Hallo allerseits,
meine Eberle Feinsäge mit umlegbarem Heft mußte mal wieder geschränkt werden. Sie hat zwar einen sehr feinen Schnitt gemacht, aber auch bei bestimmten Hölzern "gequengt". Tage Frid beschreibt in seinem Buch, das Schränken einer Feinsäge mit einem Schraubenzieher. Ohne sie ausprobiert zu haben, kann ich mich mit dieser Methode nicht anfreunden.
Auf das Abrichten habe ich dieses Mal verzichtet; wie das gemacht wird, beschreibt Friedrich Kollenrott in seinem Schärfprojekt genauestens.
Wie ich vorgegangen bin, möchte ich Euch anhand einiger Bilder zeigen:
Zuerst habe ich die Säge aufgespannt:

Dann habe ich mir jeden zweiten Zahn mit einem Stift auf dem Holz markiert (bereits vorhandene Schränkung natürlich beachten!). Danach die markierten Zähne mit einem Durchlag (Splintentreiber o.ä.) und leichten Hammerschlägen geschränkt. Ist eine Seite geschränkt, die Säge umdrehen und die ander Seite, um einen Zahn versetzt, schränken. Der Abdruck des Durchschlägers ist deutlich zu sehen. Beim zweiten Durchgang nicht in die bereits vorhandene Vertiefung schlagen - der Zahn könnte sonst zu weit umgebogen werden. Die Markierung hilft einem dabei, nicht den Überblick zu verlieren; leicht kann es sonst passieren, einen Zahn zu überspringen bzw. zweimal zu schlagen.

Nach dem Schränken wird die Säge zum Schärfen zwischen zwei Leisten gespannt:

Hier das Profil meiner Schärffeile. Da die Säge ein umlegbares Heft hat, werden die Zähne gerade, ohne Stoß, gefeilt.

Nach dem Schärfen ist die Säge leicht nach rechts verlaufen. Durch drüberfahren mit einem Stück Hartholz habe ich das korrigiert.

Man kann dann noch die Zahnflanken mit einem Abziehstein (möglichst hart) einebnen:

Hier die verschiedenen Probeschnitte in Ramin, nach den einzelnen Bearbeitungsvorgängen.
Der Schnitt rechts außen ist der erste Schnitt nach dem Schränken; die Säge läuft relativ gerade, aber doch noch etwas grob. Nach dem Schärfen hat die Säge rechtsdrall. Im Nachhinein vermute ich, dass beim Feilen an einer Seite ein größerer Grat entstanden ist. Durch richten mit einem Hartholzklotz, habe ich den Verlauf korrigiert.

Probe von Längsschnitten in Ramin:

Abschließender Testschnitt an Fichte (20x40). Für den Schnitt habe ich 8 Sekunden gebraucht (ohne Ansägen).

Für Kritik und Verbesserungsvorschläge bin ich gerne empfänglich!
Gruß, Bernhard