kleiner Nuthobel

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Joachim Thiel
Beiträge: 188
Registriert: Di 25. Okt 2016, 14:52

kleiner Nuthobel

Beitrag von Joachim Thiel »


Hallo Forumsleser

da ich besser lesen wie schreiben kann und es zur Zeit hier nicht so viel zu lesen gibt möchte ich meine letzte Bastelarbeit vorstellen.
Also die Fehler kommen von meinem ei Päd und nicht von mir.
Vor etwa 5 Jahren fand ich auf einem Flohmarkt 16 Hobel.Die Hobel waren in einer Kiste in Zeitungspapier eingeschlagen. Es waren Profilhobel von Goldenberg,alle in einem guten gebrauchsfähigen Zustand mit wenig Rost und ohne Haustiere. Ich war sofort fasziniert von diesen einfachen Dingern und für 35 Euro waren es meine. Bei den folgenden Flohmarktbesuchen kam zu den üblichen Sachen (Blechgiesskannen, Bugholzstühle, Gartenbücher, Drehbänke und Drehstühle, Engländer, Franzosen, usw ) auch noch Hobel dazu. Nach einer Volkszählung (das Ergebnis war 80) wurde das Limit auf 100 gesetzt, aber auch nicht mehr gezählt. Alles war gut, bis vor zwei Jahren ein eigener Computer mit Zugang zur grossen weiten Welt mir zeigte, dass es solche Hobel auch noch in Eisen gibt. Es begann das Schwimmen in dem tiefen Wasser, wobei ich das Ufer oft sah doch das Land selten erreichte.
Nun vor einigen Wochen wieder eine Kiste mit 44 Hobeln. So sollte es nicht weitergehen.



Bei dem Besuch auf dem Drechslertreffen im Hessenpark kaufte ich mir etwas Holz und habe nach einem Bauplan den ich irgendwo in Internet gefunden habe meine ersten Hobel gebaut.Es wurden zwei Nuthobel (meine Lieblings-Hobel weil sie so viele Teile zum aufarbeiten habe). Als Holz habe ich Palo santo (ähnlich Pockholz) und Sheoak (ein australisches Holz, sehr spröde ) verwendet.









Die Messer sind 5x5mm HSS Drehlinge Form B . Solche Drehlinge gibt es in vielen Formen und Maßen.



Bei den alten Hobeln ist es immer wieder schön einen noch nicht gekannten Stempel vorzufinden. Auch bei meinen sollte es einen geben. Als Symbol wählte ich den Apfel(es ist ein Apfel und keine Melone)um einen Bezug zu meiner Heimat, der Viezregion Saar-Mosel herzustellen.



Jetzt noch ein Bild von den Keilen. Das Umrechnen der Zoll-Angaben in Millimeter war kein Problem nur mit den Grad-Angaben habe ich mich wohl verrechnet. Im Plan ist der Keilwinkel 10 ° bei mir wurden es 20 °. Aus diesem Grunde habe ich auf die Kerbe zum Ausschlagen verzichtet. Die Haltekraft des Keiles ist ausreichend, er lässt sich aber zum Verstellen des Messers leicht von Hand lösen.



Zum Schluss kann ich sagen, das Basteln hat Spass gemacht und der nächst Hobel wird wieder ein Nuthobel ,dann aber mit mehr Eisenteilen. Ach noch etwas, wenn ich Hobel auch interessant finde, mit Ihnen arbeiten kann ich nicht (sind nur für die Vitrine), also gibt es auch keine Späne !!!!!!

Gruss aus dem Saarland vom Joachim



Martin Sprandel
Beiträge: 277
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: kleiner Nuthobel

Beitrag von Martin Sprandel »


Servus Joachim,

die beiden Teile schauen toll aus. Wieso nutzt du Sie nicht? So viel tolle Arbeit für Staubfänger? Ein Jammer!
Kleiner, unwichtiger, Verbesserungshinweis, da Du dein Logo eingekerbt hast, könntest Du doch mal versuchen mit einer Tusche/Tinte oder Beize das Logo hervor zu heben. Ich finds nämlich recht gelungen.

Aber wie gesagt - tolle Arbeit! Weiter so!

Servus

Martin :o)


Andreas Winkler
Beiträge: 1145
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Re: kleiner Nuthobel

Beitrag von Andreas Winkler »


Hallo Joachim,

schöne Hobel hast Du da gebaut!
Besonders gut gefällt mir Dein Logo. Finde die dezente (will heißen nicht hervortretende Form) mit Bezug zum Herkunftsort sehr gelungen.

Gruß, Andreas



Pedder
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Was für ein Einstieg!

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #129478]
Hallo Joachim,

herzlich Willkommen im Forum. (wenn ich das richtig sehe, ist das doch Dein erstwr Beitrag im Forum?) Am besten legst Du ein Profil an, dann kannst Du schneller antworten. :o)

Die Hobel finde ich sehr gelungen. Was für einen Bettwinkel hast Du benutzt? Sieht steil aus. kann es sein, Das fine woodworking diese Hobel vorgestellt hat?

Eine Frage habe ich noch zu Deiner Kiste: Da liegt ein eigenartig geformte Säge drin. Kannst Du die näher zeigen?

Liebe Grüße
Pedder



t.ost
Beiträge: 482
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Was für ein Einstieg!

Beitrag von t.ost »


Hallo Joachim

Die Hobel sehen Spitze aus,
achso,vergessen.

Willkommen im Forum

@Pedder
Meinst du die Astsäge?

Gruß Thomas


Pedder
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Re: Was für ein Einstieg!

Beitrag von Pedder »


Hallo Thomas,

die Säge, die ich meine, hab ich mal mit roten Pfeilen markiert:



Liebe Grüße
Pedder



TimoB.
Beiträge: 245
Registriert: Mi 31. Dez 2014, 22:16

Re: kleiner Nuthobel

Beitrag von TimoB. »

[In Antwort auf #129478]
Hallo Joachim,

herzlich willkommen im Forum, bin auch noch relativ frisch dabei.
Die Hobel sehen klasse aus.
Bei solchen Ergebnissen sollte das Hobeln durchaus erlernbar sein.
Übung macht den Meister.
Wo hast du die Hobelmesser her?

Viele Grüße
Timo


Joachim Thiel
Beiträge: 188
Registriert: Di 25. Okt 2016, 14:52

Re: Was für ein Einstieg!

Beitrag von Joachim Thiel »


Hallo Martin, Andreas ,Pedder,Thomas und andere Forumsleser,
danke für die Begrüßung.
Nach dem Aufarbeiten teste ich schon die Werkzeuge, nur die Ergebnisse sind nicht immer so berauschend. Besonders bei Profilhobeln, da bekommt man doch einen gewissen Respekt vor den alten Meistern. Auch läßt sich am Zustand dieser alten Hobel erkennen, wer mit ihnen gearbeitet hat. So findet man bei den Hobeln, die schon immer in der Werkstatt in den Regalen als Staubfänger lagen, die am besten erhaltenen Stempel.
Bei meinem Hobel dachte ich zuerst an einen Brandstempel, aber das Unscheinbare bei der Gravur gefällt mir besser . Wo ich den Plan für den Hobel fand, kann ich nicht mehr sagen, es war eine englischsprachige Seite und ich hatte mir nur eine Zeichnung
gemacht(mein iPad kann noch nicht Drucken und hat keine Chronik, sch... Apple).Im Plan war der Winkel mit 57° angegeben,ich hab ihn gedankenlos übernommen. Das Nachmessen bei meinen anderen Nuthobeln ergab Winkel von 40-53°. Die Kiste brachte mir ein Arbeitskollege von einem Belgien-Urlaub mit und jetzt noch Bilder von der Säge.







Das Blatt hat eine Dicke von 0,7 mm und eine sehr gleichmäßige Zahnteilung(Rest von einem Bandsägeblatt ???) . Die kleinen Zähne sind zur Holzseite und die großen zur „Planseite“ geschränkt.

Gruß Joachim



Joachim Thiel
Beiträge: 188
Registriert: Di 25. Okt 2016, 14:52

Re: kleiner Nuthobel

Beitrag von Joachim Thiel »


Hallo Timo , auch dir danke für die Begrüßung
Frisch bin ich nicht mehr, aber zum Lernen ist es ja nie zu spät.
So will ich im Erzgebirge einen Drechselkurs besuchen.
Diese Hobelmesser sind handelsübliche Derhlinge der Form B und sind vom Flohmarkt.
Einfach bei Tante Googel nachfragen die findet die bestimmt. Sie sind nur etwas mühselig zu schleifen ,
aber wenn man nicht die Kenntnis und Möglichkeiten hat sich mit Schmieden, Härten und Anlassen zu beschäftigen, ist es ein guter Ersatz .

Gruß Joachim



Pedder
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Türzargensäge? Riesendübelsäge?

Beitrag von Pedder »


Hallo Joachim,

Vielen Dank für das Bild. Was man wohl mit der Säge gemacht hat? Aber so recht habe ich nie verstanden, wozu man gekröpfte Feinsägen denn wirklich braucht. Lustig finde ich die kleinen und die großen Zähne, das kann eigentlich keinen Sinn machen, weil die Kleinen ja bestenfalls seitlich schneiden. Die Säge muss furchtbar in Richtung der großen Zähne ziehen, oder?

Liebe Grüße
Pedder


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