Ist dieser Effekt oberhaupt mit Werkstattmitteln feststellbar (ich vermute: nein, sonst würdest Du auch die Wangen aus Stahl machen).

Grüße an den Bodensee

Friedrich

Gerd Fritsche
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Messing oder Stahl

Beitrag von Gerd Fritsche »


Hallo Friedrich,
schön das dir der kleine Hobel gefällt.
Bei Hobeln sage ich immer, Messingseiten für die Vitrine Stahlseiten zum Arbeiten, bei Stahl sieht man die Nietungen so gut wie gar nicht.
Ich habe noch keinen Verzug bei unterschiedlichen Temperaturen zwischen Stahlseiten und Messingseiten feststellen können.
Bei den grösseren Hobeln wird die Verbindung zwischen dem Holz und dem Gehäuse nicht verschraubt, sondern mit Niethülsen im Holz und mit 4 mm
durchgehenden Nieten stabilisiert.
Viele Grüsse
Gerd.



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Jens Gartmann
Beiträge: 98
Registriert: Fr 18. Mai 2018, 22:04

Re: Ein kleiner Infill Block Hobel

Beitrag von Jens Gartmann »

[In Antwort auf #136190]
Hallo Gerd

schönes Stück hast du da gebaut.
Der sieht aus wie der von Kapitel 12 aus dem Buch von Jim Kingshott.
Tolle Arbeit. Gibt es den auch als Bausatz ?

Gruß Jens

Gerd Fritsche
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Bausatz

Beitrag von Gerd Fritsche »


Hallo Jens,
du hast recht, der Hobel ist ähnlich wie der den Herr Kingshott in seinem Buch beschrieben hat und der ist aus Bronze-Guss. Ich habe ebenfalls diesen Bronze Guss aber es mir zu kompliziert gewesen den Gusskörper zu fräsen. Ich habe mich für die Vernietung entschieden.

Die Vorlage ist der Norris A 31 Thump Plane, den auch Karl Holtey im Programm hat. Der Holzkeil des Originals ist mir zu eckig, deshalb habe ich es mehr gerundet und damit liegt der Hobel gut in der Hand.
Mein Bausatz, komplett mit Verstellung kostet 216,-- € incl MWST
Viele Grüsse vom Bodensee
Gerd.


Philipp
Beiträge: 891
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Die Schraube im Keilwiderlager

Beitrag von Philipp »


Lieber Gerd,

einen tollen Hobel hast Du mal wieder gebaut, Gratulation!

Mir leuchtet nur die Schraube im Keilwiederlager nicht ein. Wird das Eisen nun primär durch den eingeschlagenen Keil oder durch den Schraubendruck geklemmt? Sicherlich ist es ein Mittelding, sprich, Anfangsklemmung durch Keil, dann endgültige Klemmund durch die Schraube? Aber ist das wirklich nötig? Mir erscheint es als unnötig aufwendiger Mechanismus, aber vielleicht kannst Du mich ja aufklären.

Vielen Dank und viele Grüße, Philipp

Gerd Fritsche
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Re: Die Schraube im Keilwiderlager *MIT BILD*

Beitrag von Gerd Fritsche »



Hallo Phillipp,
ich hoffe das Bild erklärt vieles. Der Keil wird nur mit der Schraube geklemmt. Die Schraube drückt in die Messing Scheibe mit der Senkung. Wenn du das Messer verstellst, muss der Druck vom Messer genommen werden, mit der Spindel lateral oder vor - zurück stellen und das Messer mit den Keil mit der Schraube leicht klemmen.
Viele Grüsse
Gerd.

Andreas Winkler
Beiträge: 1125
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: Die Schraube im Keilwiderlager

Beitrag von Andreas Winkler »


Hallo Gerd,

Infillhobel sind zwar nicht meine Sportart, aber Deine schauen wirklich beeindruckend aus!

Grüße, Andreas

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