Schöne alte Werkzeuge

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Bunt gemischt ist immer noch das Beste

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Friedrich,

das mit dem Rali hat mir Gerhard schon erzählt. Meiner hat jetzt (gute) Gesellschaft bekommen. Ich habe Gerhards "alten" Blockhobel von Anant, sowie vier Holzhobel, aus der Werkstatt meines Vaters, deren Herrichtung sich em Ende zuneigt. Somit habe ich nun eine bunte Sammlung an verschiedenen Hobeln, die alle Ihre Daseinsberechtigung in meiner Werkstatt haben.

Ebenso ist es mit den Sägen, ich habe zwei Japanische, eine europäische Feinsäge und eine Gestellsäge.

Sich nur auf eine Richtung an Werkzeugen festzulegen bedeutet in meinen Augen eine Einschränkung.

Den Ausschlag wieder mit nachzuschärfenden Holzhobeln arbeiten zu wollen, gab bei mir zum einen die Existenz dieser alten Stücke, zum Anderen auch die gestiegenen Preise für die Rali Klingen.

Ich schleife meine Hobelmesser aber immer noch und vermutlich auch weiterhin mit dem Schleifbock. Die Schärfe meiner Sägen ist mir ab Werk auch gut genug und in einem 5 Sekunden Span sehe ich immer noch keinen Sinn. Als "Bekehrt" kann man mich im Sinne dieses Forums also noch nicht bezeichnen :-)

@Helmut
Den ECE Hobel gibt es schon recht lange. Der Rali hat aber einen Vorteil, das ist die Stahlsohle. Dadurch kann man ihn auch mal für richtige "Drecksarbeit" hernehmen, wie z.B. das Hobeln von Rigips. Pertinax und Doppelstegplatten hat meiner auch schon unter der Sohle gehabt.

Gruß

Heiko



HELLE
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Bunt gemischt ist immer noch das Beste

Beitrag von HELLE »


Hallo Heiko,

meine Absicht war definitiv, in den Raum zu stellen, das es auch Wendemesser für die Holzhobel gibt, wie sie der ein oder andere schon im Einsatz hat und er sich deshalb keinen Rali zusätzlich kaufen bzw. antun muss.

Das Hobeln von Rigips, Pertinax und Doppelstegplatten gehört ins Nachbarforum und somit hat die Empfehlung des Rali in einem reinen Holzwerkerforum auch eine nicht so große Gewichtung.

Hier sollte die klassische Verarbeitung von Holz und nicht derer "Ersatzstoffe" im Vordergrund stehen --- dieser Teil des Forums ist eine Domäne der Leute, welche nicht auf Masse ziehlen müssen, sondern als Ausgleich oder Restaurationgründen auf das Ursprungsmaterial Holz zurückgreifen --- der Rali ist, wie du ja durch die Vorgabe deiner Arbeitswerkstoffe beschrieben hast, ein Baustellenhobel. Es würde niemand auf die Idee kommen, auf eine Großbaustelle einen Veritas mitzunehmen --- oder?

Das du nun dir nach langer Zeit als Schreinermeister endlich ein paar alte Holzhobel zugelegt hast, wenn auch aus wirtschaftlichen Gründen, und somit etwas mehr die "alte Seite des Holzes" kennenlernst, freut mich für dich.

Gruß, Helmut Hirsch

@ ALLE: Es gehört wohl nicht zu diesem Treat, aber moderne Zimmereimaschinen haben hier auch nichts verloren --- wenn ich mich hier beraten lasse oder auch austausche, dann möchte ich mich über klassische Holzverbindungen unterhalten, gemacht mit scharfem Handwerkzeug und der Geduld und dem Geschick der Großväter --- und ich habe das Gefühl, das das nicht nur meine Meinung ist.



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Jetzt ziehst Du die Grenzen schon arg eng.

Beitrag von Gerhard »


Hallo Helle,

Heiko in´s Maschinenforum zu verweisen nur weil er auf die robuste Konstruktion des Rali hinweist ist ziemlich übertrieben. Außerdem wächst einem Rali-Hobel dann nicht automatisch ein Stromkabel...

Aber stimmt schon, die Diskussion nimmt eine seltsame Richtung.

Eine persönliche Anmerkung: Mein Vorbild bezüglich "Glaubensrichtungen" bei der Holzbearbeitung ist und bleibt Tage Frid: Verwenden was zur Hand ist und funktioniert.

Und eine noch persönlichere Anmerkung: Den armen Schreinermeister zu bedauern weil er erst jetzt einen Holzhobel hat und dazu noch aus den falschen Gründen ist voll daneben.

Viele Grüße,
Gerhard


Christoph Nowag
Beiträge: 838
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Sonderbare Tonart

Beitrag von Christoph Nowag »


Hallo Helmut,

die von Dir hier angeschlagene Tonart ist wohl eher nicht die, die in diesem Forum geschätzt wird.

Christoph


Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Bunt gemischt ist immer noch das Beste

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #116719]
Hallo Helmut,

ich verstehe nicht, warum du die Sache so verbissen siehst. Meine Ausführungen sollten lediglich darlegen, dass der Rali gewisse Vorteile durch die Stahlsohle hat. Ich habe nicht geschrieben, dass nun alle hier sich aufmachen sollen zum Rigips kaufen und Pertinax hobeln. Soviel nur dazu. Ich denke auch, dass die meisten meine Ausführungen so verstanden haben, wie ich sie meinte.

Ich muss auch in keinster Weise die "alte Seite des Holzes" kennenlernen. Da kenne ich mich schon aus, glaube mir. Auch den Umgang mit Holzhobeln muss ich nicht mehr erlernen. Auch wenn einige hier ein anderes Bild haben, die meisten Schreiner wissen durchaus noch was mit Handwerkzeugen und Massivholz anzufangen.

Ich für meinen Teil habe Spaß am Möbelbau, vermische dabei auch gerne traditionelles mit modernem, es ist für mich ein Ausgleich zum Beruf, da ich als Schreinermeister in der Industrie tätig bin. Ich haba auch Spaß an gutem Werkzeug, denke aber, dass ein Werkzeug ein Mittel zum Zweck ist und nicht die Hauptsache. Ich weiß aber auch, dass es Leute gibt, für die das Werkzeug wichtiger ist, als das was man damit macht.

Gruß

Heiko



Pedder
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mea culpa

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #116704]
Hallo Jochen, hallo Heiko,

wenn ich Euch in Eurer Berufsehre verletzt haben sollte, möchte ich in
aller Form um Entschuldigung bitten. Keinesfalls wollte ich mich über
einen Berufsstand lustig machen.

Es geht und ging mir nie um Zimmermänner, sondern um Lochbeitel
und diese aus meiner beengten Freizeittischlersicht anachronistischen
Lochbeitelhefte, mit denen ein(!) Hersteller diese Beitel ausrüstet.

(Diese Hefte werden als „Zimmermannshefte“ angeboten, daher meine
Anspielungen auf Zimmermänner. Dass Lochbeitel im wirklichen Leben
in diesem Beruf nicht die riesige Relevanz haben, ist mir klar. Ich hatte
Gelegenheit, mir drei verschiedene Zimmerer- und Dachdeckerbetriebe
ganz genau anzusehen. Einen Lochbeitel habe ich nicht entdeckt.)

Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das Lochbeitelheft von Kirschen
für irgendjemand bequem ist. Meine Hand reicht nicht wirklich um
das Heft herum. (Und ich habe ziemlich große Hände, die
Handschuhgröße 9 ist mir deutlich zu klein.)

Ich war also dabei, herauszufinden, was es mit den Heften auf sich hat.
Das mit dem "zu-zweit-halten" war sicher etwas überspitzt formuliert.
Falls jemand durch die Spitze verletzt wurde, bitte ich um Verzeihung.

Als einziger Grund für das unhandliche Maß wurde genannt, dass das
Heft so groß sein müsse, weil es sonst so schnell kaputt geht. Ehrlich,
ich habe mit einem Holzhammer noch nie ein Beitelheft zerschossen.
(Mit einem Metallhammer schon, ich geb's ja zu.)

Daher meine Frage, ob andere Hämmer eingesetzt werden. Offenbar
ja. Zumindest kam da von keinem Zimmermann Widerspruch. Und
damit ist die Frage dann für mich auch geklärt. Natürlich kann ich
verstehen, wenn niemand 5 verschiedene Hämmer mit in den
Dachstuhl nimmt. Und dass er nach den 5. Loch den Beitel gegen ein
elektrisches Gerät austauscht auch.

Also Heiko, Jochen und sonstige mitlesenden Zimmermänner: nichts
für ungut.

An Alle: Ich habe übrigens ein Lochbeitelheft übrig
(schon ohne Lack und Aufkleber), das ich gegen
Erstattung der Portokosten gern abgebe.

Gruß Pedder

der dann mal weiter im Holz „rumpopelt“ ;o)



Jochen
Beiträge: 147
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Bunt gemischt ist immer noch das Beste

Beitrag von Jochen »

[In Antwort auf #116719]
Hallo Helmut,

ja, ja, die gute alte Zeit unserer Großväter, die klassische Holzverbindungen nur gemacht haben, weil ihre Arbeit so billig war und nicht aus Nostalgiegedanken. Waren das schöne Zeiten, als man noch mit ausgeleierten Gelenken und kaputten Rücken, schlecht ernährt, früh sterben durfte.

Ich möchte nicht mit dieser Zeit tauschen.

Gruß
Jochen


Pedder
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Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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Der Rali und Gerds Hobel

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #116710]
Hallo Friedrich,

Ich möchte das untermauern:

beim Formustreffen Bei Gero durfte ich alle möglich Hobel ausprobieren.

den Rali von Johannes, mit frischem Messer.
Gerhards LV BUS, frisch geschärft
Gerds Infills, auch frische geschärft,
Geros LV LAS vorm Schärfen.

Aus der Sicht eines Hobelanfängers:

Der Rali ist gut. Die Spandickenverstellung ist simpel und es lässt sich eine ansprechende Oberfläche herstellen. Und ein frisches RALI Messer ist deutlich besser als ein LV Messer vorm Schärfen. Und woher hätte ich gewusst, wie scharf ein Messer muss, wenn ich keinen Vergleich hätte?

OK der BUS und die Infills spielen in einer anderen Liga (oder zwei anderen Ligen?). Damit ließe sich auch dieses fiese wechseldrehwüchsige Holz noch hobeln.

Aber ich war kurz davor, mir Gerhards ECE Hobel mit Wechselklingen zuzulegen. Irgendwer war dann entschlussfreudiger.

Aber ein Rali mit Maulverstellung hätte echt Chancen.

Gruß Pedder



Friedrich Kollenrott
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Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Ich schließe mich an.

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #116723]
Jochen, Johannes, Pedder und wer sonst dabei war:

Auch ich wollte und will niemanden beleidigen und fühle mich von niemandem beleidigt. Wir sollten das Thema mit den Lochbeiteln, Hämmern, Nagelfeilen und Kettenstemmmaschinen jetzt beerdigen, aus wenns noch juckt, aber sicher nicht nur mich. Einverstanden?

Friedrich


Heiko Rech
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Re: Der Rali und Gerds Hobel

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Pedder,

du schriebst:
"Aber ein Rali mit Maulverstellung hätte echt Chancen."

Sei jetzt bitte ganz stark, :-) der Rali hat eine Maulverstellung. die ganze vordere Sohle kann verstellt werden. Es kommt aber noch dicker: Sogar der Spanbrecher/Klappe kann verstellt werden.

Gruß

Heiko



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