Ich hab da mal ne' Frage...

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Matthias K.
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Ich hab da mal ne' Frage...

Beitrag von Matthias K. »


Hallo,

Ich habe ein paar Stücke schönes Bubinga-Holz und verzweifle daran es vernünftig zu hobeln. Vom Flachwinkel bis zur Rauhbank habe ich alle (vorhanden -und das sind nicht wenige-) Holz- und Metallhobel (Schnittwinkel von ca. 20° bis 47°)ausprobiert. Es entstehen immer wieder Ausrisse. Die Eisen sind scharf, das Hobelmaul eng, das Holz angefeuchtet, und und und. Alles egal, das Holz reißt.

Mache ich was falsch oder einfach nur das falsche Werkzeug? Hat jemand einen Tipp???

Gruß
Matthias K.



Pedder
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Re: Ich hab da mal ne' Frage...

Beitrag von Pedder »


Hallo Matthias,

herzliche willkommen im Forum.

47° ist nicht besonders hoch. Hier könntest Du mal ein Eisen für den Flachwinkler mit einer 40° - 50° Mikrofase versehen, das ergibt dann einen hohen Schnittwinkel. Oder Ziehklingen zw. Ziehklingenhobel einsetzen.

Liebe Grüße
Pedder


Rafael
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Re: Ich hab da mal ne' Frage...

Beitrag von Rafael »


Hallo,

wie eng konntest Du das Maul stellen?
Ich hatte letztens Birke unter dem Hobel, wo ich nur mit einem Reformputzhobel mit frisch geschärftem Eisen zurecht kam. Ein normaler Doppelhobel hat da über 1mm tiefe Ausrisse produziert.
Du kannst auch versuchen in einen normalen Hobel mit 47° Bettungswinkel das Eisen verkehrt herum einzusetzen, das soll auch schon geholfen haben.

Für solche Zwecke habe ich mir letztens einen Furnierschabhobel zugelegt. Den hatte ich auch schon ausprobiert, funktioniert wunderbar. Auf der Birke kam ich aber mit dem Reformputzhobel gut zu recht, so konnte der Stanley 80 in der Schublade bleiben.

Bedenke: bei Hobelproblemen gibt es zwei wichtigste Gründe für das Nichtgelingen
1. das Eisen ist nicht scharf genug
2. das Eisen ist nicht scharf genug, auch wenn man meint, es müsste noch gut sein

Gruß, Rafael



justus

Re: Ich hab da mal ne' Frage...

Beitrag von justus »

[In Antwort auf #129262]
guude,

ich würde bubinga als fast nicht handhobelbar bezeichen. selbst eine martin dickte mit neuen messern hat da mächtige probs, und die messer sind ratz-fatz stumpf.
gewerblich hilft nur auf 0,5 mm übermaß formatieren und den rest schleifen, von hand evtl. ziehklinge.

gut holz! justus.


Pedder
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Re: Ich hab da mal ne' Frage... *MIT BILD*

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #129262]
Hallo Justus,

es ist schon handhobelbar, ich war dabei, als Bernhard (mit schrfen Lie-Nielsens und Fritsches) dieses Brett gehobelt hat. Aber Bubinga hat nur sehr kurze Fasern, die man gern rausreist, wenn das Eisen nicht sch...ön scharf ist oder der Schnittwinkel zu flach. Das Holz ist hart, aber bröselig.

Liebe Grüße
Pedder



Matthias K.
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Re: Ich hab da mal ne' Frage...

Beitrag von Matthias K. »


Hallo und danke für die Anregungen.
Ich habe zunächst mal einen alten Rekord #4 auf 30°Grad umgeschliffen, sollte also ca. 55° Schnittwinkel ergeben haben. Der hat nicht sonderlich gut funktioniert. Nach einigem Zögern habe ich dann das Messer des Flachwinkelhobel auf 43° geschliffen; also auch so ca. 55° Schnittwinkel; und siehe da, es funktioniert. Aber nur bei feinster Spanabnahme mit ganz engem Maul, sonst gibt es sofort wieder Ausrisse und Maulverstopfung (das Messer stumpft sehr stark ab).
Das Holz ist wirklich sehr fein, aber ich fürchte das schöne Aussehen muss man sich schwer erkämpfen. Allein die Aussrisse der Abrichte rsp. die Unebenheiten vom Sägen zu entfernen ist eine schweißtreibende Fleißarbeit.
Das Holz zu schleifen habe ich nicht getestet, aber bei der Härte sicherlich auch kein großes Vergnügen, dafür aber wegen des Schleifmittelverbrauchs vermutlich aber auch noch teuer und der Dreck und der Lärm...
Also lege ich es erst mal auf den großen Haufen der "mache ich später mal was draus" Sachen.
Gruß
Matthias



Pedder
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Die Winkel mall wieder *MIT BILD*

Beitrag von Pedder »


Hallo Matthias,

kein Wunder: beim Record musst Du eine Rückenfase (Spiegelseite) an das Eisen anschleifen um den Schnittwinkel zu erhöhen. Eine Erhöhung des Keilwinkels bringt da nichts, weil sich nur der Freiwinkel verändert. Anders beim Bevel Up Hobel, da bedeutet eine Veränderung des Keilwinkels immer auch eine Veränderung des Schnittwinkels.

Zufrieden, Justus? :o)

Lieb Grüße
Pedder



Matthias K.
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Re: Die Winkel mall wieder

Beitrag von Matthias K. »

[In Antwort auf #129274]
Hallo Pedder,
ja, ich sollte erst denken, dann handeln.


Gerd Fritsche
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Bubinga Pommele *MIT BILD*

Beitrag von Gerd Fritsche »

[In Antwort auf #129262]
Hallo Matthias,

Bubinga ist eine Sache, Bubinga Pommele eine andere.
Aber auch das kann man ohne Ausbrüche hobeln. Ich habe dazu einen Stanley No 4 genommen den ich völlig verdreckt und verklebt erhalten habe. Nach dem nichts half hat meine Frau mir erlaubt ihn in der Geschirrspülmaschine zu reinigen. Er hat ein dickes Messer von mir erhalten und dadurch ein absolut feines Hobelmaul.
Das Messer ist an der Spiegelseite wirklich wie ein Spiegel und die Mikrofase an der Rückseite (Spanwinkel 30°) mit einem 12000 Stein poliert.
Bei Pommele oder wie man hier sagt bei wimmerig gewachsenem Holz gibt es keine definierte Faserrichtung sondern ständig wechselnden Verlauf. Ich weiss nicht ob der perlmutterartige Effekt in dem Bild herauskommt, die Oberfläche ist auf jeder Fall ohne Ausbrüche.
Gruss Gerd.



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