Hobelbank

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Heinz Kremers
Beiträge: 2764
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Re: Hobelbank

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Florian,

so "ultragiftig" ist es wirklich nicht, aber es baut kaum ab und versaut das Wasser ziemlich dauerhaft. Deshalb wurde es verboten. Wenns bei Berührung oder Einatmen giftig wär würde ich wohl nicht mehr hier schreiben können...

Eigenartig nur, daß es im Galabau grundsätzlich verboten ist, die Bahn solche Schwellen aber weiter verlegen darf.

Heinz


Heinz Roesch
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Hobelbank

Beitrag von Heinz Roesch »


Hallo Heinz!

Das Wort ultragiftig ist vielleicht etwas überzogen,
aber ich persönlich würde um das Zeug einen möglichst
weiten Bogen machen. Mein Großvater war ein großer Fan
davon und als kleiner Bub durfte ich ihm öfters beim
Anstreichen helfen. Ich kann mich noch ganz gut erinnern
wie es mich dabei mal umgehauen hat und mir den ganzen
Tag über dann sterbensschlecht war. :-))

Das Holz hat nach diesen Behandlungen aber wirklich immer
hervorragend gehalten, und das ist ja wiederum ein sehr
guter Hinweis auf die Giftigkeit. Dazu müssen ja alle
Holzschädlinge sicher und dauerhaft abgetötet werden. Und
die Schädlingen sind ja ihrerseits für ihre Überlebensfähigkeit
gut bekannt.

Völlig OT: Dass man nicht gleich tot umfällt ist kein Hinweis
auf die Unbedenklichkeit eines Produktes. Der Mensch hält im
Durchschnitt unglaublich viel aus. Es soll Leute geben, die das
Kettenrauchen über vierzig und mehr Jahre überleben, trotzdem
glaubt heute kaum noch jemand an die Unschädlichkeit des Rauchens! :-)
Und manch einer liegt halt dann doch nach relativ kurzer Zeit
2m tiefer oder plagt sich für den Rest seines Lebens mit allerlei
Gebrechen, die wenig Freude bereiten.

Die kurze Zusammenfassung auf Wikipedia ist ganz aufschlussreich:
http://de.wikipedia.org/wiki/Carbolineum

Ebenfalls völlig OT: Die Bahn ist doch immer noch mehr oder weniger
ein Staatsbetrieb. Und was jedermann verboten ist (in diesem Fall
sogar aus gut nachvollziehbaren Gründen) ist es noch lange nicht für
ebendiese. Da werden halt die entsprechenden kostensparenden Ausnahmen
gleich in die Gesetze mit eingebaut. :-)

Viele Grüße

Heinz



Gottfried K. -F
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Registriert: So 5. Aug 2012, 20:24
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Re: Hobelbank

Beitrag von Gottfried K. -F »

[In Antwort auf #123165]
Hallo die Runde,
zu den Schwelle(r)n und der super giftigen Suppe:
Ich habe fast 8 Jahre mit derart getränkten Hölzern gearbeitet, ich lebe noch und bin auch ganz gesund.
ABER ich habe fast immer Atemschutzmasken, Schutzbrillen sowie Hautschutz verwendet.
Bei einigen Kollegen (die da nicht so "pingelig" waren) ging im Gesicht die Haut ab (wie bei einem Sonnenbrabd) aber laut Arbeitsmediziner war es nicht "bedenklich" oder gar "gesundheitsschädlich".
Die Frage ist halt nur für wen, der Medizinmann war ja nicht betroffen :-)

Ich kenne zufällig auch das Werk in St.Marein/Mürztal, die haben dort eine super tolle Hobelmaschine .....



Bernhard Lechner

Re: Hobelbank

Beitrag von Bernhard Lechner »


Ich finde es recht lustig wie ihr um eine nicht vorhandene Imprägnierung einen solchen Wirbel machen könnt.
Na auf jedenfall wahr ich heute im Sägewerk und sah mir mal meine Buchenschwellen an und wahr echt Begeistert.
Von wegen Bauholzqualität oder ähnlichem, keine Risse, Trocken und gerade.
Nächste Woche Freitag fahre ich mit dem Auto runter und hohle mir meine Buchenschwellen und fange mit dem Bau an.
Welcher Leim am besten ist weiß ich inzwischen auch schon.

MfG
Bernhard


Pedder
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Leim

Beitrag von Pedder »


Hei Bernhard,

verrätst Du uns auch, welcher Leim der beste ist? Du hast zwar keine Antwort auf Deine Frage erhalten, aber vielleicht magst Du trotzdem verraten, ob Du die Bohlen nun rau lässt oder nicht.

Liebe Grüße



Bernhard Lechner

Re: Leim

Beitrag von Bernhard Lechner »


Hallo Pedder

Die Leimflächen bleiben Sägerauh und zum Leimen nehme ich Ponal Wasserfest.

Bernhard


Andreas Winkler
Beiträge: 1125
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: Leim

Beitrag von Andreas Winkler »


Hallo Bernhard,

wünsche Dir viel Erfolg beim Verleimen von 2 m langen und 16 cm breiten, sägerauhen und ungefügten buchenen Seiten !

Würde Dir nicht empfehlen, Dir das anzutun. Bezweifle ernsthaft, daß man mit üblichem Spannwerkzeug eine passable Verleimung zustande bringt, vorallem nicht, wenn Du das Holz nicht zumindest einigermaßen an die zukünftge Umgebung hast anpassen lassen.
Eisenbahnschwellen sind normalerweise Vollholz, oft Zopstücke u.ä., das wird gehörig reißen, schwinden und sich drehen wollen. Würde Dir empfelen, die Schwellen auftrennen zu lassen (oder selbst vornehmen) und das Holz einigermaßen zu sortieren.
Weißleim ist eine gute Wahl.

Gruß, Andreas



Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Hobelbank

Beitrag von Heinz Kremers »

[In Antwort auf #123190]
Hallo Bernhard,

das ist die Eigendynamik des Forums und da Du es lustig findest hat es ja auch noch einen Sinn. Ich wollte Dich nur vor etwas warnen, weil Du dazu nichts gesagt hattest.

Laß Dir aber mal die Gedanken von Andreas durch den Kopf gehen ehe Du den Leim aufträgst. Versuch macht kluch, aber wenn man gewarnt wurde war's ein Versuch zu viel.

Bei dem Kaliber wirst Du mit dem, was unsereins normalerweise als Spanmittel zur Verfügung hat nichts in die richtige Richtung bewegen können. Außerdem wehrt Holz sich nach solcher Behandlung. In meinem früheren Leben (ohne dieses Forum) habe ich auch schon Gerüstdielen als Arbeitsplatten zusammengeleimt, und das mit einem Minimum an Spannzwingen. Hält heute noch auf drei Tischen, davon 2 gut 3 m lang. Bei einem hab ich einen Schraubstock aufgeschraubt und da hat das Holz seine Stärke gezeigt, ist also just dort gerisssen.

Was für ein Untergestell gönnst Du denn dieser Platte? Ich oute mich mal weil ich da eher ein Eisengestell drunter machen würde, wenn's mir auf die Stabilität ankäme. Das liegt aber daran, daß ich Zapfenverbindungen noch lernen muß, schweißen aber schon einigermaßen kann:-))

Gruß

Heinz



sue

Re: Hobelbank

Beitrag von sue »


Hallo Bernhard,

also das sind ja echte Granaten an Bohlen die Du dir da antun willst. Ich hätte da mit dem verleimen auch bedenken zumal das fügen mittels Rauhbank, bei den Abmessungen, auch nichts mehr mit Spass zu tun hat. M.M. nach ist so was sinnvoll nur mit Maschineneinsatz möglich.

Da ich ja selber auch schon seit Monaten auf einer neuen Hobelbank rumdenke wäre ich aber an deinem Ergebniss brennend interessiert. Ich selber habe für meine ja jetzt eine Buchentreppenstufe fest eingeplant. Preislich nicht gerade ein Schnäppchen aber komplett durchgetrocknet, Astfrei, hochdruckverleimt und komplett gerade und winkelig.

Das mit dem Metallgestell hat mein Mann auch schon vorgeschlagen, aber ich kann mich da gar nicht anfreunden, irgendwie gehört unter eine Hobelbank was „holziges“

Gruß
Sue



Klaus Kretschmar
Beiträge: 1457
Registriert: Sa 21. Nov 2020, 23:13

Re: Leim

Beitrag von Klaus Kretschmar »

[In Antwort auf #123192]
Hallo Bernhard,

es liegt mir fern, deine Euphorie dämpfen zu wollen. Auch finde ich die Vorstellung einer 16 cm starken Bankplatte wirklich faszinierend. Umziehen möchte ich damit jedoch nicht :-), aber wenn du die Möglichkeit hast, sie dort zu verleimen, wo sie letzlich auch dauerhaft stehen soll, warum nicht. Wenn die Bohlen, wie du schreibst, von guter Qualität sind, bekommst du ferner eine Bank fürs Leben zum Tiefstpreis.

Was allerdings für mein Empfinden gar nicht gut gehen kann, iat deine Absicht, die Bohlen unabgerichtet und sägerauh zu verleimen. Selbst wenn die Bohlen schon komplett durchgetrocknet sind, was ich nicht weiss, was aber für die Verarbeitung Voraussetzung ist, so MÜSSEN die Leimfugen präzise abgerichtet sein, wenn das Verleimen klappen soll. Vielleicht gibt es Leute, die das von Hand hinbekämen, ich gehöre jedenfalls nicht dazu. Wenn du selbst keine wirklich schwere Abrichte mit einer Abnahmetischlänge von mindestens einem Meter hast, so frage doch einen Schreiner mit entsprechender Ausstattung, ob er nicht bereit ist, die Bohlen vernünftig auszuhobeln. Vielleicht findest du einen, der sogar eine 4-Seiten-Hobelmaschine hat.

Das Aushobeln kostet zwar etwas, aber du hast dann Bohlen, die schon vor dem Verleimen "press" liegen, sodass die Verleimung eigentlich mit den üblichen Spannmitteln hinhauen sollte. Ich würde aber die 3 benötigten Bohlen auf 2 Mal verleimen.

Jedenfalls interessiert mich das Ergebnis sehr. Deswegen bitte ich dich, weiter zu berichten und vielleicht auch einmal Bilder zu zeigen.

Viele Grüsse
Klaus



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